Für Laien mag das Produkt des Wiener Startups 123sonography vielleicht sehr spezialisiert klingen. Es ist ein Online-Fortbildungsportal für Ultraschall. Tatsächlich ist die Nachfrage unter Ärzten aber groß – der Proof of Concept ist klar gelungen. So hat die E-Learning-Plattform weltweit bereits rund 240.000 Abonnenten. Konkret profitieren Ärzte neben allgemeinen Fortbildungen in der Ultraschall-Diagnose von der Diagnose seltener Fälle über die Plattform. “Ultraschall ist eine Technologie die längst nicht nur von Spezialisten eingesetzt wird. Dank drastischer Miniaturisierung können praktische Ärzte heute mit einem kostengünstigen Gerät ähnlich der Größe eines Smartphones arbeiten. Der Markt ist plötzlich explodiert und wir haben von diesem Sog profitiert”, sagt Thomas Binder, Co-Founder des Startups und habilitierter Kardiologe.

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Expansion mit “Landing-Zone Programm”

Nun wird in Boston, einem globalen Zentrum im Gesundheits-Bereich, ein weiterer Unternehmensstandort aufgebaut. Bereits jetzt macht 123sonography rund 20 Prozent seiner Umsätze in den USA. Möglich wird die Expansion auch durch eine Aufnahme ins “Landing Zone Programm” der Außenwirtschaft Austria. “Dort ansässige Universitäten wie Harvard und das MIT (Massachusetts Institute of Technology) sichern sich jährlich die höchsten Etats für Gesundheitsforschung in den USA. Vor Ort finden sich die Talente, wichtige Kapitalgeber und Key-Player der weltweiten MedTech sowie EdTech Industrie”, sagt Michael Friedl, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in New York. Er war maßgeblich an der Entwicklung des Landing-Zone Programms beteiligt. Österreichische Firmen können durch das Programm Gründer oder C-Level-Mitarbeiter für zwei Monate an das Cambridge Innovation Center bei Boston entsenden. Vor Ort durchlaufen die Firmen dann ein Mentoring-Programm im Stil eines Accelerators.

Ehemaliger General Electric-Manager wird neuen 123sonography-Standort leiten

Bislang haben die beiden Gründer gebootstrappt. Thomas Binder hält 74 Prozent von 123sonography, sein Partner und CEO Klaus Müller, der zuvor für Google tätig war, hält die restlichen 26 Prozent. Das dürfte sich nun ändern: Mit der Expansion begibt man sich auch auf Investorensuche. Und man habe bereits positives Feedback von internationalen Risikokapitalgebern erhalten. Nun fokussieren die Gründer sich aber zunächst auf den Aufbau des neuen Standorts. In den ersten Wochen werden sie selbst aktiv vor Ort sein. Die Führung der neuen Niederlassung soll dann schnell an den Austro-Amerikaner Chris Bene, ehemaliger Direktor bei General Electric Capital, übergeben werden. “Die Aufgaben des US-Managements werden der Ausbau von Kooperationen mit Kliniken, Partnern und eine stärkere Marktdurchdringung sein”, heißt es in einer Aussendung.

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