06.04.2020

2 Minuten 2 Millionen Folge 10: Der Favorit der Woche

Im Gastkommentar erklärt Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Wien, warum Hektar Nektar sein Favorit für die zehnte Folge der aktuellen Staffel von „2 Minuten 2 Millionen“ ist.
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Die Poreade-Brüder von Hektar Nektar bei 2 Minuten 2 Millionen
(c) Puls 4 / Gerry Frank

Ein digitaler Markt, auf dem Bienen gehandelt werden, mutet auf den ersten Blick recht ungewöhnlich an. Bestenfalls wähnt man dahinter einen ambitionierten Hobby-Imker, der sich über die eigene Website mit anderen Bienenzüchtern vernetzt. Tatsächlich stecken hinter dem Startup Hektar Nektar die Brüder Mark und Martin Poreda. Beide sind in der Startup-Szene keine Unbekannten.

+++2 Minuten 2 Millionen Voting: Wer ist euer Favorit der Folge 10?+++

Mit dem Exit an der von ihnen im Jahr 2007 gegründeten Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu an die Social Media-Plattform Xing ist ihnen bereits Anfang 2013 ein spektakulärer Millionen-Coup gelungen. Am kommenden Dienstag präsentieren die Poredas in der Puls 4 Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ ihr neuestes „Baby“. Im Zuge des im Jahr 2018 gestarteten „Projekt 2028“ verbindet Hektar Nektar andere Unternehmen mit Imkern. Privatpersonen können sich durch die Übernahme einer Bienenpatenschaft oder durch den Kauf von Honig engagieren. Laut Plan soll binnen zehn Jahren die Zahl der Honigbienen im deutschsprachigen Raum um zehn Prozent gesteigert werden. Dies soll dadurch erreicht werden, dass die Anzahl der Imker wächst.

Das Geschäftsmodell von Hektar Nektar

Das Geschäftsmodell beinhaltet, dass Unternehmen verschiedenen Imkern Bienenvölker sponsern können – Hektar Nektar verdient dabei natürlich mit. Die Plattform sorgt auch dafür, dass die gute Tat der Unternehmen publik wird. Mit einem Beitrag von jeweils 950 Euro können Unternehmen einer Person den Start in die Imkerei ermöglichen. Hektar Nektar wählt passende Imker aus, kauft bei einem lokalen Bienenzüchter ein Bienenvolk und stellt die Bienenbehausungen bereit.

+++Alle bisherigen Favoriten von Martin Puaschitz+++

Im Jahr 2019 wurden 75 neue Unternehmen als Sponsoren begeistert. Laut Auflistung auf der Hektar Nektar-Website haben sich bisher etliche klingende Namen engagiert: Der Nahrungsmittelhersteller S. Spitz ist ebenso darunter wie Metro, Magna oder Palfinger. Auch das Logo von Xing ist dort zu finden, an die einst Kununu verkauft wurde.

+++2 Minuten 2 Millionen: Kandidaten, Hintergründe und Live Stream+++

Dass Mark und Martin Poreda nicht nur ausgezeichnete Netzwerker sind, sondern auch ein gutes Gespür für Kapitalbeschaffung haben, sieht man daran, dass sie 2018 eine Förderung in Höhe von 200.000 Euro von aws und FFG erhalten haben (siehe Bericht im Brutkasten). Mit Hilfe der Crowdinvesting-Plattform Conda ist es ihnen gelungen, weitere 257.100 Euro einzusammeln, für das den Investoren bei einer Laufzeit von sieben Jahren eine jährliche Verzinsung von 4,5 Prozent in Aussicht gestellt wurde. Das klingt im aktuellen Niedrigzinsumfeld nach viel, für Risikokapital ist das aus Sicht eines Startups aber durchaus günstig.

Corona-Krise als Bremse für Hektar Nektar?

Hektar Nektar hat Anfang 2020 angekündigt, in diesem Jahr 250 weitere Unternehmen für das Projekt 2028 gewinnen zu wollen – sowie zusätzlich 4.000 weitere Privatpersonen. Angesichts der prekären Lage, in der sich viele Unternehmen derzeit wegen der Corona-Krise befinden, erscheint das aus heutiger Sicht sehr ambitioniert. Viele potenzielle Sponsoren dürften derzeit sehr zurückhaltend agieren, weil sie mit der eigenen Liquiditätssicherung alle Hände voll zu tun haben. Da die Pitches allerdings nicht live in der Sendung stattfinden, sondern bereits zu einem früheren Zeitpunkt aufgezeichnet werden, gehe ich davon aus, dass die aktuelle eingetrübte Stimmung keine Auswirkung auf die Erfolgschancen bei den Investoren hatte. Ich finde die Idee und den ökologischen Grundansatz jedenfalls hervorragend und hoffe, dass die beiden Gründer auch diese Herausforderung gut meistern werden. Ich wünsche diesem Projekt besonders viel Erfolg beim Pitch.


Anmerkung der Redaktion: Die in diesem Gastkommentar dargelegte Meinung spiegelt nicht zwingend die Meinung der brutkasten-Redaktion wider.


Über den Autor

Martin Puaschitz
(c) Fotostudio Weinwurm

Mag. Martin Puaschitz ist Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Wienwww.ubit.at/wien

 

 

 

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AnovonA
Das Team von AnovonA (c) AnovonA

In den rund 1.300 Billa-Filialen in Österreich sind bereits drei “mucki”-Getränke des Wiener Startups AnovonA flächendeckend erhältlich, zudem bei Mpreis und Metro. Und auch jenseits der Grenzen gibt es bereits einige Listungen, zum Beispiel bei coop in der Schweiz, bei Rewe in Bayern und bei Edeka deutschlandweit. Man habe die Umsätze seit Marktstart jährlich im Durchschnitt um den Faktor 3,5 steigern können, heißt es vom Startup.

Weitere Expansion im DACH-Raum geplant

Und so soll es auch weitergehen. “Deutschland und insbesondere Bayern wird 2025 neben dem weiteren Wachstum in der Schweiz und in Österreich ein ganz besonderer Wachstumsfokus sein”, so AnovonA in einer aktuellen Aussendung. Dazu sollen auch weitere Produkte auf den Markt gebracht werden, etwa ein Müsli.

Weitere Finanzierung für AnovonA bereits im Jänner

In den vergangenen Jahren kommunizierte AnovonA bereits mehrere Finanzierungsrunde – teilweise in Millionenhöhe. Anfang Jänner dieses Jahrs berichtete brutkasten zuletzt über eine siebenstellige Finanzierung aus dem davorliegenden Dezember mit SalzburgMilch als strategischem Investor. Bei dieser wurde die Firmenbewertung mit 9,2 Millionen Euro angeben. Bereits kurze Zeit später, noch im Jänner 2024, habe man eine weitere Investmentrunde mit dem deutschen Getränkehersteller VILSA über die GreenRock Brands GmbH zu einer Bewertung von 10,8 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es nun vom Startup.

Aktuelles Millioneninvestment mit 14-Millionen-Euro-Bewertung

Nun befinde man sich in einer weiteren Finanzierungsrunde in Millionenhöhe durch Bestandsinvestoren zu einer Bewertung von mittlerweile mehr als 14 Millionen Euro, heißt es von AnovonA. Bei dieser werden die Bestandsgesellschafter “zu einer knappen Million Euro mitziehen”, sagt CEO Alexander Novotny auf brutkasten-Anfrage. “Der Zielbetrag, den wir in den nächsten Monaten einwerben möchten, ist zwei Millionen Euro”, so der Gründer.

AnovonA: Weitere Investoren u.a. im Lebensmittelbereich gesucht

Dieses Kapital diene zur Finanzierung eines Maßnahmenpaketes zusätzlicher Werbe- und Vertriebsmaßnahmen in der Schweiz und in Deutschland. Ein Großteil der Maßnahmen sei für Bayern geplant. “Bei der Suche nach neuen Investoren sind wir – ohne uns darauf einzuschränken – insbesondere auch an Partnern aus anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie interessiert, da die Vision unseres Unternehmens ist zu einem der führenden Anbieter für Proteinlebensmittel zu werden”, erklärt Novotny.

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