19.02.2019

“2 Minuten 2 Millionen”: Nervosität, Liebesspalte und Millionen für HealthTech-Startup

In der dritten Folge von "2 Minuten 2 Millionen" gab es für die Online-Psychologieberatung Instahelp einen Millionen-Deal. Zudem sorgte der kleinste Protein-Drink der Welt, ein hypernervöser Gründer und das womögliche Ende der "Liebesspalte" bei Matratzen für Aufsehen.
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(c) Gerry Frank - Instahelp konnte sich in Folge drei von "2 Minuten 2 Millionen" über ein saftiges Medienbudget freuen

Die Sendung begann mit einem Möbelstück: Der “Infra-Chair” von Martin Fritz ist ein Infrarot-Stuhl, der die klassische Infrarot-Kabine ersetzen soll. Das Produkt ist zusammenklappbar, zerlegbar und platzsparend. Der gelernte Zimmermann aus dem Ötztal, dessen Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen” von großer Nervosität geprägt war, wollte 150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.

+++ “2Min2Mio”: Wiener Startup schnappt sich alle Investoren +++

“Weltklasse Idee”, aber…

Nachdem der Tiroler seine Souveränität und Expertise wiedergefunden und die Investoren Leo Hillinger und Hans Peter Haselsteiner den Stuhl ausführlich getestet hatten, ging es in die Verhandlungsrunde. Martin Rohla wollte Katharina Schneider ins Team holen. Hillinger fand die Idee des Infrarot-Stuhls “Weltklasse”, verneinte aber, da er bereits bei einem Unternehmen involviert ist, das Röntgen-Kabinen herstellt.

Drei Investoren sagen: “Ja”

Daraufhin begann Haselsteiner von einer zweiten Ötztaler Firma, die Bio-Seife herstellt, zu schwärmen, musste aber geknickt zugeben, dass er den Namen nicht mehr wisse. (Anmerkung: Er hatte 2017 gemeinsam mit Investor und Ex-Sendungs-Juror Heinrich Prokop in das Startup “Seifenkiste” von Jochen Neururer 125.000 Euro investiert). Dieses Mal nahm er Schneider und Rohla mit ins Boot und bot jeweils 50.000 Euro für dreimal zehn Prozent. Fritz dazu: “Haut hin”. Und der erste Deal war abgeschlossen.

(C) Gerry Frank – “Infra-Chair” konnte drei Investoren überzeugen.

Psychologische-Online-Beratung bei “2 Minuten 2 Millionen”

Bernadette Frechs Instahelp ist eine digitale Plattform im Health-Bereich. Die Idee: Anmelden, Problem definieren und binnen zwei Minuten mit einem ausgebildeten Psychologen verbunden werden. Die Grazerin wollte eine halbe Million Euro für zehn Prozent der Anteile.

Founder von sms.at als Gründer

Instahelp, das von Martin Pansy, ehemaliger Founder von sms.at, gegründet wurde, verfügt über 45 Psychologen und ist mittlerweile in fünf Ländern vertreten. 2018 machte das Startup einen Umsatz von 600.000 Euro. Das gängigste Preismodell für Klienten ist 49 Euro für 40 Minuten Beratungszeit in einem virtuellen Raum (auch per Telefon oder Video-Call möglich). Davon entfallen 65 Prozent auf den Psychologen und der Rest geht an das Startup.

1.5 Millionen Euro Medien-Budget

Während Rohla und Hillinger die Plattform vor laufender Kamera ausprobierten, zeigte sich Haselsteiner gegenüber der Online-Beratung skeptisch und stieg aus. Daraufhin meldete sich Daniel Zech, der für 7 Ventures Austria in dieser Staffel von “2 Minuten 2 Millionen” erneut Medien-Budget investiert, zu Wort. Er bot rund 1.5 Millionen Euro Medien-Budget für TV-Werbung im gesamten DACH-Raum und verlangte dafür zehn Prozent Beteiligung. Rohla setzte das Bieten fort und stellte 200.000 Euro für zehn Prozent in Aussicht. Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner bot daraufhin 125.000 Euro für fünf Prozent der Firmenanteile.

Kein Investor für Instahelp

Der Geschäftsführerin und ihrem Team war die Bewertung allerdings zu niedrig. Frechs Gegenangebote lauteten 200.000 Euro für sieben Prozent (Rohla) und vier Prozent für 125.000 Euro (Gschwandtner). Zechs Vorschlag wurde ohne großes Zögern angenommen. Die Investoren stiegen jedoch aus.

Instahelp pitcht beim brutkasten Meetup 2018

(ab Minute 15)

Ein Ende für den “Liebesspalt”

Markus Hössingers Startup Quqon produziert handgemachte smarte Matratzen. Der Kunde kann auf der Homepage per Mausklick die Matratze in fünf Schritten online konfigurieren und bekommt sie spätestens innerhalb von vier Tagen in ganz Österreich zugeliefert. Von den drei Schichten der Matratze dient die mittlere Schicht als Gewichtsregulator – die beiden Außenschichten sind bei jedem Modell gleich. Bei Paaren, deren Körpergewicht sich stark unterscheide, sei es auch möglich, zwei verschiedene Gewichstsregulatoren einzubauen. Dies könne dem sogenannten “Liebesspalt”, wie ihn der Gründer nennt, ein Ende bereiten.

Kunden können 101 Tage testen

Zudem kann der Käufer seine Bestellung 101 Tage testen und bei Unzufriedenheit mit voller Rückerstattung retournieren. Hössinger wollte 250.000 Euro für 15 Prozent der Anteile an seiner Firma, die seit den letzten zwei Jahren 700.000 Euro Umsatz machte. Bei der Fragerunde empfanden die Investoren die zehnprozentige Rückgabe-Quote des Unternehmens als problematisch. Schneider kam ihm allerdings zu Hilfe und entgegnete, dass im DACH-Raum der Versandhandel die weltweit höchste Rückgabequote hätte.

Deal mit Rohla

Für Gschwandtner und Haselsteiner war der international umkämpfte Markt dennoch zu risikoreich und sie stiegen aus. Rohla hingegen bot für zehn Prozent 100.000 Euro an. Mediashop-Chefin Schneider setzte einem Investment eine Firmenprüfung voraus. Hössinger schlug mit Rohla ein.

“Kleinster Protein-Dink der Welt”

Protygo von Marco Perner und Andreas Fauster ist ein “Proteinshake 2 go” in Pulverform, der mit Wasser vermischt und geschüttelt werden muss. Ein integriertes Sieb in der Verpackung verhindert, dass das Pulver verklumpt. Dadurch soll der Drink cremig bleiben. Für den “kleinsten Proteindrink der Welt” wollten die Gründer 100.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile.

Startup-Ticket für Protygo

Nach einem Live-Test von Florian Gschwandtner, merkte Haselsteiner an, dass das Produkt gänzlich kunststofffrei sein müsse, um ein ökologisches Alleinstellungsmerkmal – wie von den Gründern beabsichtigt – zu erreichen. Schneider hatte zudem Probleme, sich die Zielgruppe vorzustellen und lehnte ebenfalls ein Investment ab. Zuletzt stieg Gschwandtner aus und meinte sogar, er sehe für das Produkt keinen Markt.

Startup-Ticket für Protein-Drink

Dies hinderte jedoch Markus Kuntke nicht daran, sich zuzuschalten. Der gebürtige Deutsche ist auch heuer wieder für BIPA, Merkur und BILLA bei “2 Minuten 2 Millionen” mit dabei und verteilt “Startup-Tickets”, die maßgeschneidertes Coaching von Verkaufs- und Marketingprofis der REWE-Group umfassen. Er widersprach der teilweise herben Kritik der Juroren und bot dem Duo das BIPA-Startup-Ticket an, das auch angenommen wurde.

Grillhütte in der Stadt

Hannes Strobl und Patrick Nebois haben mit dem “Feuerdorf” am Wiener Donaukanal eine Holzhütten-Atmosphäre geschaffen, die ein besonderes Gruppen-Grillerlebnis bieten soll. In die insgesamt dreizehn Grillhütten passen pro Hütte bis zu zwölf Personen hinein. Die Idee dabei: Die Gäste können die vorbereiteten Grillspezialitäten entweder selbst auf einem Rost grillen oder zusätzlich zur Hütte einen Grillprofi buchen, der für sie die “Arbeit” übernimmt. Die Gründer wollten 400.000 Euro für 16.67 Prozent der Anteile, um weiter expandieren zu können. Das Unternehmen konnte im Vorjahr einen Umsatz von rund 1,25 Millionen Euro erzielen.

(c) Gerry Frank – Ohne Deal ging das Grill-Startup Feuerdorf wieder Heim.

Kein Investment

Hillinger nannte das Konzept “perfekt”, störte sich aber an der hohen Firmenbewertung. Auch Gschwandtner lobte die beiden Gründer, sah sich aber als falschen Investor. Juror Rohla erkannte die Skalierbarkeit des Startups, sagte aber schlussendlich als letzter ab. Er sei im Gastrobereich bereits stark involviert. Der finale Pitch blieb daher ohne Deal.

Redaktionstipps

⇒ Infra-Chair

⇒ Instahelp

⇒ Quqon

⇒ Protygo

⇒ Feuerdorf (Seite down)

⇒ 2Min2Mio

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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