11.04.2017

2 Minuten 2 Millionen: Geld für Stil und Pflege

400.000 Euro plus Werbeleistungen wurden in der neunten Folge der Puls4-Show 2 Minuten 2 Millionen investiert. Die erfolgreichen Startups kamen diesmal aus dem Mode- und Pflegebereich.
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Mon Style konnte Heinrich Prokop überzeugen.

Ein „innovatives Empfehlungssystem für modebewusste Menschen“ – dieses Konzept überzeugte Heinrich Prokop in der neunten Folge von 2 Minuten 2 Millionen. Die Idee stammt von Mariel Noortman und Stephan Karner. Insgesamt gibt es in ihrem Onlineshop über 20 Millionen Fashionprodukte zur Auswahl. Doch das ist nicht das Besondere an der App Mon Style. Neu und innovativ ist Sophie, eine Art intelligenter Chatbot, der nicht nur mit den Usern kommuniziert, sondern auch mit jeder Bestellung dazu lernt. Das macht Sophie zu einer individuellen Stilberaterin, die zielgerichtet Outfit-Vorschläge liefern kann. Über eine Million unterschiedliche Stiltypen soll sie unterscheiden können, sagen die Hersteller. Prokop ließ sich vom technologischen Vorsprung des Startups überzeugen. Für 12,5 Prozent Firmenanteile investierte er 200.000 Euro. Das frische Kapital wird für Marketing und Produktentwicklung gebraucht.

Redaktionstipps

Pflege und Harmonie

Weniger eine Stilfrage als eine persönliche Notwendigkeit war für Herwig Neumann die Frage nach einer geeigneten 24-Stunden-Betreuung für seine kranken Eltern. Weil aber Patient und Pfleger oft nicht zu einander passen, kommt in vielen Fällen zu einem häufigen Pflegewechsel, der für alle Beteiligten finanzielle Nachfolgen hat. Gemeinsam mit seiner Business-Partnerin Anja Silberbauer möchte Neumann dabei helfen, Pflegerpersonal zu finden, das zu den Patienten passt. Harmony & Care hat zu diesem Zweck einen wissenschaftlich fundierten Persönlichkeitstest entwickelt, auf dessen Basis Agenturen die geeigneten Betreuungskräfte auswählen können. Laut den Gründern sollen die Pflegewechsel so um 70 Prozent reduziert werden können. „Ich bin da ja praktisch persönlich betroffen“, scherzte Hans Peter Haselsteiner. Er und Leo Hillinger stiegen mit je 100.000 Euro bei Harmony & Care ein und halten nun zusammen 26 Prozent der Unternehmensanteile.

Kein Investment, dafür Zugang zum Youtube-Vermarktungsnetzwerk Studio71 der ProSiebenSat.1 PULS 4 – Gruppe erhielt Fab Atelier, eine Online-Plattform, auf der Nachwuchs-Designer ihre Stücke präsentieren können.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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