13.04.2022

9am.health: 16 Mio. Dollar für neues Startup des mySugr-Gründers

Nur ein Jahr nach der Gründung schließt das auf Diabetes spezialisierte HealthTech-Startup 9am.health von Frank Westermann und Anton Kittelberger seine Series A-Runde ab.
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Frank Westermann und Anton Kittelberger sind die Co-CEOs von 9am.health
Frank Westermann und Anton Kittelberger sind die Co-CEOs von 9am.health | (c) 9am.health

Diabetes hat eine massive Auswirkung auf den Alltag von davon betroffenen Menschen. Zu diesen Betroffenen zählen auch Frank Westermann und Anton Kittelberger. Und sie haben bereits einmal bewiesen, dass eine digitale Lösung zur Erleichterung dieses Alltags einen starken Business Case darstellt. Westermann war 2012 einer der Gründer des Wiener Startups mySugr, Kittelberger war später CEO von diesem. 2017 gelang damit einer der bis dahin größten Exits der heimischen Startup-Geschichte an den Schweizer Pharma-Riesen Roche. Mit ihrem neuen, auf Diabetes Typ 2 spezialisierten, Startup 9am.health mit Hauptsitz in den USA, das sie mit Paul Geevarghese und Bernhard Schandl gegründet haben, wollen sie noch höher hinaus.

9am.health: Viele bekannte Ö-Investoren an Bord – US-VCs dominieren bei Series A

Vor etwa einem Jahr formell gegründet konnten sehr schnell zahlreiche bekannte Investoren aus Österreich, die teilweise schon bei mySugr an Bord gewesen waren, überzeugt werden. Im September verkündete man eine siebenstellige Runde, bei der unter anderem Hansi Hansmann, Speedinvest, Calm/Storm, Push Ventures und Florian Gschwandtner dabei waren. Nun erfolgte bereits das Closing der Series A-Runde über 16 Millionen US-Dollar, diesmal primär von US-Investmentgesellschaften. Den Lead übernahmen 7Wire Ventures und Human Capital. Weiters waren StartUp Health, Leaps by Bayer und die Bestandsinvestoren Define Ventures und Founders Fund dabei.

16 Millionen Dollar – 2015 als mySugr-Series A-Bewertung, heute als Investment-Betrag

Gründer Westermann verrät dem brutkasten ein spannendes Detail: Die 16 Millionen US-Dollar, die man mit 9am.health nun aufstellte, hatte man 2015 bei der Series A-Runde von mySugr als Bewertung. “Das spricht einerseits für die Entwicklung des Digital Health-Markts, andererseits aber sicher auch für den Unterschied zwischen den USA und Europa”, meint der Gründer.

Das Team | (c) 9am.health

9am.health hat seinen Hauptsitz in den USA, betreibt aber eine Tochter-GmbH in Wien. Der Marktfokus liegt momentan ganz klar auf Nordamerika, wo ein besonders großer Anteil der Bevölkerung Diabetes Typ 2 hat. In 47 US-Bundesstaaten sowie in Washington DC ist das vom Startup als “virtuelle Diabetes-Klinik” bezeichnete Service bereits verfügbar. Im Angebot sind medizinische Versorgung, Labordiagnostik, Medikamente und personalisierte Behandlungspläne für Patienten:innen.

“Neuer Ansatz, der in geschäftigen Lebensstil passt”

“Die Betroffenen wollen einen neuen Ansatz, der in ihren geschäftigen Lebensstil passt. 9am.health bietet ihnen ein partnerschaftliches Modell, bei dem die Qualität nicht zugunsten niedrigerer Kosten geopfert wird”, erklärt Westermann. Viele im 9am.health-Team, wie er und Co-CEO Kittelberger, wüssten als Diabetiker aus erster Hand, wie schwierig es sei, die eigene Gesundheit in den Vordergrund zu stellen, während das Gesundheitssystem nicht auf den Patienten ausgerichtet sei. “Wir beseitigen die Barrieren, mit denen die Menschen konfrontiert sind, und bieten ihnen eine einfühlsame Betreuung”, so der Gründer und Co-CEO.

Besonders freue er sich, dass Glen Tullman, Managing Partner von 7Wire Venture, CEO von Transcarent und Ex-CEO von Livongo Teil des Board of Directors wird, erzählt Westermann dem brutkasten. Tullman kommentiert: “Die Pandemie hat gezeigt, dass die Verbraucher nach einem neuen Gesundheitssystem lechzen, das auf ihre Bedürfnisse eingeht, die Versorgung verbessert und dabei bezahlbar ist”. 9am.health will mit dem frischen Kapital nicht nur seine Infrastruktur ausbauen und weitere Kund:innen erreichen, sondern auch weiter in den Markt der Selbstversicherten vordringen.

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Daiki-CEO Kevin Michael Gibney | (c) Daiki
Daiki-CEO Kevin Michael Gibney | (c) Daiki

Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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