27.04.2020

2 Minuten 2 Millionen Folge 13: Der Favorit der Woche

Im Gastkommentar erklärt Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Wien, warum „Hochzeit.click“ sein Favorit für die 13. Folge der aktuellen Staffel von „2 Minuten 2 Millionen“ ist.
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hochzeit.click bei 2 minuten 2 millionen
(c) PULS 4 / Gerry Frank

Das Geschäftsmodell von Hochzeit.click ist nicht neu, aber die Umsetzung ist wirklich sehr gut gelungen. Daher ist dieses Startup diesmal mein Favorit für die kommende Sendung von „2 Minuten 2 Millionen“. Das Portal bietet heiratswilligen Paaren Informationen, Bewertungsmöglichkeiten oder Links zu allen möglichen Hochzeits-Dienstleistern.

Riesige Auswahl an Dienstleistern auf Hochzeit.click

Die Auswahl an Fotografen, Hochzeitsreisen-Anbietern, Locations oder Bands erscheint nicht nur riesig, die Gründer haben offenbar auch an alles gedacht. Es gibt sogar besondere Deals für Schnäppchenjäger, die am „schönsten Tag ihres Lebens“ die Kosten nicht aus dem Ruder laufen lassen wollen.

+++2 Minuten 2 Millionen: Stream, Porträts, Hintergründe+++

Nicht zuletzt dank gelungener Bebilderung ist die Anmutung der Website sehr hochwertig und damit genau so, wie man es sich für besondere Anlässe vorstellt. Auch die Usability auf dem Portal ist sehr gut. Das Ranking in der Google-Suche hat zwar noch ein wenig Luft nach oben, ist aber ebenfalls in Ordnung.

Hochzeiten in der Corona-Krise

Nachdem Hochzeiten und andere Veranstaltungen wegen der Corona-Krise derzeit nicht durchgeführt werden können, haben die Portalbetreiber bereits mit Tipps für heiratswillige Paare auf die Situation reagiert. Warum beispielsweise nicht auf eine Mini-Hochzeit umschwenken? Veranstaltungen mit bis zu fünf Personen sind schließlich erlaubt. Umgemünzt auf das Geschäftsmodell von Hochzeit.click heißt das: Besser ein kleinerer Umsatz, als gar kein Umsatz.

Aber auch Tipps für den richtigen Umgang mit bereits vertraglich fixierten Hochzeiten sind dabei. Der Einfallsreichtum und die Tatkraft der Gründer zeigten sich zuletzt auch in einer mehrteiligen Kooperation mit der größten Zeitung des Landes und deren Radiosender, wo medienwirksam sechs Wochen lang nach der schönsten Liebesgeschichte Österreichs gesucht wurde.

Die Gründerstory von Hochzeit.click

Auch eine stimmige Gründerstory bekommen die Besucher auf der Website geboten. Begonnen hatte alles mit der Unterhaltung eines Hochzeitsfotografen mit einem Programmierer, der selbst kurz vor der Unternehmensgründung geheiratet hat und daher die Schwachstellen der Planungsphase ganz genau kennt. Natürlich hatten die Gründer danach den Anspruch, die Situation für andere Paare zu verbessern.

+++Alle Favoriten von Martin Puaschitz+++

Die Registrierung auf dem Portal ist für Brautpaare gratis. Auch für Dienstleister ist der Eintrag kostenlos, wobei diese auch PRO-User werden können. Für sie stehen drei Gebührenmodelle zur Wahl (zu 19 Euro, 39 Euro oder 99 Euro), wobei sie dann zum Beispiel eine hervorgehobene Darstellung auf Premiumplätzen bekommen oder eine passende Facebook-Marketingkampagne.

Ich denke, dass dieses skalierbare Geschäftsmodell bei den Investoren in der Sendung gut ankommen wird, weil das Portal eine umfangreiche Gesamtlösung für heiratswillige Paare anbietet. Ich drücke den Gründern die Daumen, dass sie die Finanzierung in der gewünschten Höhe erhalten und noch mehr potentielle Kunden auf das gut gemachte Portal aufmerksam werden.

==> zur Website des Startups


Anmerkung der Redaktion: Die in diesem Gastkommentar dargelegte Meinung spiegelt nicht zwingend die Meinung der brutkasten-Redaktion wider.


Über den Autor

Martin Puaschitz
(c) Fotostudio Weinwurm

Mag. Martin Puaschitz ist Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Wienwww.ubit.at/wien

 

 

 

 

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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