30.11.2021

“2 Minuten 2 Millionen”: Wirbelsäulen-Strecker und “Fässer” in Flaschen

In dieser Folge von "2 Minuten 2 Millionen" gab es drei Startups, die um Kapital ritterten. Eines will Wirbelsäulen strecken, ein anderes "Fässer" in Flaschen packen und ein drittes der Kakaobohne huldigen.
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(c) Puls 4/Gerry Frank - Hans Peter Haselsteiner beim Strecken seiner Wirbelsäule.
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Den Anfang von “2 Minuten 2 Millionen” machte Peter Bodner, Mitgründer von Slingrack. Dabei handelt es sich um ein Trainingsgerät für die Wirbelsäule, das gemeinsam mit Arzt Mario Herzog entwickelt wurde.

Mit dem “Sessel” könne man, erklärte Bodner, die Wirbelsäule mithilfe von zwei Vorrichtungen am Latissimus und in den Kniekehlen dehnen. Durch eine pulsierende Bewegung soll dies positiv auf Bandscheiben und Rücken wirken. Die Forderung des Gründers, der bereits in der sechsten Staffel mit SimbroWheels zu Gast war: 75.000 Euro für 25 Prozent der zu gründenden GmbH.

(c) Puls 4/Gerry Frank – Peter Bodner bei seinem zweiten Versuch in der Startup-Show.

Nach dem Pitch nahm Bau Tycoon Hans Peter Haselsteiner im patentierten”Sessel” Platz und ließ sich strecken. Bodner führte die Funktionsweise vor und erklärte seine Idee eines zweiten Geschäftsmodells – Büro und Komfortsessel mit der selben Methodik auszustatten.

Ein Angebot für Slingrack

Hotelier Bernd Hinteregger wolle den Kontakt pflegen, aber nicht investieren. Mediashop-Chefin Katharina Schneider empfiehl etwas am Design zu arbeiten und es stylisher zu gestalten. Haselsteiner forderte dann prompt 25,1 Prozent für die 75.000 Euro. Alexander Schütz ging ohne Offerte, während Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner die Standhaftigkeit Bodners lobte, da er am Unternehmertum drangeblieben war. Danach kam es zum Deal für Slingrack mit Haselsteiner.

Ein Fass in der Flasche bei “2 Minuten 2 Millionen”

Der nächste bei “2 Minuten 2 Millionen” war Mate Kende von “Soak Staves”. Der gelernte Kellner fertigt handgefertigte Eichenholzstäbe, die in mehreren Arbeitsschritten aufbereitet werden und Getränken Aromen von Vanille, Rum und Rauch verleihen. Die Stäbe sollen sich zwei Wochen in handelsüblichen Alkoholflaschen – Whisky, Rum und Cognac – entfalten. Die Forderung für das “Fass in der Flasche”: 60.000 Euro für 15 Prozent.

Nach dem Pitch gab es gleich vier Gläser für die Juroren zum Kosten. Nachhaltigkeitsexperte Martin Rohla gab zu, dass der behandelte Whisky anders schmecke, während Hinteregger just ausstieg. Er habe in dem Bereich keine Expertise, meinte er.

(c) Puls 4/Gerry Frank – Zwei Wochen lang sollen die Eichenstäbchen im Alkohol verweilen.

Haselsteiner ging ebenfalls ohne Offerte und meinte, wenn er einen Whisky trinke, brauche jener kein “Staberl”. Katharina Schneider fand die Idee interessant, da sie aber nicht weiterhelfen könne, blieb auch sie – so wie Alexander Schütz – ohne Angebot.

Rohla hob den Pitch lobend hervor, zerstörte aber mit seiner Absage die letzte Hoffnung auf ein Cash-Investment. Danach meldete sich aber Daniel Zech von 7 Ventures und bot eine Verkaufsfläche in der Shopping City Süd. Kein Deal für Soak Staves.

Müslis und Schnaps mit Kakao bei “2 Minuten 2 Millionen”

Die letzte bei “2 Minuten 2 Millionen” war Barbara Jung mit Chocofalla. Ihr Startup bietet Müslis in verschiedenen Geschmacksrichtungen mit der Kakaobohne als Basis. Darunter welche mit Haferflocken, Rohkakao, Hanfprotein, Chiasamen, Kokosblütenzucker, Sonnenblumenkernen, Karottenpulver sowie Kakaoansatzschnaps (Korn) mit zum Beispiel Zimt und Chilli oder Wacholder. Die Forderung: 100.000 Euro für 30 Prozent.

(c) Puls 4/Gerry Frank – Barbara Jung präsentierte ihre Kakaobohnenmüslis.

Hinteregger gab Jung den Tipp, beim nächsten Pitch klarer Fakten und Zahlen zu präsentieren. Er kenne den umkämpften Müsli-Markt und wollte deshalb nicht mitmachen. Medienunternehmer Stefan Piëch wurde zum Kunden, aber nicht zum Investor. Ihm fehle bei der Gründerin etwas der kaufmännische Ansatz.

Auch Schneider blieb ohne Einstiegs-Intentionen und riet der Gründerin dazu, sich eine Person mit Vertriebsfähigkeiten zu suchen. Schütz sah es ähnlich wie seine Kollegen. Haselsteiner meinte blutenden Herzens, Chocofalla wäre kein Investment-Case. Kein Deal.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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