27.02.2017

1 Million Euro für Firmengründungen in “Europaregion Tirol”

Die Europaregion Tirol besteht aus dem Bundesland Tirol, Südtirol und dem Trentino. Dort möchte man, in den nächsten beiden Jahren, mit einer Million Euro verstärkt Unternehmensgründungen unterstützen.
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In der Europaregion Tirol soll eine Million Euro zur Unterstützung von Firmengründungen verwendet werden. MNStudio - fotolia.com

In den kommenden zweieinhalb Jahren soll über eine Million Euro für Services für Unternehmensgründer ausgegeben werden, verkündeten die drei Wirtschaftslandesräte der Länder am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Bozen.

“Das Ziel sei, bis Mitte 2019 ein nachhaltiges “Startup-Ökosystem” in der Euregio erfolgreich aufzubauen.”

Nachhaltiges “Startup-Ökosystem” bis 2019

752.000 Euro davon sollen aus dem Interreg-Programm Österreich-Italien kommen, erklärt Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP). Eine konkrete Maßnahme betreffe die Standortagenturen der drei Länder. Seit kurzem arbeiten diese zusammen und nützen Strukturen auch länderübergreifend. Das Ziel sei, bis Mitte 2019 ein nachhaltiges “Startup-Ökosystem” in der Euregio erfolgreich aufzubauen und ein interregionales Startup-Netzwerk mit mindestens 100 aktiven Mitgliedern zu schaffen, unterstrich der in Südtirol für Wirtschaftsbelange zuständige Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP).

Redaktionstipps

Kritische Masse erreichen

Unternehmensgründer können nun die Leistungen der Standortagentur Tirol, IDM Südtirol und Trentino Sviluppo künftig Euregio-weit in Anspruch nehmen. Dazu zählen Beratungen, Coachings und Workshops, Gründerwettbewerbe, zum Ausbau von Netzwerken und dem Zusammenführen von Unternehmen und Investoren. Kompatscher, Zoller-Frischauf und der Trentiner Landesrat Alessandro Olivi unterstrichen am Ende des Treffens zudem, dass sie in zahlreichen Bereichen zusammenarbeiten. Man wolle aber vor allem auch dort zusammenarbeiten, wo es gelte eine kritische Masse zu erreichen.

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Parlai
(c) Parlai - Die beiden CoFounder von Parlai Nina Authried und Juan Herrera.

Man kennt dieses spezielle FOMO. Streaks sorgen bei Sprachlern-Apps dafür, dass man sich jeden Tag zumindest ein paar Minuten Zeit nimmt, um noch die eine Lektion zu schaffen, die die Strähne der täglichen Übung noch am Leben hält. Die Gründer von Parlai, Nina Authried und Juan Herrera, nennen diese Art der Sprachaneignung jedoch passives Üben.

Parlai: Sprache ohne Praxis bleibt Challenge

“Diese Methode bringt selten echten Fortschritt, da das aktive Sprechen – der wichtigste Schlüssel zur Sprachbeherrschung – fehlt”, sagt Authried. “Ohne regelmäßige Praxis in echten Gesprächen bleibt der Weg zur fließenden Kommunikation eine Herausforderung. Zusätzlich sind fremdsprachige Gesprächspartner, die gezielt beim Lernen unterstützen, oft teuer oder schwer zugänglich.”

Dies stelle insbesondere Immigranten, die sich integrieren möchten, und Berufstätige, die ihre Karrierechancen durch bessere Englischkenntnisse verbessern wollen, vor große Hürden. Hier möchte das Startup ansetzen und eine flexible Lösung bieten, um Sprachbarrieren effektiv abzubauen.

Mit WhatsApp kombiniert

Authried erkannte die Bedeutung aktiver Sprachpraxis während ihres internationalen Betriebswirtschaftsstudiums und eines Austauschsemesters in Lyon. Dort lebte die 26-Jährige in einer französischen WG und studierte Finanzen und Ingenieurwesen auf Französisch. Ihre beruflichen Erfahrungen in ihrem Gap Year in Mailand und Athen verstärkten folglich ihre Leidenschaft für Sprachen und Kulturen.

Co-Founder Herrera zog aus Kolumbien nach Graz, wo er die Herausforderungen des Deutschlernens im steirischen Dialekt hautnah erlebte. Die hohen Kosten für Tutoren und die begrenzte Verfügbarkeit alternativer Lernmethoden inspirierten den 31-Jährigen, über technologische Lösungen nachzudenken. Die Idee, WhatsApp mit KI zu kombinieren, entstand aus dem Wunsch, Sprachpraxis jederzeit und für alle zugänglich zu machen.

Parlai: KI übt und gibt Feedback

Bei Parlai können User:innen über Texte oder Sprachnachrichten mit einer KI-basierten Sprachpartnerin üben, die Fehler korrigiert, Feedback gibt und individuell angepasste Inhalte bereitstellt. Seit dem Start im März 2024 haben sich über 2.000 Nutzer registriert.

Die Gründer:innen sehen bei Parlai den Vorteil der Flexibilität: “Keine zusätzlichen Apps, keine festen Zeiten – einfach WhatsApp öffnen und direkt üben. Parlai ist besonders für Sprachlernende interessant, die flüssiger sprechen möchten, und für Gruppen, die von Sprachkenntnissen abhängen, wie Immigranten oder Berufstätige”, heißt es laut Aussendung. Die KI geht individuell auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen ein und berücksichtigt das Sprachniveau und die Interessen. Künftig soll sie auch Sprachtelefonate unterstützen, um das Lernerlebnis noch realistischer zu machen.

Der Name selbst “Parlai” ist vielleicht manchen aus dem “Fluch der Karibik-Franchise” bekannt und stammt vom französischen Wort “parler” (sprechen). Für seine Idee erhielt das Startup eine AWS-Förderung in Höhe von 37.000 Euro.

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