31.05.2019

HealthTech-Startup 123 Sonography meldet Insolvenz an

Für das HealthTech-Startup 123 Sonogaphy wurde beim Handelsgericht Wien Insolvenz angemeldet. Noch im März hat das Unternehmen ein Investment verkündet, bei dem unter anderem Ventocom-Chef Michael Krammer mit an Bord ging.
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(c) 123sonography

Für das Wiener HealthTech-Startup 123 Sonography wurde am Handelsgericht Wien Insolvenz angemeldet. Dies bestätigt Thomas Binder, Co-Founder von 123 Sonography, via Email gegenüber dem brutkasten: “Es ist richtig, dass 123 Sonography GmbH wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet hat und das Insolvenzverfahren heute vom Gericht eröffnet wurde”, schreibt Binder.

Die Insolvenz kommt insofern überraschend, weil 123 Sonography in den vergangenen Monaten diverse Erfolgsmeldungen verkündet hatte. Unter anderem:

Zwischen den Gesellschaftern der 123 Sonography GmbH bestehen laut Binder Differenzen, “aufgrund von Vertraulichkeit kann ich jedoch zu den Details nicht Stellung nehmen.” Das ist per se nicht ungewöhnlich: Ein Streit auf Gesellschafterebene kann bei Startups rasch zu gröberen Problemen bis hin zur Insolvenz führen, wie Experten gegenüber dem brutkasten immer wieder betonen.

Der brutkasten hat auch bei CEO Klaus Müller ein Statement angefragt. Dieser verweist darauf, dass in naher Zukunft Details über den Masseverwalter kommuniziert werden.

Laut dem brutkasten vorliegenden Informationen zur Insolvenz gibt es keine Eigenverwaltung des Schuldners. Mehr darüber in unserer Analyse dazu, wie es nach einem Insvolvenzantrag weitergeht, unter diesem Link.

123sonography-Cofounder hofft auf Sanierung

“Ich hoffe, dass die 123 Sonography GmbH im Rahmen des Insolvenzverfahrens saniert werden kann, und werde im Rahmen meiner rechtlichen Möglichkeiten darauf hinwirken, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern”, schreibt Binder über die mögliche Zukunft des Unternehmens: Grundsätzlich bedeutet ein Insolvenzverfahren nicht, dass der Betrieb unverzüglich eingestellt wird, sehr oft kommt es zu einer Sanierung auf Basis eines Sanierungsplans, und das Unternehmen kann weiter geführt werden. 
“Das wäre meine Hoffnung für die 123 Sonography GmbH, auch im Sinne der Mitarbeiter”, schreibt Binder: “Details werden sich aber erst im Laufe des Insolvenzverfahrens ergeben.” Laut Angaben von März diesen Jahres arbeiten 30 Mitarbeiter in Wien und zwei in Boston für 123 Sonography.

Siebenstelliges Investment

Im März wurde verkündet, dass mit Ventocom-Chef Michael Krammer und der Unternehmerin und Investorin Sabine Duchaczek zwei neue Business Angels bei 123 Sonography einsteigen, ergänzend zu den bestehenden fünf Business Angels, also Markus Ertler, Hermann Futter, Martin Egger, Fabrizio Salanitri und Alfred Liebich. Gemeinsam beläuft sich das Investment in das Startup somit auf einen siebenstelligen Betrag, hieß es im März.

Im nachfolgenden Video aus dem Archiv des brutkasten spricht Klaus Müller, CEO von 123 Sonography, gemeinsam mit Michael Krammer, über die Details des Investments und weitere Pläne.


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"AI in a Box" kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH

Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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