Das Berliner Fintech und Wirecard-Konkurrent Solarisbank hat ein Funding in Höhe von 60 Millionen Euro an Land gezogen, wie unter anderem das Handelsblatt berichtet. Die Hälfte des Kapitals stellt eine internationale Investorenrunde unter Führung von HV Holtzbrinck Ventures zur Verfügung, die andere Hälfte kommt von Bestandsinvestoren wie Yabeo Capital, die beiden Banken BBVA und ABN Amro, die japanische SBI Group, Global Brain, Hegus und Lakestar.

Solarisbank: Zweitgrößtes Fintech-Investment nach N26

Seit dem Gründungsjahr 2016 hat Solarisbank somit mehr als 160 Millionen Euro von Investoren erhalten. Die aktuelle Kapitalrunde ist die bisher größte eines Fintechs in Deutschland: Mehr Geld sammelte nur noch die von zwei Österreichern gegründete Challengerbank N26 ein.

So wie N26 verfügt auch die Solarisbank über eine eigene Banklizenz. Andere Unternehmen können sich an das System von Solarisbank andocken, um selbst Finanzdienstleistungen anzubieten.

Solarisbank greift nach den Wirecard-Kunden

Brisant ist das aktuelle Investment natürlich vor allem, weil Wirecard wegen eines milliardenschwerden Bilanzskandals Insolvenz anmelden musste – und sich somit entsprechende Geschäftschancen auftun.

Hierzu äußerste sich Solarisbank-Chef Roland Folz auch am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: “Gern sprechen wir mit einigen der Kunden und vielleicht auch Angestellten und schauen, wie wir ihnen mit unserer Plattform helfen können,” sagt er. Zu der Frage, ob die Solarisbank auch Teile des insolventen DAX-Konzerns wie die Wirecard Bank AG übernehmen könnte, will sich Folz nicht konkret äußern. Er betont in diesem Zusammenhang, man wolle sich auf das eigene Wachstum konzentrieren.

Wirecard selbst prüft nach der Insolvenz des Mutterkonzerns die Insolvenz diverser Tochtergesellschaften. Zuletzt hatte sich auch Wirecard USA zum Verkauf angeboten.

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