25.09.2018

1. Austrian Startup Monitor: 500 Founder befragt – das sind die Ergebnisse

Mehr als 500 GründerInnen wurden für die erste Ausgabe des künftig jährlich erscheinenden "Austrian Startup Monitor" befragt. Wir bringen die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.
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Austrian Startup Monitor 2023 - die wichtigsten Zahlen und Ergebnisse
(c) AustrianStartups, AIT, Gründungszentrum WU Wien (Collage)

Jung, männlich, lösungsorientiert, IT-lastig, B2B-fokussiert, Wien-zentriert, große Pläne – es braucht wohl keine detaillierte Erhebung, um diese Schlagworte der österreichischen Startup-Landschaft zuzuordnen. Spannend wird es, wenn es um konkrete Zahlen geht. Zwar gibt es unterschiedliche zuverlässige Quellen, etwa die Daten von Startablish, oder Ökosystem-spezifische Erhebungen, wie den jährlichen Grazer Startup-Barometer. Eine umfassende repräsentative Erhebung für Österreich fehlte aber bislang. So eine lieferten nun AustrianStartups, AIT Austrian Institute of Technology und das Gründungszentrum der WU Wien mit dem 1. Austrian Startup Monitor, der künftig jährlich erscheinen soll.

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Raunig: “massives Potenzial” und “großer Aufholbedarf”

Mehr als 500 österreichische GründerInnen beteiligten sich an der Erhebung zum 1. Austrian Startup Monitor. Insgesamt flossen laut den VerfasserInnen mehr als 1500 Startup-Gründungen von 2004 bis 2017 in die Studie ein. Austrian Startups-Geschäftsführer Markus Raunig fasst die Studie durchaus differenziert zusammen: “Die Ergebnisse zeigen ganz klar das massive Potenzial, das Startups in Österreich mitbringen, aber auch den großen Aufholbedarf, den wir als Standort in Bereichen wie Bildung und Steuerbelastung noch haben”.


Die wichtigsten Ergebnisse des 1. Austrian Startup Monitor

Frauen in 29 Prozent der Startup-Teams

62 Prozent der GründerInnen und damit fast zwei Drittel sind zwischen 25 und 39 Jahre alt. Etwa ein Drittel aller Startups (29 Prozent) hat zumindest auch eine Frau im Gründungsteam. 75 Prozent der GründerInnen haben einen Universitätsabschluss. Immerhin 15 Prozent von ihnen kommen aus dem Ausland. 42 Prozent und damit bald jeder Zweite sind MehrfachgründerInnen.

1. Austrian Startup Monitor - Geschlechter
(c) AustrianStartups, AIT, Gründungszentrum WU Wien

“opportunity driven entrepreneurs”

Für beinahe alle GründerInnen (91 Prozent) ist das zentrale Motiv, die Möglichkeit, eine eigene Idee zu verwirklichen bzw. ein Problem lösen zu können. Österreichische Startup-GründerInnen können demnach großteils als “opportunity driven entrepreneurs” charakterisiert werden.

1. Austrian Startup Monitor - Motive
(c) AustrianStartups, AIT, Gründungszentrum WU Wien

51 Prozent aus Wien

Was Startup-Gründungen zwischen 2004 und 2017 angeht, so liegt Wien mit 51 Prozent klar voran. Auf den Plätzen folgen die Steiermark und Oberösterreich mit je zwölf Prozent. Niederösterreich (7 Prozent) und Kärnten (6 Prozent) runden die Top 5 ab. Auf den weiteren Plätzen: Vorarlberg (5 Prozent), Salzburg (4 Prozent), Tirol (2 Prozent) und das Burgenland (1 Prozent).

1. Austrian Startup Monitor - Bundesländer
(c) AustrianStartups, AIT, Gründungszentrum WU Wien

Eigenes Erspartes als häufigste Finanzierungsquelle

Die drei bedeutsamsten Finanzierungsquellen heimischer Startups sind das eigene Ersparte (81 Prozent), öffentliche Förderungen und Unterstützungen (55 Prozent) sowie Business Angels (33 Prozent). 15 Prozent der befragten Startups haben externes Kapital von mehr als einer Million Euro akquiriert. Ein Viertel der Startups (25 Prozent) wurde mit mehr als fünf Millionen Euro bewertet.

1. Austrian Startup Monitor - Finanzierung
(c) AustrianStartups, AIT, Gründungszentrum WU Wien

Mehr als ein Drittel im IT-Bereich

Österreichische Startups sind großteils im IT-Bereich tätig. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Gründungen entfallen auf die Bereiche IT und Softwareentwicklung. Gefolgt mit jeweils rund 10 Prozent von Biotechnologie und Medizintechnik sowie Industrieller Technologie und Elektronik.

Jahresumsatz verdoppelt

Startups konnten ihren Jahresumsatz vom letzten auf dieses Jahr im Durchschnitt fast verdoppeln. Ähnliche Prognosen gibt es auch für das kommende Geschäftsjahr. Fast jedes zehnte Startup (9 Prozent) erwirtschaftete im Vorjahr mehr als eine Million Euro Umsatz.

1. Austrian Startup Monitor - Wachstum
(c) AustrianStartups, AIT, Gründungszentrum WU Wien

“Ernstzunehmendes Interesse” der Regierung wird bezweifelt

Nur jede achte GründerIn ist der Meinung, dass die österreichische Bundesregierung ein ernstzunehmendes Interesse an der Unterstützung von Startups hat. Die Senkung der Lohnnebenkosten (75 Prozent) und der Abbau bürokratischer Hürden (70 Prozent) sind die bedeutendsten Wünsche an die österreichische Politik.

1. Austrian Startup Monitor - Politik
(c) AustrianStartups, AIT, Gründungszentrum WU Wien

42 Prozent “Born Globals”

Rund drei Viertel der befragten Startups haben bereits internationale Märkte erschlossen und generieren Exportumsätze. 42 Prozent der heimischen Startups können als sogenannte “Born Globals” bezeichnet werden, was bedeutet, dass sie von Tag eins an globale Märkte bearbeiten.

Durchschnittlich vier neue MitarbeiterInnen geplant

Die befragten Startups beschäftigen im Schnitt rund acht MitarbeiterInnen, darunter sechs Vollzeitbeschäftigte und zwei Teilzeitkräfte. Das Geschlechterverhältnis unter den MitarbeiterInnen der Startups beträgt eins zu zwei. Im Schnitt sind 68 Prozent der MitarbeiterInnen männlich und etwa halb so viele (32 Prozent) weiblich. Neun von zehn der befragten Startups planen in den nächsten zwölf Monaten Neueinstellungen. Im Schnitt sollen vier neue MitarbeiterInnen je Startup eingestellt werden, eine geplante Mitarbeitersteigerung um 40 Prozent. Größtes Problem der Startups hierbei: passende MitarbeiterInnen zu finden, besonders im Bereich IT. Die insgesamt größte Nachfrage nach MitarbeiterInnen besteht im Bereich Sales (60 Prozent), gefolgt von IT (51 Prozent) und Marketing (49 Prozent).

1. Austrian Startup Monitor - MitarbeiterInnen
(c) AustrianStartups, AIT, Gründungszentrum WU Wien

SaaS-Modelle als Spitzenreiter

21 Prozent der befragten Startups beschreiben ihr Business Model als “Software as a Service” (SaaS). An zweiter Stelle steht Produktverkauf (Hardware) mit 15 Prozent. Neun Prozent bieten Softwareentwicklung an und je rund acht Prozent betreiben E-Commerce, einen Online-Marktplatz oder mobile bzw. webbasierte Anwendungen.

B2B-Überhang

50 Prozent der Startups adressieren hauptsächlich oder ausschließlich Unternehmen (B2B), 17 Prozent richten ihren Fokus überwiegend oder ausschließlich direkt an KonsumentInnen, ein Drittel der befragten Startups spricht KonsumentInnen (B2C) und Unternehmen (B2B) gleichermaßen an. Darüber hinaus kooperieren 90 Prozent der Startups mit nationalen und internationalen Partnern – vorwiegend mit dem Ziel gemeinsam Märkte zu erschließen oder Produkte zu entwickeln.

Markus Raunig, der CEO von AustrianStartups, Rudolf Dömötör, der Direktor des WU Gründungszentrum und Karl-Heinz Leitner von AIT Austrian Institute of Technology live über den gemeinsam erstellten Austrian Startup Monitor!

Markus Raunig, der CEO von AustrianStartups, Rudolf Dömötör, der Direktor des WU Gründungszentrum und Karl-Heinz Leitner von AIT Austrian Institute of Technology live über den gemeinsam erstellten Austrian Startup Monitor!

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 25. September 2018


Schramböck und Mahrer zum 1. Austrian Startup Monitor

Vor allem dass nur ein Bruchteil der GründerInnen (jede/r achte) der Regierung “ernstzunehmendes Interesse” attestiert, sollte die Politik auf den Plan rufen. In einer Aussendung anlässlich der Veröffentlichung des 1. Austrian Startup Monitor kommt etwa auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck zu Wort, die auch bei der Präsentation anwesend war. “Am Abbau von bürokratischen Hürden arbeiten wir hoch motiviert”, sagt sie unter anderem. Ein Ansage kommt indessen von Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer: “Für die Wirtschaftskammer ist es wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, die allen Unternehmen beim Wachsen helfen: bürokratische und steuerliche Entlastung sowie besserer Zugang zu Finanzierung”.

Finanziert wurde die Studie durch die Austria Wirtschaftsservice (aws), die Wirtschaftskammern Österreich (WKO) und Wien (WKW), den Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE), die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), die Industriellenvereinigung (IV) sowie die Wirtschaftsagentur Wien.

⇒ Offizielle Page & Download der gesamten Studie

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Remitly, ein US-Online-Anbieter für Finanzdienstleistungen, hat 4.200 erwerbstätige Erwachsene aus 22 Ländern in einer Studie rund um das Thema Work-Life-Balance befragt. Im Zuge dessen ging es um tägliche Arbeitsstunden, die Länge des Arbeitsweges, die Schlafdauer vor einem Arbeitstag und und die Länge der täglichen Pausen. Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsleben fand Einklang in die Studie. Nach Erhebung der Daten wurden die einzelnen Faktoren bewertet. Das Ziel: Herauszufinden, welche Länder weltweit die “beste Work-Life-Balance bieten”. Erfasst wurden die Daten diesen September.

Der Norden ist am Balance-freundlichsten

Nach dem Ranking des US-Finanzdienstleisters steht Österreich gar nicht so schlecht da: Platz 11 erreichten wir im Rahmen der Studie. Wenig überraschend gingen Platz eins und zwei wieder in den Norden – konkret an Finnland (Platz eins) und Dänemark (Platz zwei). An dritter Stelle im Work-Life-Ranking steht die Schweiz.

Finnland ist laut Remitly mit 73 von 100 Punkten im Index das Land mit den besten Rahmenbedingungen für eine Work-Life-Balance. Der Studie zufolge soll Finnland seinen Erwerbstätigen schon seit fast 30 Jahren flexible Arbeitsbedingungen bieten.

Dänemark auf Platz zwei erreichte 70 von 100 Punkten. Die Durchschnittsarbeitszeit pro Tag belief sich hier auf sieben Minuten und 25 Stunden. Auch laut OECD Better Life Index liegt die Zufriedenheit im Beruf sowie die allgemeine Lebenszufriedenheit in Dänemark über dem weltweiten Durchschnitt.

Trotz längerer täglicher Arbeitszeit und längerer Pendelzeit als Platz 1 und 2 landet die Schweiz auf Platz drei, was Remitly unter anderem mit den vier bis fünf bezahlten Urlaubswochen begründet. Auch die Pausenzeiten umfassen mit 56 Minuten täglich ein Maximum unter den befragten Ländern.

Platz vier ergattert Frankreich – unter anderem auch deshalb, da die Normalarbeitszeit in Frankreich bei 35 Wochenstunden liegt. Alles darüber wird als Überstunde gerechnet und dementsprechend in Zeitausgleich oder Bezahlung vergolten.

Für Work Life Balance wird umgezogen

Neun der zehn führenden Länder befinden sich in Europa. Der einzige Ausreißer: Neuseeland auf Platz 5. Außerdem gaben vier von zehn (42 Prozent) Befragten an, dass sie in den nächsten fünf Jahren auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen ins Ausland ziehen möchten.

In den Top zehn befinden sich nach den ersten vier Platzierten – nach Rangliste Finnland, Dänemark, Schweiz und Frankreich – schließlich Neuseeland (Platz 5), Schweden (Platz 6), die Niederlande (Platz 7), Portugal (Platz 8), Belgien (Platz 9) und Tschechien (Platz 10).

Österreich belegt Platz 11, gefolgt von Deutschland (Platz 12), Spanien (Platz 13), Italien (Platz 14) und Kanada (Platz 15).

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