08.01.2018

2017 brachte weltweit 57 neue Unicorns

Die Plattform visualcapitalist.com bereitete die 57 neuen Unicorns des vergangenen Jahres in einer Grafik auf. China nähert sich bei der Anzahl den USA.
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Unicorn, Space X, Homepage, Finanzierung
(c) fotolia.com/ adrenalinapura - Die Homepages von Startups bevor sie zu Unicorns wurden.

“Unicorns” – das sind Startups (bzw. junge Unternehmen), die mit über einer Milliarde US-Dollar bewertet werden. Jedes Jahr kommen neue dazu. Nachdem die weltweite Zahl 2014 mit dem Startup-Boom rapide von 20 (2013) auf 62 angestiegen war, hatte es von 2015 (81) auf 2016 (43) wieder einen deutlichen Abfall gegeben. Das vergangene Jahr zeigte nun, dass dieser Trend nicht von Dauer war. Mit 57 neuen Unicorns stieg die Zahl wieder deutlich an. Abzulesen ist dies in einer Grafik der Plattform visualcapitalist.com (siehe unten).

+++ Unicorn: So lang brauchten europäische Startups zur 1. Milliarde +++

57 Unicorns kamen aus nur sechs Ländern

Eine österreichische Beteiligung an der illustren Liste gab es auch 2017 nicht. Im internationalen Vergleich kann man das wohl recht gelassen sehen. Gerade einmal sechs Länder können Vertreter im Ranking vorweisen. China nähert sich dabei mit 18 neuen Unicorns langsam der Einhorn-Schmiede USA (32), die immer noch mehr als die Hälfte hervorbrachte. Vier neue Milliarden-Unternehmen kamen aus dem Vereinigten Königreich. Je eines kam aus vereinigten arabischen Emiraten, aus Indien und aus Indonesien.

Wenig bekannter Spitzenreiter

Hierzulande wenig bekannt ist der absolute Spitzenreiter unter den neuen Unicorns: Das chinesische Startup Toutiao brachte es auf eine Bewertung von ganzen 20 Milliarden US-Dollar. Geschuldet sei das aggressiven Akquisitionspolitik, schreibt visualcapitalist.com. Auch die Nummer zwei in der Liste kommt aus China. Mit immerhin noch sechs Milliarden Dollar wird lianjia.com bewertet. Den dritten Platz holte sich mit 5,5 Milliarden Dollar Bewertung das US-Startup Outcome Health.

ofo, reddit und Coinbase auf der Liste

Bekannte Vertreter auf der Liste sind das auch in Wien vertretene chinesische Leihfahrrad-Startup ofo und die US-Plattform reddit. Auch der Krypto-Boom schaffte ein erstes Unicorn: Die US-Trading-Plattform Coinbase mit 1,6 Milliarden US-Dollar Bewertung. Auch der eSports-Bereich brachte mit der chinesischen Alisports 2017 ein Unicorn hervor.

+++ Kionix-Gründer: “Zutaten für ein Unicorn sind bei USound da” +++

2017 brachte weltweit 57 Unicorns hervor
(c) http://www.visualcapitalist.com
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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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