01.10.2018

2-Millionen-Investment für E-Scooter-Anbieter TIER Mobility

Der E-Scooter-Sharing-Markt boomt, vor allem in den USA. Mit Lime und Bird gingen vor kurzem in Wien zwei Anbieter auf den Markt. Mit TIER Mobility könnte durch ein 2-Millionen-Investment auch bald ein europäischer Player mitmischen.
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Die TIER Mobility-Gründer Lawrence Leuschner (reBuy), Julian Blessin (COUP) und Matthias Laug (Lieferando/Takeaway) wollen mit E-Scootern durchstarten.
(c) TIER Mobility. Die TIER Mobility-Gründer Lawrence Leuschner (reBuy), Julian Blessin (COUP) und Matthias Laug (Lieferando/Takeaway) wollen mit E-Scootern durchstarten.

E-Scooter sind gerade voll im Trend. Die ersten “Birds” sieht man schon auf Wiens Straßen, und bald wird es für das amerikanische Mobility-Startup Bird von Gründer Travis VanderZanden (ehem. COO bei Lyft und Vizepräsident für internationales Wachstum bei Uber) europäische Konkurrenz geben. TIER Mobility aus Berlin hat von den Venture Capital Fonds Point Nine Capital und Speedinvest x ein Investment in Höhe von zwei Millionen Euro erhalten. Das Kapital soll vorwiegend die Markteinführung vorantreiben, sodass Kunden schon in wenigen Wochen die ersten Scooter von TIER via App mieten können.

TIER: eine umweltfreundlichere und platzsparende Alternative

Vor Metropolen leiden gegenwärtig unter schlechter Luft und Platzproblemen. “Die Mobilität der Zukunft muss sich nachhaltig ändern und wir müssen effizientere Wege finden, um von A nach B zu kommen. Mit der Urbanisierung wächst der Druck auf unsere Städte und der Raum ist jetzt schon enorm begrenzt”, erklärt Mitgründer Julian Blessin. „Mit TIER wollen wir die Mobilität in Städten zum Positiven verändern, indem wir umweltfreundliche, effiziente und platzsparende Alternativen anbieten”, ergänzt Mitgründer Lawrence Leuschner.

Das Gründerteam von TIER

Das Gründerteam besteht aus erfahrenen Gründern in Deutschland. Lawrence Leuschner war Mitgründer und CEO von reBuy, einem der führendenden Online-Handel für gebrauchte Elektronik und Medien in Europa. Auf Weltreise während seiner Auszeit wurde Leuschner auf das Mobilitätsproblem aufmerksam, welches Mitgründer Julian Blessin schon lange beschäftigt. In seiner früheren Position bei BCG Digital Ventures war Blessin für die Markteinführung und Wachstum von COUP, der eScooter-Sharing-Firma von Bosch, verantwortlich.

Der dritte Gründer, CTO Matthias Laug, bringt die Tech- und Logistik-Expertise mit ins Team. Er war Mitgründer und CTO des Lieferunternehmens Lieferando. Später dann CTO bei dem Tech-Unicorn Takeaway, wo er einen der erfolgreichsten Tech-IPOs Europas begleitete. Seitens TIER heißt es, durch das Gründerteam habe man bessere Erfahrungen für den europäischen Markt als die Konkurrenz. „Mobilität ist eines der Themen, das sich in den nächsten Jahrzehnten komplett verändern wird. Wir glauben, dass TIER die Chance hat, Marktführer in vielen europäischen Ländern zu werden”, ergänzt Pawel Chudzinski, Partner bei Point Nine Capital.

(PA/red)


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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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