16.11.2023

38 Prozent der Wiener Unternehmen nutzen laut Umfrage KI

Eine Umfrage der Wirtschaftskammer Wien zeigt eine positive Einstellung der Unternehmen gegenüber Künstlicher Intelligenz.
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KI Künstliche Intelligenz Artificial Intelligence
(c) Adobe Stock / metamorworks

Der KI-Hype der vergangenen Monate scheint starke Auswirkungen auf die Adaption der Technologie in der heimischen Wirtschaft zu haben. Laut einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer Wien nutzen bereits 38 Prozent der Wiener Unternehmen die Technologie im Geschäftsalltag. Generell zeigt sich ein tendenziell positiver Zugang zur Künstlichen Intelligenz. Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass KI das Leben der Menschen erleichtern und verbessern wird. 53 Prozent sind überzeugt, dass KI ihr Team unterstützen wird.

“Texte erfassen und übersetzen” als wichtigster Usecase

In welchen Bereichen die Betriebe KI konkret einsetzen, wurde nicht direkt abgefragt, wohl aber in welchen Bereichen der Einsatz “aktuell und künftig am ehesten vermutet” wird. “Texte erfassen und übersetzen” liegt hier mit 70 Prozent Nennungen klar vor “Standardverträge im Rechtsbereich” (59 Prozent), “personalisierte Werbung und Marktanalysen” (56 Prozent) und “selbstfahrende Fahrzeuge” (38 Prozent).

24 Prozent der Unternehmen erwarten keinerlei Nachteil durch KI

Als größte Vorteile der Technologie sehen die Wiener Unternehmen wenig überraschend Zeitersparnis und Schnelligkeit, Automatisierung und Arbeitserleichterung. 24 Prozent der Befragten erwarten keinerlei Nachteil durch den Einsatz von KI in ihrem Geschäftsbereich. 23 Prozent sehen darin einen Nachteil, dass der Einsatz von KI zu Arbeitsplatzverlust und einem Ersatz der menschlichen Arbeitskraft führen kann.

WKW-Spartenobmann sieht Handlungsbedarf auf EU-Ebene

WKW-Information und Consulting-Spartenobmann Martin Heimhilcher beurteilt die Ergebnisse der Umfrage in einer Aussendung jedenfalls positiv. Auch Wien als Wirtschaftsstandort sieht er gut aufgestellt. Dennoch sieht Heimhilcher auch Handlungsbedarf in der Politik – allerdings auf EU-Ebene: “Mehr Geld für Forschung und Entwicklung sowie eine europäische KI-Strategie ohne hohe Bürokratiehürden und weitverzweigte Regulierungsvorschriften wären die großen Meilensteine, um am Kontinent positive Akzente zu setzen. Es geht jetzt darum, den globalen Anschluss beim Thema KI wieder zu finden und damit nachhaltiges Wachstum in Europa möglich zu machen”.

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Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech
Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech

Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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