29.01.2016

11.136.986 Euro wurden seit Österreich-Start von der Masse investiert

Im letzten Jahr sammelten Crowdinvesting-Plattformen in Österreich 8,1 Millionen Euro ein. Dies führt die erste Jahresbilanz vor allem auf die Einführung des Crowdinvesting-Gesetzes zurück. Wieso sich Menschen via Crowdinvesting an Unternehmen beteiligen, weiß Business Angel Christian Ebner.
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Seit dem Start von Crowdinvesting-Plattformen in Österreich im Jahr 2013, konnten bereits 70 Finanzierungen positiv abgeschlossen werden – dies ist das Ergebnis einer Studie. Insgesamt wurden Finanzierungen in der Höhe von 11.136.986 Euro durch Crowd-Investoren erreicht. Außerdem gibt es eine Steigerung von 335 Prozent von 2014 auf 2015.

“Crowdfunding-Gesetz” mit Vorzeigecharakter: “Länder wie Deutschland nehmen jetzt unser Gesetz zum Vorbild”, so Wirtschaftsminister Mitterlehner.

„Das Gesetz regelt so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Damit hat es auch international Vorzeigecharakter. Länder wie Deutschland nehmen jetzt unser Gesetz zum Vorbild, um ihre eigenen Regelungen zu überarbeiten“, meint Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

11.136.986 Euro von Crowd

Die positiven Zahlen lassen sich auch auf die Einführung des neuen, so genannten “Crowdfunding-Gesetztes” zurückführen. „Das vergangene Quartal hat verdeutlicht, dass das neue Gesetz wirkt. Seit das Alternativfinanzierungsgesetz in Kraft ist, wurden 4,86 Millionen Euro eingesammelt. Das ist doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2014 über Österreichs Plattformen investiert wurde. Vor allem Startups und KMU erhalten dadurch Starthilfe bis der Motor läuft“, betont Mitterlehner.

Die Motivation der Crowd-Investoren

Christian Ebner ist bekennender Crowd-Investor, Business Angel und Immobilien-Investor. Er war bei der Präsentation der “Leo Dopplers Risotto-Box” im Restaurant Hansen dabei. Dort erklärte er, wieso Crowdinvesting für die Masse immer interessanter wird. Er hat bereits über zehn Investments getätigt, auf der Crowdinvesting-Plattform CONDA hat er beispielsweise in den Algen-Drink “Helga” und eben in die “Risotto Box”

+++ Gesundes Fast Food Konzept für Wien: Leo Dopplers Risotto Box +++

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Business Angel Christian Ebner mit Leo Doppler

 

“Crowdinvesting ermöglicht auch Menschen mit kleinem Budget unternehmerisch tätig zu sein und am Erfolg eines Projekts zu partizipieren”, meint Ebner. Damit schärfe man auch den unternehmerischen Spirit der Menschen, die sich bereits für das Thema interessieren. Es sei wichtig, dass es Crowdinvesting gibt: “Banken wollen keine Risiken mehr eingehen. Damit junge Unternehmen aber zu Startkapital kommen, ist es wichtig, dass die allgemeine Bevölkerung ihr Geld in unternehmerische Projekte investiert.” Der Business Angel investiert sein Geld in Startups. “Ich investiere eigentlich immer in die Menschen hinter den Projekten. Ob eine Idee wirklich abhebt, kann man im Vorfeld natürlich nicht sagen, aber man vertraut den Menschen.”

“Ich investiere eigentlich immer in die Menschen hinter den Projekten”, Crowd-Investor Christian Ebner.

Potential für Zukunft

Künftig kann man damit rechnen, dass immer mehr Menschen den Schritt setzten und ihr Geld in Projekte investieren. „Entscheidend ist die Rechtssicherheit für die Unternehmen, Plattformbetreiber und die Investoren – also die Konsumenten”, so Staatssekretär und “Mr. Startup” Harald Mahrer. “Die Anzahl der Investoren und Projekte hat zugenommen. Die höheren Finanzierungssummen pro Unternehmen werden ausgenutzt. Das zeigt, dass Crowdfunding in Österreich als echte Finanzierungsform angekommen ist und noch viel Potenzial für die Zukunft hat.”

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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