30.11.2023

120 Ventures: ÖAMTC startet ein Corporate Venture Studio

Der Mobilitätsclub will mit 120 Ventures einen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Megatrends leisten.
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120 Ventures-Geschäftsführer Philipp Maul und ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold | (c) Wirlphoto/ÖAMTC
120 Ventures-Geschäftsführer Philipp Maul und ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold | (c) Wirlphoto/ÖAMTC
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Bei Konzernen ist es mittlerweile relativ üblich, für einen gemeinnützigen Verein ist es aber ein durchaus ungewöhnlicher Schritt: Der ÖAMTC startet nun mit 120 Ventures ein Corporate Venture Studio. Damit sollen innovative Ideen außerhalb des Kerngeschäfts identifiziert und umgesetzt werden. Die thematischen Schwerpunkte liegen dabei auf dem demografischen Wandel und den damit verbundenen Herausforderungen und dem Thema Versorgungssicherheit und digitale Lösungen in den eigenen vier Wänden.

Zuverlässiger Partner für Menschen auch über Mobilität hinaus

“Die Welt verändert sich – und bringt laufend neue Herausforderungen. Als größter Mobilitätsclub des Landes mit mehr als 2,4 Millionen Mitgliedern sind wir den Menschen stets ein zuverlässiger Partner in ihrem Alltag – und wollen das auch über das Thema Mobilität hinaus werden”, sagt ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold. 120 Ventures, das gemeinsam mit Pioneers entwickelt wird, soll eng mit Startups, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen Innovator:innen zusammenarbeiten, um Problemfelder zu identifizieren, entsprechende Projekte zu initiieren und in die Realität umzusetzen.

Corporate Venturing-Profi Philipp Maul als Geschäftsführer

Mit Philipp Maul konnte ein ausgewiesener Experte im Bereich Corporate Venturing als Geschäftsführer des neuen Studios gewonnen werden. “Der ÖAMTC hat stets eine Vorreiterrolle in der Mobilitätsbranche eingenommen. Mit ‘120 Ventures’ wird diese Tradition konsequent fortgesetzt und um Bereiche außerhalb des Kerngeschäfts erweitert”, so der Geschäftsführer.

Bekannte Gesichter aus der Innovationsszene im Board

Der breite Zugang zur heimischen Innovations-Community spiegelt sich auch in der Zusammensetzung des Boards wieder, das unter anderem über die Auswahl der Projekte und die Budgets entscheidet. Gleich mehrere bekannte Gesichter der heimischen Startup- und Innovations-Szene sind vertreten: AustrianStartups Managing Partner Hannah Wundsam, Speedinvest Partner Markus Lang, fair-finance-Investment Managerin Lena Gansterer und Verbund X Managing Director Franz Zöchbauer. Der ÖAMTC selbst ist durch Innovation Manager Christian Huter vertreten.

120 Ventures: Agilität, Risikobereitschaft und innovatives Denken als entscheidender Vorteil

Doch warum braucht der ÖAMTC überhaupt ein Venture Studio für diese Ziele? “Venture Building ermöglicht es dem ÖAMTC, neue Ideen und Geschäftsmodelle außerhalb ihres Kerngeschäfts zu explorieren, indem die Vorteile von Startups mit den Ressourcen und Strukturen eines bestehenden Unternehmens kombiniert werden”, erklärt Anton Schilling von Pioneers. Die Kombination aus Agilität, Risikobereitschaft und innovativem Denken stelle einen entscheidenden Vorteil dar, um den Anforderungen einer sich rasch verändernden Gesellschaft gerecht zu werden.

“Alltag der Menschen unterstützen”

Mit dem thematischen Fokus auf den demografischen Wandel und digitale Lösungen für die eigenen vier Wände wolle man im Venture Studio, so wie allgemein beim ÖAMTC, den Menschen in den Mittelpunkt stellen. “Die Lösungen sind darauf ausgerichtet, den Alltag der Menschen zu unterstützen. 120 Ventures sieht es als Aufgabe, die Gesellschaft von morgen aktiv mitzugestalten und für alle weiterzuentwickeln”, erläutert Philipp Maul. Dafür wolle man maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen für die bestehenden und neuen Mitglieder entwickeln.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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