14.05.2019

2 Minuten 2 Millionen: Kapital für Styropor-Alternative und faltbare Scheibtruhe

In der 15. Folge der aktuellen Staffel von "2 Minuten 2 Millionen" wurde über ein "High-Tech"-Produkt aus Baumrinde diskutiert. Zudem wurden ein Poncho als wandelnde Umkleidekabine, eine Scheibtruhe, die man falten kann und eine Geschänkverpackung, aus der Bienenfutter wächst, vorgestellt.
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Barkinsulation, Patronus,
(c) Gerry Frank - Barkinsulation-Gründer Bernhard Lienbacher und Marco Morandini stellten in der Show einen kompostierbaren Getränke-Kühler vor, der aus Baumrinde besteht.

Der erste Pitch in der 15. Folge der aktuellen Staffel von “2 Minuten 2 Millionen” kam von  Michael Reitinger. Mit Frend möchte der Gründer für mehr Platz im Schuppen der Hobbygärtner sorgen und mit seiner faltbaren Scheibtruhe dem Platzmangel darin den Kampf ansagen. Das Produkt zeichne sich vor allem durch seine leichte Verstau- und Anwendbarkeit aus. Der Wiener wollte für 15 Prozent Anteile 60.000 Euro haben.

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Hillinger zu Gschwandtner: “Analoge Welt ist nichts für dich”

Die Nervosität war dem jungen Erfinder anfangs anzumerken. In der Fragerunde gewann er jedoch seine Sicherheit zurück und erklärte, dass er das Investment für die Produktion brauche. Haselsteiner legte gleich Hand am Prototyp der faltbaren Scheibtruhe an und stellte sich als erfahrener Baulöwe geschickter an, als Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner. “Die analoge Welt ist nichts für dich”, spottete daraufhin Wein-Experte Leo Hillinger scherzhaft. Auch Mediashop-Chefin Katharina Schneider schien interessiert.

(c) Puls 4 – Hans Peter Haselsteiner beim Testen der faltbaren Scheibtruhe Frend.

Zwei 2 Minuten 2 Millionen-Investoren für Frend

Doch bevor Schneider zu Wort kam, sprang ein Investor nach dem anderen ab, als Haselsteiner in seiner typischen Art mitten in Hillingers Absage das Wort ergriff und 75.000 Euro für 25,1 Prozent bot. Allerdings nur, wenn das Patent der Faltbarkeit halte. Wie zu erwarten war, blieb er nicht allein. Schneider wollte sich mit dem Bau-Tycoon “verpartnern”. Haselsteiner gestand ihr danach, sie sei seine Lieblingsinvestorin und stimmte der Kooperation zu. So wie auch Gründer Reitinger. Deal für Frend.

“High-Tech”-Isolierung aus Baumrinde

Als nächstes betraten Marco Morandini und Bernhard Lienbacher von Barkinsulation die “2 Minuten 2 Millionen”-Show-Bühne. Bei ihrem Produkt “Patronus” handelt sich um einen kompostierbaren “High-Tech”-Getränkekühler aus Baumrinde, der die Dämmeigenschaften der Rinde hat, die im Winter den Baum vor Kälte und im Sommer vor Hitze schützt. Die Gründer forderten 150.000 Euro für 20 Prozent Anteile.

Anderes Geschäftsmodell als gedacht?

Die Jury zeigte sich von Anfang an gefesselt von den Gründern und dem Produkt. Beide Seiten strichen die vielfältigen und zukünftigen Verwendungsmöglichkeiten der Erfindung hervor. Neben der Kühlung eines Getränks solle “Patronus” auch als Verpackungslösung eine Alternative zum Styropor darstellen – oder auch als Kühl-Aufbewahrungskiste fürs Auto beim Einkaufen dienen. Nachdem die Gründer ihre Geschäftsidee dargelegt hatten meldete sich Haselsteiner als erster Investor zu Wort.

Risikokapital fürs Patent

Die Produkte, die bisher entwickelt wurden, würden ihn nicht interessieren, sagte er. Was er aber spannend fände, sei “Patronus” als Alternative für Styropor. Er bot 50,000 Euro Risikokapital für zehn Prozent Beteiligung, mit der Aussicht einer zweiten Finanzierungsrunde, sobald das Patent als Verpackunsgmaterial feststände. Hillinger wollte daraufhin mitmachen und sich die 50.000 Euro für die Patentkosten teilen. Die Gründer nahmen an.

Die wandelnde Umkleide

Clarissa Fritzsche möchte mit Aponcho dem umständlichen Umziehen nach dem Surfen ein Ende bereiten. Ihr Produkt ist zugleich ein tragbares Handtuch, Umkleidekabine und Schutz für das Surfboard. Im Onlineshop können Kunden die Farben selbst zusammen stellen und aus verschiedenen Größen wählen. Die Gründerin wollte für 15 Prozent Firmenanteile 50.000 Euro an Investment haben.

(c) Gerry Frank – Clarissa Fritzsche zeigte in der Sendung ihre Erfindung Aponcho, die als tragbares Handtuch, “Umkleidekabine” am Strand oder etwa als Schutz für das Surfboard dienen kann.

“Customization” möglich

Als Hilfe bediente sich die Gründerin zweier männlicher und eines weiblichen Models, die parallel die Vorteile von Aponcho – im Vergleich zu einem umgebundenen Handtuch – aufzeigten. Das Kleidungsstück aus Baumwolle und zehn Prozent Polyester gibt es in verschiedenen Größen und kostet in der Basic-Version 79 Euro für Erwachsene. Es bestehe auch die Möglichkeit der “customization”.

Ein Poncho im Test

Schneider warf ein, dass die gewählte Zielgruppe der Surfer zu kurz gedacht wäre. Sie nannte es eine Alternative zu einem Bademantel, während Hillinger das Produkt auch im Hoteliergeschäft gut aufgehoben sah. Haselsteiner wollte nicht investieren, verkündete aber das Vorhaben Aponcho in die Listung der Strabag aufzunehmen und selbst Kunde zu werden. Danach meldete sich Daniel Zech zu Wort, der heuer bei “2 Minuten 2 Millionen” mit 7 Ventures wieder Media-Budget investiert. Er erklärte, sein Unternehmen wäre an dem großen Shopping-Portal aboutyou beteiligt. Er offerierte eine Probe-Listung als Starthilfe.

Schneider schlug indes vor, ihre Online-Plattform zur Verfügung zu stellen und eruieren, wie Aponcho ankäme. Ein Investment wäre später möglich. Obwohl es zu keinem Deal kam, konnte die Gründerin also schlussendlich drei Investoren davon überzeugen, ihr Produkt einer Testphase zu unterziehen.

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Ernährungsplan-App

Bei TasteTastic von Michael Schwarzl und Markus Zenz handelt es sich um eine App für einen personalisierten Ernährungsplan. Hier können User Allergien, Unverträglichkeiten, Vorlieben oder Geschmäcker in ihrem Profil eintragen. Tastetastic schlägt darauf abgestimmte Gerichte vor. Für eine Beteiligung von 18 Prozent wollten die Gründer 150.000 Euro.

Zielgerichteter Ernährungsplan in Planung

Runtastic-Gründer Gschwandtner merkte gleich zu Beginn kritisch an, dass die App sehr weit weg von einer modernen App wäre. Die Gründer gaben zu, dass es in dieser Hinsicht Verbesserungspotential gebe. Die Basis-Version, so die Founder, bliebe kostenlos – ein Abo-Modell wäre aber angedacht. Neben dem allgemeinen Ernährungsplan, solle ein zielgerichteter (etwa für Diäten) kommen. Die Datenbank umfasse bisher rund 4000 Rezepte, die alle von einem Experten händisch kontrolliert wurden.

Keine Grenzen im digitalen Markt

Gschwandtner wies darauf hin, dass die Zahl der aktiven User (300) nicht mit der Bewertung und dem prognostizierten Umsatz zusammenpasse. Allerdings warfen die Gründer ein, mit der Food-Blogger-Community in Kontakt zu stehen, mit denen später ein neues Geschäftsmodell in Planung sei. Es half nichts. Gschwandtner meinte unter anderem, die Gründer würden zu klein denken (die “com-Domain” wäre nicht reserviert), im digitalen Markt sei das Schöne, dass es keine Grenzen gebe. Zudem müsse man an den Basics arbeiten. Kein Deal für Tastetastic.

Papier in die Erde pflanzen

Der letzte Pitch des Abends bei “2 Minuten 2 Millionen” kam von Marion Peternell. Ihr Startup Seedpap erzeugt nachhaltige Geschenkverpackungen und -karten, die mit dem eingearbeiteten Saatgut zugleich für nachwachsende Nahrung für Wildbienen sorgen soll. Dazu muss nach der Verwendung das handgeschöpfte Papier in der Erde eingepflanzt und feucht gehalten werden. Für ihre Idee wollte die Imkerin 50.000 Euro Investment für zehn Prozent Anteile.

(c) Gerry Frank – Marion Peternell stellt mit Seedpap Verpackungen und Grußkarten mit eingearbeiteten Saatgut her, die als nachwachsende Nahrung für Wildbienen dienen können.

Kunden und Hilfe beim Business-Plan

Bisher hatte die Erfinderin mit Seedpap keine Umsätze gemacht, der Fokus wäre auf Entwicklung gelegen. Haselsteiner war dennoch voll des Lobes, glaubte aber nicht, dass man mit dieser Idee Geld verdienen könne. Hillinger und Gschwadntner dachten ähnlich und stiegen ebenso aus. Schneider bot an, für Mediashop zur Eröffnung des neuen Hauses eine große Menge an Einladungskarten zu erstehen. Ihr gefalle das Produkt, auch ohne Investment-Case. Nachhaltigkeits-Experte Martin Rohla bot an, sich mit der Gründerin zusammenzusetzen und einen Business-Plan zu erstellen. Käme da ein Geschäftsmodell heraus, könne man nochmal über ein Investment reden.


⇒ Seedpap

⇒ Barkinsulation

⇒ Tastetastic

⇒ Frend (HP noch im Entstehen)

⇒ Aponcho

⇒ Puls4/2Min2Mio

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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