23.07.2020

70 Millionen Euro Investment für Startup, das hässliche Produkte verschickt

Das US-Startup Misfits Market, das ausgemusterte Bio-Früchte und andere Produkte via Online-Shop vertreibt, schließt eine 85 Millionen US-Dollar Serie B-Runde ab.
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Misfits Market startete mit aussortiertem Gemüse und bietet inzwischen eine größere Produkt-Palette an
Misfits Market startete mit aussortiertem Gemüse und bietet inzwischen eine größere Produkt-Palette an (Symbolbild (c) Adobe Stock - zakiroff)

In heimischen Supermärkten gibt es bereits seit einigen Jahren ausgemustertes Gemüse und Obst, das etwa nicht den üblichen Größenkriterien entspricht, zu kaufen. In den USA setzt dieses Prinzip unter anderem das Startup Misfits Market über seine E-Commerce-Plattform um. “Hässliches” Bio-Gemüse und -Obst, das zu einem deutlich günstigeren Preis abgegeben wird, waren für das Unternehmen aber nur der Anfang.

Nicht nur “hässliches” Gemüse bei Misfits Market

Denn nach und nach bietet man neben den zwei (zunächst nicht adaptierbaren) Bio-Obst- und Gemüse-Boxen auch weitere Produkte mit Schönheitsfehlern an. Zuletzt kamen etwa Sardinen-Dosen hinzu, das Sortiment umfasst unter anderem aber auch Snacks, Schokolade, Öle und Saucen. Und es soll laufend erweitert werden.

Nicht nur dafür nahm das Startup, das seit Beginn der Coronakrise massiv wuchs und allein in den vergangenen Monaten sein Team um rund 400 Personen auf ca. 750 Mitarbeiter erweiterte, nun weiteres Kapital auf. In seiner Serie B-Runde holte sich Misfits Market, wie das US-Magazin TechCrunch berichtet, 85 Millionen US-Dollar (ca. 73 Mio. Euro) von Valor Equity Partners (Lead-Investor), Greenoaks Capital, Third Kind Venture Capital und Sound Ventures.

Bislang hat das Unternehmen etwas über 100 Millionen US-Dollar Kapital aufgenommen. Das nun aufgenommene Geld soll neben dem weiteren Aufbau des Teams unter anderem auch in ein neues Lager fließen, von dem aus weitere US-Staaten beliefert werden können.

495 Mio. US-Dollar für chinesisches Lebensmittel-E-Commerce-Startup Missfresh

Ein massives Investment für ein (in diesem Fall reguläre) Lebensmittel-E-Commerce-Startup gab es zuletzt auch in China, wie ebenfalls TechCrunch berichtet. Dort holte sich Missfresh, das via WeChat stark ins Tencent-Ökosystem integriert ist, ganze 495 Millionen US-Dollar unter anderem von Tencent. Das Startup bietet via App und Desktop-Plattform derzeit in 16 chinesischen Städten Lebensmittellieferungen innerhalb von 30 Minuten.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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AI Summaries

70 Millionen Euro Investment für Startup, das hässliche Produkte verschickt

  • In heimischen Supermärkten gibt es bereits seit einigen Jahren ausgemustertes Gemüse und Obst, das etwa nicht den üblichen Größenkriterien entspricht, zu kaufen.
  • In den USA setzt dieses Prinzip unter anderem das Startup Misfits Market über seine E-Commerce-Plattform um.
  • Gemüse und Obst waren für das Unternehmen aber nur der Anfang – mittlerweile hat man eine recht breite Produktpalette.
  • In seiner Serie B-Runde holte sich Misfits Market, wie das US-Magazin TechCrunch berichtet, 85 Millionen US-Dollar von Valor Equity Partners, Greenoaks Capital, Third Kind Venture Capital und Sound Ventures.
  • Ein massives Investment für ein Lebensmittel-E-Commerce-Startup gab es zuletzt auch in China, wie ebenfalls TechCrunch berichtet.
  • Dort holte sich Missfresh, das via WeChat stark ins Tencent-Ökosystem integriert ist, ganze 495 Millionen US-Dollar unter anderem von Tencent.

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