15.06.2022

3VC startet zweiten Fonds: 150 Millionen Euro für Series-A-Startups

3VC-Mitgründer Roman Scharf im Gespräch über das neue Volumen, den Struggle von Gründern und über "gute Fonds".
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(c) 3VC - Peter Lasinger, Eva Arh, Sok-Kheng Taing und Roman Scharf von 3VC.

3VC ist eine europäische Risikokapitalgruppe, die in europäische Technologie-Startups mit globalen Ambitionen – und einem Fokus auf DACH und CEE – investiert. Sie gab heute das erste Closing ihres zweiten Fonds “3VC II” bekannt. Das Gesamtvolumen 150 Millionen Euro.

Erster 3VC-Fonds mit 50 Mio. US-Dollar

3VC möchte weiterhin an seiner Investitionsstrategie festhalten, die dem Credo “Qualität statt Quantität” folgt und drei bis vier Investitionen pro Jahr in Unternehmen tätigen. Mit dem Kriterium, dass jene “massive Probleme” durch Software lösen, unabhängig von der Branche oder dem Geschäftsmodell.

Größer geworden ist der Fonds, weil das Unternehmen gemerkt hat, die B- und C-Runden “galoppieren” ihnen davon. Deswegen sei ein großer Teil des Fondsvolumens für Folgerunden reserviert, erklärt Mitgründer Roman Scharf im Gespräch mit dem brutkasten.

Roman Scharf, Gründer & Partner von 3VC über Down Rounds-Kultur, Marktbereinigung und Learnings zum Fonds-Kapital

Das Konzept dabei bleibt gleich: Wie bei früheren Investitionen unterstützt 3VC Startups ab der Series A.

“Würden wir in früheren Phasen investieren, müssten wir ein viel größeres Portfolio haben”, präzisiert Scharf. “Und könnten uns nicht gut einbringen. Wir sind bei unseren Investment-Companies sehr aktiv. Uns ist es wichtig, dass wir für die Gründer Zeit haben. Unser Team besteht aus ehemaligen Gründern und Ex-Startup-Leuten. Wir haben keine Ex-Banker im Team, sondern nur Menschen, die Startups gebaut und gelebt haben. Viele Probleme, die Founder haben, hat einer von uns schon gehabt. Ich selbst, so glaube ich, habe alle gehabt, weil ich vor 3VC fünfmal gegründet habe. Das macht einen Unterschied.”

Neue Partner

Die Anfänge: 3VC wurde von Roman Scharf und Peter Lasinger gegründet. Eva Arh war die erste Mitarbeiterin, während Sok-Kheng Taing, Mitbegründerin von Dynatrace, das Investment Committee als Investorin des ersten Fonds leitete. Arh und Taing sind jetzt beide Partner.

“Es war eine einzigartige Gelegenheit 2017 bei 3VC in der Gründungsphase einzusteigen, als CEE als Region noch unter dem Radar war. Wir haben uns als Team weiterentwickelt und es war sehr lohnend, mit Peter und Roman zusammenzuarbeiten, die einander so gut ergänzen. Meine Motivation war es immer, ein kleines Puzzlestück für den Erfolg von Unternehmen zu sein, die nach weltweitem Erfolg streben”, sagt Arh. “Ich freue mich sehr, diese bodenständigen und doch ehrgeizigen Teams, die in CEE und DACH verwurzelt sind, weiter zu unterstützen.”

Diversität im Team

Das Team von 3VC selbst stammt aus Österreich, Kambodscha, Kroatien, der Tschechischen Republik, Italien, Lettland, Rumänien sowie Ungarn. Und hat eine 50:50 Geschlechtervielfalt sowohl auf der Partnerebene als auch im Investmentteam.

“Ich war Kommanditistin im ersten Fonds und Vorsitzende des Investitionsausschusses. Durch dieses frühe Engagement wurde mir klar, wie sehr 3VC darauf bedacht ist, skalierbare europäische Startups zu unterstützen und in ambitionierte Teams mit exzellenter Umsetzung zu investieren. Als Peter und Roman mich baten, als Partnerin einzusteigen, war für mich klar, dass ich unbedingt Teil dieser Reise und Skalierung sein wollte. Es waren der einzigartige Investmentansatz, die unternehmerische Persönlichkeit und das technologische Wissen des 3VC-Teams, die mich überzeugt haben”, sagt Taing.

Ein Drittel der Portfoliounternehmen nun Unicorns

Der Investmentansatz, von dem die Neo-Partnerin spricht, kann heute auf 30 Prozent Unternehmen zurückschauen, die sich zu Unicorns entwickelt haben. Von den zwölf Investments des 2018 aufgelegten ersten Fonds mit 50 Millionen US-Dollar Gesamtvolumen sind es drei Startups, die die Milliarden-Dollar-Bewertungsmarke übersprungen haben.

Picsart, die All-in-One-App für Foto- und Videobearbeitung mit über einer Milliarde Downloads und einer ebenso hohen Bewertung. DeepCode, nun ein Teil von Snyk, einem Cloud-nativen Anbieter von Anwendungssicherheit, der Entwicklern die sichere Erstellung von Software ermöglicht und mit über acht Milliarden Dollar bewertet wird. Und schließlich Gamee, die zu Animoca Brands gehören – einem Unternehmen für Web 3, NFT und Blockchain-fähigen Metaversen – mit einem Firmenwert von über fünf Milliarden US-Dollar.

Weitere Soonicorns aus dem Company-Portfolio: Lokalise, Kaia Health, Storyblok, Avi Medical, and Tatum.


Hinweis. Der Video-Talk mit Roman Scharf ab 11 Uhr auf brutkasten.

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Das Team von AnovonA (c) AnovonA

In den rund 1.300 Billa-Filialen in Österreich sind bereits drei “mucki”-Getränke des Wiener Startups AnovonA flächendeckend erhältlich, zudem bei Mpreis und Metro. Und auch jenseits der Grenzen gibt es bereits einige Listungen, zum Beispiel bei coop in der Schweiz, bei Rewe in Bayern und bei Edeka deutschlandweit. Man habe die Umsätze seit Marktstart jährlich im Durchschnitt um den Faktor 3,5 steigern können, heißt es vom Startup.

Weitere Expansion im DACH-Raum geplant

Und so soll es auch weitergehen. “Deutschland und insbesondere Bayern wird 2025 neben dem weiteren Wachstum in der Schweiz und in Österreich ein ganz besonderer Wachstumsfokus sein”, so AnovonA in einer aktuellen Aussendung. Dazu sollen auch weitere Produkte auf den Markt gebracht werden, etwa ein Müsli.

Weitere Finanzierung für AnovonA bereits im Jänner

In den vergangenen Jahren kommunizierte AnovonA bereits mehrere Finanzierungsrunde – teilweise in Millionenhöhe. Anfang Jänner dieses Jahrs berichtete brutkasten zuletzt über eine siebenstellige Finanzierung aus dem davorliegenden Dezember mit SalzburgMilch als strategischem Investor. Bei dieser wurde die Firmenbewertung mit 9,2 Millionen Euro angeben. Bereits kurze Zeit später, noch im Jänner 2024, habe man eine weitere Investmentrunde mit dem deutschen Getränkehersteller VILSA über die GreenRock Brands GmbH zu einer Bewertung von 10,8 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es nun vom Startup.

Aktuelles Millioneninvestment mit 14-Millionen-Euro-Bewertung

Nun befinde man sich in einer weiteren Finanzierungsrunde in Millionenhöhe durch Bestandsinvestoren zu einer Bewertung von mittlerweile mehr als 14 Millionen Euro, heißt es von AnovonA. Bei dieser werden die Bestandsgesellschafter “zu einer knappen Million Euro mitziehen”, sagt CEO Alexander Novotny auf brutkasten-Anfrage. “Der Zielbetrag, den wir in den nächsten Monaten einwerben möchten, ist zwei Millionen Euro”, so der Gründer.

AnovonA: Weitere Investoren u.a. im Lebensmittelbereich gesucht

Dieses Kapital diene zur Finanzierung eines Maßnahmenpaketes zusätzlicher Werbe- und Vertriebsmaßnahmen in der Schweiz und in Deutschland. Ein Großteil der Maßnahmen sei für Bayern geplant. “Bei der Suche nach neuen Investoren sind wir – ohne uns darauf einzuschränken – insbesondere auch an Partnern aus anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie interessiert, da die Vision unseres Unternehmens ist zu einem der führenden Anbieter für Proteinlebensmittel zu werden”, erklärt Novotny.

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