2 Minuten 2 Millionen – Zwischen Erfindergeist und Wursthautschäler
Die Quoten stimmen bei 2 Minuten 2 Millionen. Zu Spitzenzeiten verfolgen bis zu 300.000 Zuseher das Format. Für einen bedingungslosen Kniefall vor dem österreichischen Erfindergeist ist es jedoch zu früh, eindeutig zu früh.
Innovation, Technologie, Erfindung – all diese Begriffe sind mit dem mittlerweile omnipräsenten Wort “Startup” konnotiert. Doch wer gilt tatsächlich als Startup und wer nicht? Die Dehnbarkeit des Wortes steht seiner Prominenz auf jeden Fall um nichts nach.
Erfindung?
Technologisch ist so viel möglich wie nie zuvor, die wirklich bahnbrechenden Erneuerungen verdienen jedoch eher das Prädikat “rar”. Die Hälfte der vierten Staffel ist vorbei und es tun sich mitunter die Fragen auf: Wars das mit Erfindergeist? Sind Erfindungen in erster Linie Weiterentwicklungen von Dingen, die es bereits seit Jahrzehnten gibt? Ein Regenschirm mit eingebauter LED-Lampe, T-Shirts mit Gesichtern, eine Holzstütze zum Schuhe binden oder ein maßgeschneiderter Beißkorb – jedem dieser Unternehmer ist das Beste mit seinem Produkt zu wünschen. Jeder hat es verdient, sein Glück zu versuchen. Doch entsprechen diese Produkte tatsächlich dem Erfinder- und Startupgeist, den sich 2 Minuten 2 Millionen selbst attestiert? Musikproduzenten sind immer wieder erfolgreich damit, alten Melodien in etwas abgeänderter Form neues Leben einzuhauchen, doch sollten Erfinder andere Ziele verfolgen.
…und dann kommt der Wursthautschäler
“Hast du gestern bei 2M2M die neue Blockchain Software-Lösung gesehen?” – man muss kein großer Kenner der Wahrscheinlichkeitsrechnung sein, um zu wissen, dass Gespräche am Mittwochmorgen tendenziell anders beginnen. Da kommen sie ins Spiel, die Sieger der Herzen, oder zumindest jene, die Gesprächsstoff liefern. Was wäre 2 Minuten 2 Millionen ohne den Wursthautschäler, ohne einen “ich hab einfach mal alles zusammengemischt”-Wespenvertreiber. Man stelle sich vor, eine Castingshow ohne Outtakes, nicht auszudenken. Doch anders, als der pummelige Selbstdarsteller mit den wasserstoffblonden Haaren im hellrosa Trainingsanzug verlassen diese Unternehmer die Show nicht als Verlierer. Sie haben ihr Produkt erfolgreich einer breiten Masse präsentiert, es wird darüber gesprochen und auch wenn viele Dinge schädlich für den Umsatz sein können, Bekanntheit ist es nicht.
Venture Day von VERBUND X und xista: “Das Cleantech-Ökosystem für Österreich und CEE stärken”
Mit einem vielseitigen Programm zeigten VERBUND X und xista am Venture Day, wie das Ökosystem im Cleantech-Bereich gestärkt werden kann, und welche Rolle Corporate Venture Capital dabei spielt.
Venture Day von VERBUND X und xista: “Das Cleantech-Ökosystem für Österreich und CEE stärken”
Mit einem vielseitigen Programm zeigten VERBUND X und xista am Venture Day, wie das Ökosystem im Cleantech-Bereich gestärkt werden kann, und welche Rolle Corporate Venture Capital dabei spielt.
Es wird immer wieder konstatiert: Österreich bringt zwar herausragende Forschungsergebnisse hervor. Bei der Umsetzung dieser Ergebnisse in die Wirtschaft gibt es aber Luft nach oben. Ein entscheidender Faktor ist, wie überall im Startup-Bereich, auch hier die Finanzierung. Eine klare Strategie fährt in diesem Bereich Österreichs größter Energieanbieter VERBUND mit seinem Corporate Venture Capital-Arm VERBUND X Ventures. Das wurde nun auch beim von VERBUND X Ventures gemeinsam mit xista, der Risikokapital-Gesellschaft des Institute of Science and Technology Austria (ISTA), veranstalteten Venture Day bekräftigt.
VERBUND setzt auf zukunftsweisende Cleantech-Investments
Cleantech-Startups und -Spin-offs sind zentral in der Investment-Strategie von VERBUND X Ventures verankert. Dieses Engagement ist von großer strategischer Bedeutung für das Unternehmen, erläutert VERBUND-CEO Michael Strugl in der Podiumsdiskussion zum Thema “Europe‘s energy investment engine: The impact of digital business models”: “Unser Ziel ist es, aktiv die Innovationen zu fördern, die den Energiesektor von morgen prägen werden. Mit VERBUND X Ventures positionieren wir uns bewusst als Treiber disruptiver Technologien und setzen gezielt auf Partnerschaften mit visionären Talenten. Auf diese Weise gestalten wir die Energiezukunft proaktiv und bieten innovative Lösungen für die Herausforderungen von morgen.”
Stärkung des Cleantech-Ökosystems
Entsprechend standen auch am Venture Day nicht nur die technologischen Entwicklungen im Cleantech-Bereich sondern auch die Möglichkeiten und Herausforderungen in der Finanzierung von Cleantech-Startups und -Spin-offs im Zentrum. Dabei kam auch ein Ziel ganz klar heraus: Die Stärkung des Cleantech-Ökosystems in Österreich, das diese Aspekte vereint. VERBUND und ISTA verbindet bereits eine mehrjährige Zusammenarbeit. 2022 spendete der Energieanbieter fünf Millionen Euro für die Forschung, die in der Widmungsprofessur “VERBUND Professor of Energy Science” am ISTA ihren Ausdruck finden. Es soll aber noch deutlich mehr entstehen.
“Wollen einen Impuls setzen, um das Ökosystem in Österreich zu stärken und als Hub für den CEE-Raum zu etablieren”
“Die europäischen Paradebeispiele dafür sind die TU München und die ETH Zürich, wo es gelungen ist, herausragende Ökosysteme zwischen Forschung und Wirtschaft aufzubauen. Hier am Venture Day wollen wir einen Impuls setzen, um auch das Ökosystem in Österreich zu stärken und als Hub für den gesamten CEE-Raum zu etablieren”, sagt Franz Zöchbauer, Managing Director VERBUND X Ventures. Vertreter:innen von TU München und die ETH Zürich diskutierten ihre Modelle später auch in einer Podiumsdiskussion zu Thema “Unlocking the power of ecosystems: Catalyzing spin-offs across Europe”.
“Letztlich geht es darum, Wissen rascher in die Implementierung, die wirtschaftliche Umsetzung und die erfolgreiche Skalierung zu bringen. Wir brauchen mehr Dynamik in der Umsetzung und damit mehr Unternehmertum für die Gestaltung der Energiezukunft. Das stärkt den Innovationsstandort Österreich und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Europas”, so Zöchbauer.
Interaktive Labs beim Venture Day
Wichtiger Bestandteil des halbtägigen Venture Day waren drei interaktive Labs zu den Themen Stromspeichertechnologien, Investments in Cleantech-Startups und Ökosysteme. “Speichertechnologien sind ein ganz essenzielles Thema in der Energiewende. In den Labs konnten wir aber auch Best Practices im Corporate-Venturing-Bereich aufzeigen, um andere Corporates zu ermutigen, solche Aktivitäten zu setzen”, erklärt Franz Zöchbauer.
Eine ganze Reihe hochkarätiger Speaker:innen diskutierte zudem am Venture Day in Keynotes und Panels Themen wie den europäischen VC-Markt im Cleantech-Bereich, europäische Spin-off-Ökosysteme und digitale Geschäftsmodelle im Energiebereich. Abgerundet wurde das Programm durch Startup-Pitches von Easelink, Ogre.ai, Reduxi, Spine, InfraredCity, ReCatalyst, Rivus und Subdron.
Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.