17.09.2021

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

Speedinvest feiert sein zehnjähriges Jubiläum. Ein Blick auf die Zahlen hinter der Entwicklung des Venture-Capital-Unternehmens - und damit auch des Startup-Ökosystems.
/artikel/10-jahre-speedinvest-in-zahlen
das Wiener Büro von Speedinvest
das Wiener Büro von Speedinvest | Foto: © Speedinvest

Zehn Jahre ist der heimische Frühphasen-Investor Speedinvest bereits am Markt aktiv – zehn Jahre, in denen sich auch in der heimischen Startupszene viel verändert hat. Im brutkasten-Interview hat Gründer Oliver Holle bereits ausführlich über die Entwicklung von Speedinvest und des österreichischen Startup-Ökosystem gesprochen. Doch wir wollen auch noch einen Blick auf die Zahlen hinter der Geschichte werfen.

Einblicke in diese gab Holle am Freitag bei einer Presseveranstaltung. Aktuell ist Speedinvest in mehr als 250 Startups und Scaleups investiert – darunter in die vier Unicorns Wefox, Bitpanda, Tier und GoStudent. Der nächste Fonds soll übrigens 2022 aufgesetzt werden. Welches Volumen dieser haben soll, wollte Holle aber noch nicht verraten.

Speedinvest hat seit 2011 insgesamt 450 Mio. Euro eingesammelt:

Grafik: © Speedinvest

Der erste Speedinvest-Fonds startete 2011 mit einem aus heutiger Sicht eher bescheidenen Volumen von 10 Mio. Euro. Der zweite Fonds 2015 war bereits deutlich größer. Ab 2017 folgten drei zusätzliche themenbezogene Fonds – die drei Schwerpunkte waren hier Marketplace, Industrie und Fintech.

2019 kam dann der “Speedinvest 3” mit knapp 200 Mio. Euro: “Damit haben wir den für uns wahrscheinlich größten Wurf gelandet und sind in der obersten europäischen Liga angekommen, was Assets under Management für einen Seedfonds angeht”, sagt Holle. Insgesamt hat Speedinvest seit dem Start 450 Mio. Euro eingesammelt.

Speedinvest dominiert die heimische Venture-Capital-Landschaft:

Grafik: © Speedinvest

Diese 450 Mio. Euro machen übrigens rund zwei Drittel des gesamten aktuell von den sechs österreichischen VC-Gesellschaften verwalteten Vermögen aus. Dieses summiert sich derzeit auf rund 680 Mio. Euro.

Für Speedinvest-Gründer Holle ist dies aber kein Grund zur Freude: “Wir sind in keiner guten Situation in Österreich. Es ist nicht gut, wenn Speedinvest alleine zwei Drittel des gesamten Kapitals an sich zieht”. In Deutschland seien alleine im Jahr 2020 deutlich über 2,5 Mrd. Euro an VC-Gelder aufgenommen worden – ohne Berücksichtigung von Corporate VCs oder staatlichen Fördergeldern.

Die heimische VC-Szene hat in den vergangenen zehn Jahr kaum an Dynamik gewonnen:

Grafik: © Speedinvest

Die heimische VC-Landschaft entwickelt sich nur langsam. Bei der Auflage des ersten Fonds 2011 gab es neben Speedinvest drei weitere VC-Gesellschften. Aktuell sind es sechs, wobei neben Speedinvest kein anderer privater Fonds ein Volumen von über 50 Mio. Euro aufweist.

“Die Dynamik in einem der allerwichtigsten Treiber der Innovationsökonomie war nahezu zehn Jahre nicht vorhanden”, sagte Holle. Dies wird noch einmal deutlicher, wenn man es in Relation zur Entwicklung in Berlin oder London setzt: In der deutschen Hauptstadt gibt es mit 112 VCs fast dreimal so viele wie vor zehn Jahren. In London hat sich ihre Zahl von 326 auf 656 immerhin verdoppelt.

Immer mehr Speedinvest-Portfolio-Unternehmen werden von Seriengründer:innen geführt:

Mehr Entwicklung sieht Holle auf Seite der Gründerinnen und Gründer: Beim ersten Speedinvest-Fonds sei nur eines von 20 Startups, also fünf Prozent, im Portfolio von einem Founder geführt worden, der zuvor schon erfolgreich gegründet hatte – crate.io mit Christian Lutz. “Alle anderen Startups waren First Time Founder”, erzählt Holle. Schon beim zweiten Speedinvest-Fonds stieg der Anteil auf 40 Prozent, beim dritten Fonds waren es dann schon über 70 Prozent.

Speedinvest wird 2021 über 10.000 Unternehmen als Investmentmöglichkeiten prüfen:

Grafik: © Speedinvest

2011 hat Speedinvest Investments in 175 Unternehehmen geprüft, 29 davon kamen aus Österreich. Investiert wurde dann auch tatsächlich nur in österreichische Startups. Für das laufende Jahr rechnet Holle mit einer Gesamtzahl von “deutlich über 10.000 Startups aus Europa”, die man bis Jahresende als mögliche Investments geprüft haben wird.

Der relative Anteil an Unternehmen aus Österreich und Deutschland ist über die Jahre gesunken: 2019 machten österreichische Untenrehmen weniger als 4 Prozent des Dealflows aus, der Anteil deutscher Startups betrug 17 Prozent. “Unser Ziel ist, dass wir jedes Startup in Europa gesehen haben, das erfolgreich eine nächste Runde, also eine Series A schafft”, sagte Holle.

Geografisch ist Speedinvest in Europa mittlerweile breit diversifiziert:

Grafik: © Speedinvest

Geografisch hat Speedinvest in den zehn Jahren den Investment-Schwerpunkt deutlich ausgeweitet: Im Gründungsjahr 2011 war nur in österreichische Startups investiert worden, 2012 kamen deutsche Unternehmen dazu. 2015 gab es dann immerhin schon 6 Investments außerhalb der DACH-Region. Mittlerweile ist der VC innerhalb Europas breit aufgestellt. Österreich und Deutschland sind mit jeweils über 30 Beteiligungen weiter führend, doch auch in Großbritannien hat Speedinvest bereits über 20 Investments getätigt.

Deine ungelesenen Artikel:
20.11.2024

Oberösterreichisches Startup Tractive erreicht über 100 Mio. Euro jährlich wiederkehrenden Umsatz

Das auf Haustier-Tracking spezialisierte oberösterreichische Startup Tractive erreicht einen Meilenstein: 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue).
/artikel/tractive-von-michael-hurnaus-erreicht-ueber-100-mio-euro-jaehrlich-wiederkehrenden-umsatz
20.11.2024

Oberösterreichisches Startup Tractive erreicht über 100 Mio. Euro jährlich wiederkehrenden Umsatz

Das auf Haustier-Tracking spezialisierte oberösterreichische Startup Tractive erreicht einen Meilenstein: 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue).
/artikel/tractive-von-michael-hurnaus-erreicht-ueber-100-mio-euro-jaehrlich-wiederkehrenden-umsatz
Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

10 Jahre Speedinvest: Die Zahlen hinter der Geschichte des VCs