29.01.2021

4 Millionen Euro an neue “Digital Innovation Hubs” vergeben

Im Rahmen der zweiten Ausschreibung für die "Digital Innovation Hubs" wurden insgesamt vier Millionen Euro vergeben. Dadurch soll die regionale Abdeckung verbessert werden.
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Virtuelles Kaufhaus Österreich
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck | (c) BKA

Damit die Digitalisierung der österreichischen KMU voranschreitet, wurden Ende 2018 die sogenannten Digital Innovation Hubs (DIHs) auf den Weg gebracht. Dabei handelt es sich um Kompetenznetzwerke, die KMU bei ihren Digitalisierungsbestrebungen unterstützen sollen – der brutkasten berichtete.

Im Zuge der zweiten Ausschreibung, die seit Sommer läuft, wurden nun vier Millionen Euro vergeben, das gab Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW), anlässlich der am Freitag präsentierten Juryergebnisse bekannt.

Regionale Abdeckung

Mit der zweiten Ausschreibung wurde nun eine “österreichweite Abdeckung” erreicht, so das BMDW in einer Aussendung. Ein Großteil der heimischen KMU soll somit eine regionale Anbindung an einen der Digitalisierungs-Hubs haben.

Die Ansprechpartner finden sich in zahlreichen Einrichtungen (Universitäten, Fachhochschulen, Kompetenzzentren, Unternehmen, Non-Profit-Organisationen) und bieten ihre Leistungen jeweils in mehreren Bundesländern in sogenannten „Digitalzentren“ an.

“Mit den ‚Digital Innovation Hubs‘ bekommen sie exzellente Know-how-Lieferanten für ihre digitalen Innovationsprojekte. Die nun erreichte österreichweite Abdeckung ermöglicht es, die notwendigen Ansprechpartner im nahen Umfeld zu erreichen“, so Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Das Programm des BMDW wird über die FFG abgewickelt und ist mit Mitteln der Nationalstiftung ausgestattet.

Erweiterung der Digital Innovation Hubs

Im Rahmen der zweiten Ausschreibung wurden die drei bestehenden “Digital Innovation Hubs” um drei weitere Hubs erweitert. Zu Ihnen zählen:

  • DIH innov:ATE (Austria’s Digital Innovation Hub for Agriculture, Timber and Energy)

Themen: Robotics, Automation, AI, Smart Industry & Infrastructure (Cybersecurity, Blockchain), Big Data, Forecasts & Simulation mit speziellem Fokus auf die Land-, Holz-, Forst- und Energiewirtschaft

  • DIH Süd

Themen: Produktions- & Fertigungstechnologien, Sicherheit, Data Science Wissen aus Daten, Digitale Geschäftsmodelle & -prozesse, Logistik sowie das Querschnittsthema Humanressourcen & Nachwuchs.

  • DIH Arbeitswelt KMU

Themen: Digitale Transformation und Innovation, Industrie 4.0, eServices, Artifical Intelligence, Security


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Parlai
(c) Parlai - Die beiden CoFounder von Parlai Nina Authried und Juan Herrera.

Man kennt dieses spezielle FOMO. Streaks sorgen bei Sprachlern-Apps dafür, dass man sich jeden Tag zumindest ein paar Minuten Zeit nimmt, um noch die eine Lektion zu schaffen, die die Strähne der täglichen Übung noch am Leben hält. Die Gründer von Parlai, Nina Authried und Juan Herrera, nennen diese Art der Sprachaneignung jedoch passives Üben.

Parlai: Sprache ohne Praxis bleibt Challenge

“Diese Methode bringt selten echten Fortschritt, da das aktive Sprechen – der wichtigste Schlüssel zur Sprachbeherrschung – fehlt”, sagt Authried. “Ohne regelmäßige Praxis in echten Gesprächen bleibt der Weg zur fließenden Kommunikation eine Herausforderung. Zusätzlich sind fremdsprachige Gesprächspartner, die gezielt beim Lernen unterstützen, oft teuer oder schwer zugänglich.”

Dies stelle insbesondere Immigranten, die sich integrieren möchten, und Berufstätige, die ihre Karrierechancen durch bessere Englischkenntnisse verbessern wollen, vor große Hürden. Hier möchte das Startup ansetzen und eine flexible Lösung bieten, um Sprachbarrieren effektiv abzubauen.

Mit WhatsApp kombiniert

Authried erkannte die Bedeutung aktiver Sprachpraxis während ihres internationalen Betriebswirtschaftsstudiums und eines Austauschsemesters in Lyon. Dort lebte die 26-Jährige in einer französischen WG und studierte Finanzen und Ingenieurwesen auf Französisch. Ihre beruflichen Erfahrungen in ihrem Gap Year in Mailand und Athen verstärkten folglich ihre Leidenschaft für Sprachen und Kulturen.

Co-Founder Herrera zog aus Kolumbien nach Graz, wo er die Herausforderungen des Deutschlernens im steirischen Dialekt hautnah erlebte. Die hohen Kosten für Tutoren und die begrenzte Verfügbarkeit alternativer Lernmethoden inspirierten den 31-Jährigen, über technologische Lösungen nachzudenken. Die Idee, WhatsApp mit KI zu kombinieren, entstand aus dem Wunsch, Sprachpraxis jederzeit und für alle zugänglich zu machen.

Parlai: KI übt und gibt Feedback

Bei Parlai können User:innen über Texte oder Sprachnachrichten mit einer KI-basierten Sprachpartnerin üben, die Fehler korrigiert, Feedback gibt und individuell angepasste Inhalte bereitstellt. Seit dem Start im März 2024 haben sich über 2.000 Nutzer registriert.

Die Gründer:innen sehen bei Parlai den Vorteil der Flexibilität: “Keine zusätzlichen Apps, keine festen Zeiten – einfach WhatsApp öffnen und direkt üben. Parlai ist besonders für Sprachlernende interessant, die flüssiger sprechen möchten, und für Gruppen, die von Sprachkenntnissen abhängen, wie Immigranten oder Berufstätige”, heißt es laut Aussendung. Die KI geht individuell auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen ein und berücksichtigt das Sprachniveau und die Interessen. Künftig soll sie auch Sprachtelefonate unterstützen, um das Lernerlebnis noch realistischer zu machen.

Der Name selbst “Parlai” ist vielleicht manchen aus dem “Fluch der Karibik-Franchise” bekannt und stammt vom französischen Wort “parler” (sprechen). Für seine Idee erhielt das Startup eine AWS-Förderung in Höhe von 37.000 Euro.

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