11.11.2021

Armin Ronacher von Sentry: „Internationale Connections bringen dich selbst und dein Startup gleichermaßen weiter“

Er baute das Flask Framework auf und brachte das Silicon-Valley-Startup Sentry nach Wien. Bei den „Business Maniacs“ am 18. November spricht Armin Ronacher über die Wichtigkeit internationaler Verbindungen für die eigene Gründung.
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Armin Ronacher ist Österreich-Chef von Sentry © PyCon China
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Das Infofestival „Business Maniacs“ lädt am 18. November zu spannenden Vorträgen und Infos rund ums Gründen. Das Event ist eine Kooperation der Jungen Wirtschaft Wien und der Wirtschaftsagentur Wien. Die „Business Maniacs“ sind bekannt für hochkarätige Keynote-Speaker, einer von ihnen ist Armin Ronacher, Österreich-Chef von Sentry. Im Interview verrät er, warum es wichtig ist, möglichst jung möglichst viel von der Welt zu sehen.

Herr Ronacher, Sie brachten mit Sentry das erste „Silicon Valley“-Startup nach Wien. Wie läuft’s?

Armin Ronacher: Ich kann sagen: Gut. Wir haben 2015 Sentry damals zu dritt von einem kleinem Open Source-Projekt in ein erfolgreiches Unicorn verwandelt. In Wien war ich anfangs noch alleine – jetzt haben wir hier 30 Mitarbeiter und weltweit 70.000 Kunden jeder Größenordnung mit einem entsprechenden Event-Volumen. Bis Ende 2022 wollen wir die Mitarbeiterzahl verdoppeln.

Was genau ist Sentry?

Sentry ist ein Open Source Application Monitoring Tool, dass von mehr als 70.000 Organisationen weltweit zur Fehlerbehebung und Überwachung von Frontend-, Mobile- und Backend-Anwendungen verwendet wird.

Was ist die größte Herausforderung am Standort Wien?

Talente zu bekommen. Das wusste ich aber von Anfang an. Die sammeln sich eher an Orten, wo viele große Unternehmen sind. In Wien gibt es davon noch nicht so viele. Das kompensieren wir dadurch, dass wir die Leute recht lange halten können – man kann sie ausbilden, und das funktioniert gut. 

Ihr Thema bei den diesjährigen Business Maniacs ist „Internationale Verbindungen als Ideengeber für die eigene Gründung.“ Warum sollten wir zusehen, in der Welt herumzukommen?

Ich freue mich, dass die Junge Wirtschaft Wien mich eingeladen hat, „Open Source“ steht ja für das Teilen von Erfahrungen. Vor allem wenn man jung ist, sollte man unbedingt internationale Erfahrungen machen. Die ersten Jahre des Erwerbslebens nach der Schule oder Uni haben die größte Hebelwirkung für die eigene Laufbahn. Später, wenn man sich etabliert hat, ist es nicht mehr so relevant, wo man ist. Zu Beginn lohnt es sich, an Orte zu kommen, wo sich viele Entwickler und ITler sammeln – und sei es nur, um zu sehen, was es alles gibt und wie man Probleme angeht.

Wie hilft die eigene Internationalität bei Geschäftsideen?

Sobald man sich international mit den Bedürfnissen digitaler Unternehmen beschäftigt, kriegt man viel mehr mit. Man sieht mehr Probleme, die es zu lösen gilt, das vergrößert den potenziellen Kundenkreis. Außerdem nimmt es einem ein bisserl die Furcht, wenn man andere Sachen gesehen hat. 

Und geschäftlich …?

… ist es ohnehin besser sich auf mehr als ein Land zu konzentrieren, wenn man gründet. Wenn man ein Produkt nur für Österreich macht, und es ändert sich in dem Bereich etwas, steht man da. Beschäftigt man sich aber gleich mal mit zwei Ländern, mit verschiedenen Problemen, um die man sich kümmern kann, sind die nächsten Schritte leichter. Viele erfolgreiche Startups sind außerdem als Zusatzprojekt neben dem Hauptjob entstanden. Also hat es Sinn, sich dorthin zu bewegen, wo viele Entwickler und ITler an einem Ort versammelt sind und Ideen geboren werden. 

Es gibt Bemühungen, Wien zu so einem Ort zu machen.

Die Zeichen stehen tatsächlich nicht schlecht. Sobald sich erst zwei, drei richtig große Unternehmen hier ansiedeln, folgen die Talente und es kann sich eine rege Startup-Szene entwickeln. Ein Beispiel, wie so etwas funktioniert, ist Stockholm. Von dort hörte man lange nichts in Sachen IT. Dann kam zuerst Spotify, dann zwei große Spielestudios, und jetzt kommen von dort richtig viele IT-Unternehmen. In der Computerspielbranche etwa merkt man, wie viele Middleware-Provider, also digitale Zulieferer, es in Stockholm gibt. Die kamen aus den Spielestudios raus und haben gesagt: Jetzt haben wir dieses eine Problem dreimal gelöst, machen wir daraus doch ein Technologieunternehmen.

Welche persönlichen Eigenschaften braucht man, um ein Startup erfolgreich umzusetzen?

Es gibt da keinen einheitlichen Typ. Sicher, ein Extrovertierter wird sich leichter tun mit bestimmten Aspekten des Gründens. Aber die Haupteigenschaft ist einfach durchzuhalten, dranzubleiben, optimistisch zu sein. In Amerika ist die Einstellung so, dass man es mal probiert. Es wird vielleicht nicht perfekt, aber es funktioniert. In Wien hört man schnell: „Na, des geht ned.“ Der Pegel der Negativität ist erstaunlich hoch. 

Wie motiviert man sich da?

Wenn man sich klar macht, dass es hier halt so ist, kann man sich darauf einstellen, dann nimmt man es nicht mehr persönlich. Und es gibt ja in Wien auch gute Dinge: Du fällst hier schneller positiv auf. Die Lebensqualität ist gerade für Familien sehr gut, man kann Mitarbeitern ein gutes Arbeitsumfeld bieten. Alles in allem hat sich Wien als Standort bewährt. Die internationalen Verbindungen halten wir auch gut von hier.

Über Business Maniacs

Business Maniacs, das Infofestival für GründerInnen, Startups und Jungunternehmerinnen, findet am 18. November 2021 von 17 bis 19 Uhr als Hybrid-Event statt. Infos und kostenlose Anmeldung unter www.businessmaniacs.at. Die Junge Wirtschaft Wien, die Plattform der Wirtschaftskammer Wien für GründerInnen, Führungskräfte und unternehmerisch Denkende bis 40, hat sich die Verjüngung wirtschaftspolitischer Strukturen sowie die Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen für Wiens JungunternehmerInnen vorgenommen.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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