30.04.2021

“4Sustainability”: ProSiebenSat.1 PULS4 möchte bis 2030 CO2-neutral werden – Zusammenarbeit mit Startups geplant

Die ProSiebenSat.1 PULS 4-Gruppe startet das interne Nachhaltigkeitsprogramm „4Sustainability“, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Naomi Hunt, Head of Transformation and CEO Office bei ProSiebenSat.1 PULS 4, hat "Brutkasten Earth" die Maßnahmen im Detail erklärt.
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4Sustainability
(v.l.) Nina Kaiser und Naomi Hunt im Talk | (c) der brutkasten

ProSiebenSat.1 PULS 4 hat sich ein ambitioniertes Klimaziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 soll das Medienhaus CO2-neutral werden. Damit dies gelingt hat ProSiebenSat.1 PULS 4 ein neues Nachhaltigkeitsprogramm namens „4Sustainability“ ins Leben gerufen.

Naomi Hunt, Head of Transformation and CEO Office bei ProSiebenSat.1 PULS 4, erläutert die Zielsetzung: “Zehn Project Task Forces wurden im ersten Quartal 2021 ins Leben gerufen. Diese Teams haben allgemeine Ziele festgelegt, Herausforderungen identifiziert und arbeiten an der Entwicklung von Roadmaps mit spezifischen Zielen und Indikatoren.”

Naomi Hunt und Nina Kaiser erläutert im Talk die Maßnahmen von „4Sustainability“ im Detail | (c) der brutkasten

Die Klimaschutz-Maßnahmen im Details

Die CO2-Neutralität soll in erster Linie durch die Kombination von Maßnahmen zur Emissionsreduzierung und zum Ausgleich von Restemissionen erfolgen. In Anlehnung an das ProSiebenSat.1 Nachhaltigkeitsprogramm „We love to sustain“ wurden laut Naomi Hunt drei Handlungsfelder definiert: „Green Productions“ „Green Locations“ und „Green Events“.

  • „Green Productions“: Ein Maßnahmenkatalog zum Schutz von Umwelt und Klima für alle TV-und Medienproduktionen wird für alle neue Produktionen ab Frühling 2021 eingesetzt, damit ökologisch nachhaltigen Aspekten schon bei der Planung jeder Produktion berücksichtigt werden.
  • „Green Location“: Das gesamte Media-Quarter-Marx ist auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt worden, den Energieverbrauch in den Studios und Büros wird unter die Lupe genommen, und zusätzliche Maßnahmen tragen zu einer freundlicheren Umwelt für Mitarbeiter und Gäste aus der Tierwelt (Stichwort: Bepflanzung, Insektenvielfalt) bei.
  • „Green Events“: ProSiebenSat.1 PULS 4 unterstützt den jährlichen Aktionstag „Climate Impact Day“ zusammen mit Glacier, und strebt eine grüne Zertifizierung des „4GAMECHANGER“-Festivals an. Die TV-Gruppe ist unter anderem Gründungspartner des Wiener Impact-Startups Glacier rund um Andreas Tschas, das sich auf CO2-Reduktion spezialisiert hat. Zudem soll mit weiteren Partnern zusammengearbeitet werden, um die Zertifizierung nach dem Öko-Management- und Audit-System (EMAS) bis Ende 2021 zu erfüllen.

SDGs und Zusammenarbeit mit Startups

Neben den drei Handlungsfeldern verpflichtet sich ProSiebenSat.1 PULS 4 zudem zu den 17 Sustainable Development Goals (kurz SDGs). Bereits im März 2021 wurde ProSiebenSat.1 PULS 4 laut Hunt offizieller Partner des SDG Media Compact der Vereinten Nationen und verpflichtete sich damit zur redaktionellen Berichterstattung über den globalen Fortschritt bei der Erreichung der Ziele bis 2030.

Zudem sollen im Rahmen der Corporate Responsibility soziale Partner und Projekte unterstützt werden. Eine zentrale Rolle soll dabei die Erhöhung der “Sichtbarkeit” spielen. Konkret wird dies laut Hunt über Kooperationen mit dem „4GAMECHANGERS“-Festival und zusätzliches Mediavolumen erfolgen.

Für Startups interessant: Die TV-Gruppe hat das Projekt „Nachhaltiger Vertrieb” gestartet. Dabei handelt es sich um ein Vertriebspaket, um Startups zu unterstützen, deren Arbeit zur Erreichung der SDG-Ziele beiträgt.

Gleichstellung der Geschlechter

Neben den genannten Maßnahmen im Klimaschutz hat sich ProSiebenSat.1 PULS 4 zudem für die Gleichstellung der Geschlechter und Inklusion von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderungen verpflichtet. Konkret soll es für Menschen mit körperlichen Behinderungen barrierefreie Programme sowohl intern als auch on Air geben. Diesbezüglich stehen laut Hunt bereits Corporate Volunteering Projekte in der Pipeline.


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Tagbase, Riad, LEAP 2025, Authentizität
(c) Tagbase - (v.l.) Mario Uhrer, Manuel Mertl und Felix Exner von Tagbase.

Es war ein persönliches Bedürfnis von Tagbase-Founder Manuel Mertl, das ihn einst auf die Suche nach einer Lösung für Produktauthentizität sandte. Auf seiner Reise stellte er fest, dass viele bestehende Ansätze nicht zuverlässig sind und auf statische Methoden wie QR-Codes oder NFC-Tags setzen, die leicht kopiert werden können. Das Kernproblem dabei: Eine Authentizitätslösung darf nicht kopierbar sein, sonst könnten dieselben Mechanismen auf gefälschte Produkte angewendet werden. Das wusste Mertl.

Tagbase: “Nicht fünf verschiedene Apps”

“Ich entdeckte schließlich einen NFC-Chip, der bei jedem Lesevorgang dynamisch generierte Daten erstellt”, erzählt er heute. “Andere Firmen, die diesen Chip nutzen, setzen jedoch auf dedizierte Mobile-Apps, was ich für unpraktisch halte. Kunden möchten keine fünf verschiedenen Apps installieren, um Produkte unterschiedlicher Marken zu verifizieren.

Daher entwickelte er einen Prototyp, der keine eigene Applikation erfordert, aber dennoch die notwendige Sicherheit bringen soll. “Unsere Lösung kombiniert dynamische Daten, einfache Bedienung und manipulationssichere Technologie, um die Authentizität von Produkten zuverlässig zu gewährleisten”, so Mertl weiter. Oder anders gesagt, User:innen können die Echtheit eines Produkts überprüfen, indem sie einen NFC-Tag mit ihrem Smartphone scannen.

In Mario Uher, aktueller CTO und Felxi Exner, COO, fand Mertl sein Founder-Team und gründete Tagbase. Ein Startup, dessen USP es ist, dass bei der Nutzung ihrer Lösung “keine dedizierte Mobile-App erforderlich ist, um Produkte auf ihre Echtheit zu verifizieren”

“Zusätzlich haben wir eine Blockchain-Integration implementiert. Diese ist nicht zwingend für die Produktauthentizität notwendig, sondern ein zusätzliches Feature. Damit können wir nicht nur die Echtheit eines physischen Objekts nachweisen, sondern auch den Besitz des Objekts digital belegen – beispielsweise durch einen Token in einer Wallet”, erklärt Mertl weiter. “So schließen wir die Lücke zwischen Produktauthentizität und digitalem Eigentum. Unsere Lösung bietet einen umfassenden Ansatz, der sowohl die physische als auch die digitale Dimension abdeckt.”

Pitch in Riad im Februar

Aktuell freut sich das Gründertrio darüber, dass Tagbase als eines von weltweit 120 Startups ausgewählt wurde, um im Februar auf der LEAP 2025 in Riad (Saudi-Arabien) zu pitchen. Die Teilnahme sei das Ergebnis einer “aufregenden Reise”, die im Vorjahr ihren Lauf nahm.

“Im Oktober waren wir unter den ‘Top 10’ beim ‘Cardano Summit’ in Dubai eingeladen, wo wir pitchen durften. Zwei Wochen später gehörten wir zu den Top 100 beim ‘Entrepreneurship World Cup’ (EWC) in Riad und präsentierten unsere Lösung dort”, erläutert Mertl. “Während der Veranstaltung wurde uns die LEAP 2025 bekannt, und wir haben uns sofort beworben. Nun dürfen wir im Februar auf der Bühne für sechs Preise pitchen.” Der Gesamtpreispool des – zum dritten Mal stattfindenden – Wettbewerbs beträgt eine Million US-Dollar, wobei der kleinste Preis für einen Gewinner bei 150.000 US-Dollar liegt.

“Für uns ist die Teilnahme eine großartige Gelegenheit, unsere Lösung international zu präsentieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und potenzielle Investoren sowie Partner zu gewinnen. Es ist ein wichtiger Schritt, um Tagbase.io weiter zu etablieren”, sagt Mertl.

Tagbase: Plugins geplant

Zurzeit befindet sich das Startup in der Pilotphase und arbeitet unter anderem an einer Blockchain-Integration, konkreter an der Erweiterung auf mehrere Blockchains, um digitales Eigentum flexibler nachzuweisen.

Zudem plant man ein WordPress- und Shopify-Plugin, damit Kunden den Verifizierungsmechanismus von Tagbase in ihre eigenen Webseiten oder Webstores integrieren können. “Dabei entscheiden sie, ob die Verifizierung über unsere Plattform oder direkt über ihre Webseite erfolgt. Das schafft Potenzial für Upselling und zusätzliche Produktinformationen”, merkt Mertl an. “Kurzfristig möchten wir so viele Pilotkunden wie möglich gewinnen. Unsere Lösung ist agnostisch und kann in verschiedenen Branchen eingesetzt werden – von der Pharmaindustrie über Luxusgüter bis hin zur Verifizierung von Dokumenten.”

Nach dem Ende der Pilotphase möchte das Gründertrio heuer seine Lösung in verschiedenen Branchen etablieren; Gespräche mit einer Kosmetikmarke, einem Künstler und einem Getränkehersteller seien bereits gestartet. Langfristig möchte sich das Startup als führende Lösung für Produktauthentizität und digitalen Eigentumsnachweis weltweit etablieren.

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