31.07.2017

100 Mio Euro in 5 Jahren: Vorarlberger Russmedia startet Investitionsoffensive

Der Vorarlberger Medienkonzern Russmedia startet eine Digital-Holding mit Sitz in Wien und Berlin. In den kommenden fünf Jahren sollen in Europa 100 Millionen Euro in den Digitalbereich investiert werden. Fokussiert wird dabei auf E-Commerce. Dazu wird auch gemeinsam mit Speedinvest ein Spezial-Fonds aufgesetzt.
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Screenshot: http://www.russmedia.com/
(c) Russmedia: Eugen A. Russ

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – damit das gesamte Unternehmen – verfügen bereits jetzt über eine beachtliche digitale Ausrichtung. Mit neuen Initiativen wird es uns gelingen, noch mehr digitale DNA aufzunehmen“, sagt Eugen A. Russ. Er ist Geschäftsführer und über die EAR Privatstiftung auch Besitzer der Vorarlberger Russmedia Gruppe, die sich als “progressivstes Multi-Nischen-Medienunternehmen Europas” bezeichnet. Wie nun angekündigt wurde, will das Familienunternehmen mit rund 100-jähriger Geschichte in den kommenden fünf Jahren eine für österreichische Verhältnisse gigantische Investitionsoffensive im Digitalbereich fahren.

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Digital-Holding als Instrument für Investitionen

Dafür sollen insgesamt 100 Millionen Euro in Beteiligungen im Digitalbereich in ganz Europa investiert werden. Als Instrument dafür wird eine wachstumsorientierte Digital-Holding mit Büros in Berlin und Wien geschaffen. Die Geschäftsführung teilt sich Eugen A. Russ mit Josef Kogler, der bislang als Geschäftsführer der Russmedia CEE GmbH tätig war, und mit dem Medienmanager Michael Tillian, der als Sprecher der Geschäftsführung fungieren wird. Tillian, der unter anderem auch am Brutkasten beteiligt ist, entwickelte in den vergangenen Jahren mit dem Gründerteam das Lauf-Startup Maxfun, an dem sich Russmedia beteiligen wird. Davor war er unter anderem für die Styria Mediengruppe im Topmanagement sowie als Anwalt tätig.

Fokus auf E-Commerce

Im Mittelpunkt der Bestrebungen stehe das digitale Wachstum, heißt es von Russmedia. Die M&A-Aktivitäten der gesamten Gruppe würden daher bei der Digital-Holding gebündelt werden, um das Engagement für digitale Marktplätze deutlich zu verstärken und international zu wachsen. Man verfolge dabei eine klare Wachstumsstrategie und strebe Mehrheitsbeteiligungen an, sagt Michael Tillian im Interview dem Brutkasten. Der inhaltliche Fokus liege im Bereich Marktplätze, E-Commerce und Conversational Commerce, sowie Tools und Services, die an diese Themen anschließen.

Spezial-Fonds gemeinsam mit Speedinvest

Zusätzlich wurde eine Kooperation mit dem Frühphasen-Venture-Fonds Speedinvest verkündet: Russmedia wird demnach mit Speedinvest einen Spezial-Fonds auflegen, der sich auf internationale Marktplätze konzentriert. Damit werde die bisherige Kooperation zwischen Russmedia und Speedinvest intensiviert. Denn bereits jetzt ist Russmedia einer der “Cornerstone Investors” beim Wiener Fonds. Der größte Teil der angekündigten 100 Millionen Euro werde allerdings nicht in den gemeinsamen Fonds mit Speedinvest fließen, sagt Tillian.

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Internationale Beteiligungen kommen zur Digital-Holding

Zur Russmedia Gruppe gehören über 100 Medien, Online-Portale und Apps in mehreren europäischen Ländern. Allein 10 Tageszeitungen zählt das Unternehmen derzeit. An 28 Standorten sind damit gesamt 1450 Mitarbeiter beschäftigt. Die internationalen Russmedia-Beteiligungen werden nun künftig der neu geschaffenen Digital-Holding zugeordnet. Darunter sind etwa Europas größter unabhängiger Skiverleiher Alpinresorts (Bratislava und Wien), Europas größtes Vermiet-Portal Erento (Berlin), das deutsche Kleinanzeigen-Portal Quoka.de, das ungarische Job-Portal CVOnline.hu oder das Kleinanzeigen-Portal Publi24.ro.

Screenshot http://www.russmedia.com: derzeitige Standorte

Trennung von Regionalzeitungen in Ungarn und Rumänien

Während man über neu geschaffene Holding den Digitalbereich in Osteuropa weiter forcieren wird, trennt sich die Russmedia Gruppe vom Regionalzeitungsgeschäft in Ungarn und Rumänien. In einer Erklärung dazu heißt es, bedürfe aufgrund der Initiativen im Digitalbereich einer strategischen Fokussierung. Die Zeitungen Észak-Magyarország, Hajdú-bihari Napló, Kelet-Magyarország, Jurnal Aradean und Jurnal Bihorean werden an die Firma Media Development Management verkauft.

Weitere Investitionen auch in Westösterreich

Parallel zur Investitionsoffensive kündigte die Russmedia Gruppe Details zur Digitalisierungsstrategie bei ihren bestehenden Beteiligungen an. So habe man kürzlich eine Partnerschaft mit dem Medien-Acceleratorprogramm NMA in Hamburg gestartet. Man wolle auch im Kerngebiet Vorarlberg und Westösterreich weiter in die Digitalisierung investieren. Mit Russmedia Solutions könne man internationale Erfolge vorweisen. So habe man die Funke Mediengruppe und die NZZ-Gruppe als Kunden der für die Vorarlberger Nachrichten und das Online-Medium vol.at entwickelten Technologie gewinnen.

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Label Up, Google, CSS
(c) label Up - Das Label Up-Team.

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Label Up: “Auf Drittanbieter verzichten”

Durch die Whitelabel-Preisvergleichslösung sollen Agenturen konkret ihre eigene CSS-Partnerschaft mit Google eingehen und damit auf Drittanbieter verzichten können. Dies führe zu mehr Kontrolle über die eigenen Marketingmaßnahmen und stärkerer Präsenz im digitalen Raum.

Laut Label Up ergeben sich dadurch einige Vorteile: Zum einen entfalle die Google-Marge auf die Klickpreise, wodurch erhebliche Einsparungen möglich wären. “Zum anderen profitieren Agenturen von einer eigenen, von Google zertifizierten Preisvergleichsseite, die unter ihrem Branding läuft. Außerdem erscheint der Name der Agentur direkt unter den Google Shopping Ads, was zu millionenfachen Impressionen auf deren eigenen Namen führt. Diese Benefits in Kombination mit der Absicht ‘die Brand von Agenturen’ zu stärken und den Umsatz durch optimierte Google Shopping-Anzeigen zu steigern, sind unsere Ziele”, sagt Co-Founder Gabriel Baumgarten, der das Startup mit Peter Paul Pick und Filip Groß gegründet hat..

Auch in den USA vor Gericht

Die Vision des Startups dreht sich weiters darum, in den kommenden Jahren ihr Produkt für den globalen Online-Marketing-Markt weiterzuentwickeln. Spannend hierbei ist für die Wiener, dass ein ähnliches Gerichtsverfahren wie das aus der EU aktuell auch in den USA gegen Google läuft. Sollte es zu einem vergleichbaren Urteil führen, so könnten sich für das Google-CSS-Programm in Zukunft auch Türen auf dem amerikanischen Markt öffnen.

Bis dahin bleibt Label Up noch auf den europäischen Raum fokussiert und möchte die Zeit dazu nutzen, um in den bestehenden Märkten die Expertise zu vertiefen, zusätzliche Partnerschaften mit Agenturen zu etablieren und Lösungen für seine Kunden zu entwickeln.

Label Up-Founder: “Nicht von Tech-Konzernen ausgenutzt werden”

“Die Produktpalette erweitern, um den Agenturen einen noch größeren Mehrwert zu bieten, ist die langfristige Strategie”, sagt Co-Founder Groß. “Durch innovative Lösungen kleinen Playern die Chance geben, nicht von den Tech-Konzernen ausgenutzt zu werden.”

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