15.12.2022

1st Day Skills Academy-Gründerin Baszler: Mit 0 € Budget zu zehn Prozent der Zielgruppe

Gründerin Elisabeth Baszler erläutert ihre Strategie.
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1st Day Skills Academy, Tierärzte, angehende Tierärzte, Kleintiere, Kleintierärzte,
(c) (c) 1stDSA - Elisabeth Baszler, Gründerin der 1st Day Skills Academy.

Die 1st Day Skills Academy ist eine für angehende Tierärzte kostenlose Video-Lern-Plattform. Gegründet von Elisabeth Baszler (der brutkasten berichtete). Der Founderin war es stets wichtig, anschaulich zu zeigen, was angehende Veterinäre aus den Büchern und auditiv vermittelt bekommen. Ihr Startup bringt daher die gesamte Propädeutik der Kleintiermedizin online. Mittels minutenlangen Lehr-Videos. Zehn Monate nach dem Launch wächst die User:innenzahl und Baszler steht kurz davor ein erstes Ziel zu erreichen.

1st Day Skills Academy: Noch 800 zum Ziel

“Meine Zielgruppe umfasst insgesamt 34.000 Personen: Das sind Studenten, tiermedizinische Fachangestellte und Tierärzt:innen im DACH-Raum, die sich schwerpunktmäßig mit Kleintieren befassen. Ich bin sprichwörtlich von null weg gestartet, auch was das Marketing-Budget angeht. Ich habe heute über 2.600 registrierte User. Die sind alle handverlesen und werden erst nach Vorlage eines gültigen Berufsnachweises – Studenten, Tierärzte und Tierpfleger bzw. tiermedizinische Fachangestellte – freigeschaltet. Ich bin besonders stolz, dass nach so kurzer Zeit die zehn Prozent-Marke an registrierten Mitgliedern greifbar wird”, erklärt Baszler.

Die Branche, in der sie sich bewegt, ist klein und überschaubar, das weiß die Tierärztin, deswegen hätte es ihrer Ansicht nach keinen Sinn gemacht, von Anfang an in “Google Ads” und Co. zu investieren, da der Streuverlust im Vergleich zum finanziellen Einsatz zu hoch gewesen wäre.

Die Strategie

“Ich habe stattdessen auf hochqualitativen Inhalt und die sozialen Medien gesetzt: Instagram und Facebook sind meine wichtigsten Plattformen”, so Baszler weiter. “Hier habe ich Content produziert und zusätzlich die Videos bzw. Podcast- Folgen auf der Homepage in einschlägigen Gruppen beworben. So habe ich schnell eine treue Follower-Base gewonnen, die über meine Postings zur Homepage gelangt sind. Nebenbei habe ich Artikel in Fachmagazinen geschrieben und Vorträge gehalten – im Gegenzug durfte ich mein Startup bewerben.”

Daneben ergaben sich für die Tiermedizinerin Medienkooperationen mit großen Playern der Branche und mit Studenten-Fachschaften. Die Mundpropaganda ihrer Mitglieder sei jedoch das beste Vehikel in Sachen Werbung.

1st Day Skills Academy: Videos und Podcast

Die Anfänge waren jedoch keine leichten, besonders die Suche nach Kooperationspartnern erwies sich als schwierig.

“Ich hatte kaum Mitglieder und nicht viel Content. Daher musste ich Firmen überzeugen, dass meine Idee Potential hat. Mittlerweile habe ich über 30 Videos, 23 Podcast-Folgen und zehn Kooperationspartner: Vet-Concept, AGILA Haustierversicherung, Dechra, Virbac – nur um ein paar zu nennen”, erzählt sie. “Alles etablierte Firmen in der Branche. Mittlerweile kommen die Firmen auch aktiv auf mich zu, das freut und ehrt mich natürlich. Ich habe aber auch schon Kooperationen abgesagt, weil mich die Qualität der Produkte nicht überzeugt hat.”

Das Geschäftsmodell der 1st Day Skills Academy ähnelt dem von YouTube-Werbung. Die Kooperationspartner können Videos oder Podcasts unterstützen, wo vorher, wie auf der US-Video-Plattform, ein Trailer in Form einer Pre-Roll eingespielt wird. Bei Podcasts sind es die klassischen Pre- bzw. Midrolls. Diese Kooperationen sind gekoppelt mit Postings und Stories auf Social Media, Newsletter-Aussendungen und Gewinnspielen – alles auf ein Jahr begrenzt. Sie können, sofern vom Kunden gewünscht, verlängert werden.

Heilmittel-Werbegesetz

“Es ist mir ein Anliegen, dass die Academy weiterhin umsonst bleibt, damit sich bereits Studenten in der Academy registrieren”, präzisiert Baszler. “Daher versuche ich, die gesamte Finanzierung über Werbung zu stemmen. So ergibt sich nämlich sich eine tolle Win-win-Situation: Die Studenten haben nicht nur eine kostenlose Möglichkeit, relevante Lerninhalte zu verinnerlichen, sondern auch seriöse Partner für ihre spätere Karriere kennenzulernen, etwa Medizintechnikanbieter, Veranstalter von Fortbildungen, Futtermittelhersteller, Pharmafirmen, Versicherungen. Die Firmen haben authentische Content-Werbung ohne Streuverluste für ihre zukünftigen Multiplikatoren und bekommen monatlich ‘Reportings’ über die ‘Klickrates’ der Videos bzw. Podcasts.”

Den rechtlichen Rahmen gibt hier unter anderem das Heilmittel-Werbegesetz vor. Es soll verantwortungsvolle Werbung garantieren und unter anderem vor Missbrauch, unlauterem Wettbewerb, etc. schützen. Es schreibt allerdings auch vor, dass nur fertig studierte Tierärzte Fachwerbung – z.B. von rezeptpflichtigen Arzneimitteln – sehen dürfen.

“Das ist ein rechtliches Problem auf Kongressen mit Industrieausstellungen, wo auch Studenten und TFAs anwesend sind, diese aber genau genommen niemals die Industrie-Messe besuchen dürften. Das Coole an meinem Online-Business ist, dass alle Mitglieder mit einem gültigen Berufsnachweis angemeldet und demnach einer Berufsgruppe zugeordnet sind: So kann ich steuern, wer Fachwerbung sehen und hören darf und wer Laienwerbung zu sehen bzw. zu hören bekommt”, erläutert Baszler.

1st Day Skills Academy: App in Planung

Für 2023 oder spätestens das Jahr darauf plant die Founderin die Entwicklung einer App. “Langfristig hätte ich aber gerne Mitarbeiter:innen, sodass ich zumindest wieder ein bis zwei Tage in der Woche klinisch arbeiten kann”, sagt sie. “So sehr ich mein Startup und die Wissenschaftskommunikation liebe, bin ich in allererster Linie Tierärztin mit Herzblut und vermisse die Patienten sehr.”

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Arbeitsmarkt-Kompass, Arbeitszeitverkürzung
(c) Stock.Adobe/leonidko - Der Arbeitsmarkt-Kompass mit seiner zweiten Auflage.

Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Insbesondere in Branchen, die durch Fachkräftemangel und demographische Veränderungen geprägt sind, zeigt sich eine Verschiebung vom Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt.

Diese Veränderung fordert von Unternehmen, ihre Ansätze zur Mitarbeitergewinnung und -bindung zu überdenken und anzupassen, um im Kampf um Talente wettbewerbsfähig zu bleiben, so eine Erkenntnis.

Arbeitsmarkt-Kompass: Impulse für das Recruiting und die Mitarbeiter:innenführung

“Der Arbeitsmarkt-Kompass stellt ein praktisches Tool dar, welches aktuelle Einblicke in die moderne Arbeitswelt liefert. Die Auswertungen geben den Unternehmen wichtige Impulse für das Recruiting und die Mitarbeiter:innenführung”, sagt Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin der Leitbetriebe Austria.

Die Verschiebung in der Dynamik des Arbeitsmarktes schlägt sich auch in Daten nieder: Zwar geben bloß rund 18 Prozent der Befragten an, in ihrem aktuellen Job unzufrieden zu sein. Die Quote jener, die eine Wechselbereitschaft zeigen, liegt jedoch fast doppelt so hoch (33 Prozent).

Zwei Drittel glauben an “leichten” Wechsel

Getrieben wird der Wunsch nach beruflicher Veränderung vor allem durch hohe Erwartungen an Gehaltssprünge. Im Schnitt wird bei einem Jobwechsel mit einem Einkommenszuwachs von 28 Prozent gerechnet. Und dass sie ganz gute Chancen am Arbeitsmarkt hätten, steht für die Mehrheit der Befragten außer Frage. Zwei Drittel gehen davon aus, dass es für sie aktuell sehr oder eher leicht wäre, eine neue Anstellung zu finden.

Alles in allem machen die Ergebnisse des Arbeitsmarkt-Kompass deutlich, dass die “Shifts” am Arbeitsmarkt an der Erwerbsbevölkerung nicht unbemerkt vorbeigehen und die Entwicklungen weiter befeuern werden.

Arbeitsmarkt-Kompass: “Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg”

“Arbeitgeber sehen sich einem immer stärkeren Wettbewerb untereinander ausgesetzt. Wer bietet die attraktivsten Arbeitsbedingungen und Anreize, um den War for Talents für sich entscheiden zu können? Das Schlagwort der Stunde in diesem Zusammenhang lautet ganz klar Flexibilität. Sie ist der Schlüssel zum Erfolg in der modernen Arbeitswelt”, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.

(c) Marktagent- Vollständige Infografik zum Arbeitsmarkt-Kompass 1. Quartal 2024.

Den Ergebnissen nach ist es vor allem Flexibilität, die sich die heimische Workforce sowohl bei der Arbeitszeit als auch beim Arbeitsort wünscht: “Das optimale Wochenpensum wird seit Erhebungsbeginn der Langzeitstudie stabil bei durchschnittlich 33 Stunden festgemacht. Eine klare Absage an die klassische 40h-Woche”, heißt es per Aussendung.

Remote als Norm

Was den Arbeitsort betrifft, zeigen die Umfragedaten zudem, dass das Home-Office gekommen ist, um zu bleiben. Spätestens seit der Corona-Pandemie sei die Remote-Arbeit in vielen Branchen zur Norm geworden und für jene Arbeitnehmer:innen, deren Job dies grundsätzlich erlaubt, nicht mehr wegzudenken.

Der bevorzugte Home-Office-Anteil wird von den heimischen Beschäftigten bei durchschnittlich 39 Prozent festgemacht. Auch dieser Wert weist eine hohe Stabilität über die letzten Erhebungsmonate auf, was darauf hindeutet, dass es sich hier um keinen kurzfristigen Trend, sondern um eine nachhaltige Entwicklung handelt.

Flexibilität für Frauen aufgrund von Familienbild wichtiger

Neben einem guten Lohn bzw. fairer Bezahlung, fällt noch auf, dass die weiblichen Befragten Remote-Work und flexiblen Arbeitszeitmodellen deutlich mehr Bedeutung zumessen als die männlichen. Dieser Geschlechterunterschied sei wenig überraschend und zeige, dass das traditionelle Familienbild in Österreich nach wie vor fest einzementiert sei.

“Der Großteil der unbezahlten Care-Arbeit lastet weiterhin hauptsächlich auf den weiblichen Schultern”, erklärt Projektleiterin Andrea Berger. Die abweichenden Jobanforderungen der Frauen dürften demnach zum großen Teil eher einer Notwendigkeit als einer persönlichen Präferenz entspringen, meint sie.

Zurück aus der “stillen Reserve”

Angesichts des Arbeitskräftemangels quer durch alle Branchen und Industriezweige werden Forderungen, Frauen aus der “stillen Reserve” zurück in den Arbeitsmarkt zu bringen, immer lauter, so ein Claim der Befragung: “Hier ist es an der Politik und den Arbeitgebern, attraktive Pakete zu schnüren, die auf Flexibilität fußen, aber auch Strukturen schaffen, die Frauen eine gleichberechtigte Teilhabe am Berufsleben ermöglichen.”

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