28.08.2019

A1: Diese Hardware braucht es, um ein 8K-Video über 5G zu streamen

Bei den Wirtschaftsgesprächen am Forum Alpbach streamte A1 heute erstmals im deutschsprachigen Raum ein 8K-Video über 5G. Das starke Netz, das A1 dazu in Alpbach bereits installierte, ist aber nicht die einzige Voraussetzung, die dazu nötig war.
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A1 streamt 8K-Video über 5G
(c) der brutkasten / Haris Dervisevic: A1 CEO Marcus Grausam

Dass das 5G-Netz nicht nur im Industrie-Bereich völlig neue Möglichkeiten bietet, ist bekannt. Österreichs größter Mobilfunker A1 führte nun im Rahmen der Wirtschaftsgespräche des Forum Alpbach erstmals einen Usecase im Consumer-Bereich vor – der brutkasten berichtete im Vorfeld. “Wir glauben, das 5G für die Endkonsumenten besonders im Bereich Media und Entertainment eine entscheidende Rolle spielen wird, speziell auch im Gaming-Bereich”, sagt A1 CEO Marcus Grausam gegenüber dem brutkasten. Für die Präsentation machte man den Tiroler Ort zu einem der österreichweit ersten mit 5G-Netz – in den kommenden Monaten sollen hunderte Gemeinden folgen. Doch das starke Netz alleine reicht nicht aus, um etwa einen Hollywood-Blockbuster in 8K-Qualität zu streamen.

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Ganze Kette muss 8K-tauglich sein

Das stellte auch das zuständige A1-Team vor eine Herausforderung, wie Alexander Wachlowski, Project Lead 5G Use Cases, am Rande der Präsentation dem brutkasten erzählt: “Es muss alles in der Kette 8K-tauglich sein, vom Modem über die 3000 Euro-Grafikkarte im genutzten Gaming-PC aus der A1 eSports League bis zum HDMI-Kabel, das zum Fernseher geht”. Erst dann könne man, wie vorgeführt, auf Youtube auf 8K stellen und entsprechend streamen.

A1 CEO Marcus Grausam im Video-Talk zum 8K-Stream

A1 & 5G: Der erste 8K-Stream

Video-Talk: Wir sprachen am European Forum Alpbach mit A1-CEO Marcus Grausam über den ersten 8K-Stream über 5G.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 30. August 2019

“Echte Pionierarbeit”

Für die Präsentation nutze A1 umfassende Kooperationen (siehe Grafik) – neben der bekannten mit Netztechnik-Spezialist Nokia etwa auch mit Samsung, das den 8K-tauglichen Bildschirm stellte, oder mit dem Kamera-Produzenten Red, der entsprechendes Aufnahme-Equipment beisteuerte. “Das war echte Pionierarbeit, an der Spezialisten aus unterschiedlichsten Bereichen beteiligt waren”, sagt Wachlowski. Das sei vorher noch nie in der Form gemacht worden.

(c) A1

Grausam: “Hochauflösende Videos sind extrem datenhungrig”

A1 CEO Marcus Grausam drückt es so aus: “8K Video-Streaming wird zu den Anwendungen gehören, die maximale Bandbreiten benötigen. Hochauflösende Videos sind extrem datenhungrig und würden die bestehenden Netze an ihre Leistungsgrenzen bringen. Mit dem Router, den wir hier nutzen – und das ist einer der ersten – schaffen wir schon zwischen einem und 1,2 Gigabit pro Sekunde”. Es ist also, neben der Aufrüstung des Netzes, noch sehr viel weitere Entwicklung, vor allem im Hardware-Bereich, zu erwarten.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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