10.03.2021

Angel Investing Report 2020: “Hohe Investmentbereitschaft trotz Krise”

Der Angel Investing Report 2020 der aaia und aws wurde am Dienstag offiziell im Rahmen eines digitalen Launch Events vorgestellt. Das Ergebnis: Business Angels haben 2020 überdurchschnittlich viel Mittel für Startups bereitgestellt. 87 Prozent wollen auch heuer investieren.
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Angel Investing Report
v.l.n.r. Carina Margreiter, aws i2 Business Angels Programm Managerin, und Laura Egg, Managing Director der Austrian Angel Investors Association | (c) Jennifer Bittner / der brutkasten

Wie viel investieren österreichische Business Angels und wie setzt sich das Portfolio zusammen? Dazu gibt der aktuelle Angel Investing Report 2020 einen aktuellen Überblick, der gestern Dienstag von der Austria Wirtschafsservice (aws) und Austrian Angel Investors Association (aaia) im Rahmen eines digitalen Launch Events in Wien präsentiert wurde.

Anfang 2021 waren alle österreichischen Business Angels und Business Angelinas aufgerufen sich an der Umfrage zu beteiligen – der brutkasten berichtete. Schlussendlich beteiligten sich 130 Personen am Angel Investing Report. Die generierten Insights zeigen die wichtigsten Investmentkriterien, Exit-Erfahrungen, Portfolio- und Ticket-Größen heimischer Investorinnen und Investoren und geben ebenfalls einen Investment Ausblick für 2021.

Der Angel Investing Report wurde von der Austrian Angel Investors Association (aaia) gemeinsam mit aws i2 Business Angels – dem Matching-Service der Austria Wirtschaftsservice (aws) – bereits zum dritten Mal durchgeführt. Hier könnt ihr den Angel Investing Report 2018 und Angel Investing Report 2016 nachlesen.

Hier könnt ihr die Präsentation des Launch Events nachschauen, das der brutkasten digital umsetzte

Hoher Stellenwert von Business Angels in Österreich  

Bereits über ein Drittel der österreichischen Startups genießt die Unterstützung und Expertise von Business Angels. Dieser hohe Stellenwert steigert laut den Initiatoren auch den Bedarf an repräsentativen Daten für den Standort Österreich: “Das Jahr 2020 war besonders spannend, um das Investmentverhalten in Krisen zu erfassen. In der Gegenüberstellung mit dem Angel Investing Report 2018 wird zudem die Entwicklung der Angel Investing Szene in Österreich mess- und sichtbar” betont Laura Egg, Managing Director der Austrian Angel Investors Association.

Carina Margreiter, aws i2 Business Angels Programm Managerin, fügte im Rahmen des Events hinzu: “Als aws unterstützen wir sowohl Business Angels als auch Startups, indem wir sie im Rahmen des aws i2 Business Angels Programms verbinden. Wir sehen, wie wichtig Business Angels für unser Startup-Ökosystem sind. Unser Investor:innen-Netzwerk wächst jedes Jahr und wir sind sicher, dass noch viele erfolgreiche Business Angel-Investments kommen werden.”

(c) Angel Investing Report 2020

Wie tickt der typische österreichische Business Angel? 

Der typische österreichische Business Angel ist zwischen 45 und 54 Jahre alt, männlich, hält zwischen einem bis fünf Investments in seinem Portfolio und investiert 50.000 bis 100.000 Euro in Startups. Im europäischen Vergleich liegt die Investitionssumme von Business Angels im Schnitt bei 25.500 Euro. (EBAN 2019). Mehr als die Hälfte der österreichischen Investorinnen und Investoren (65,4 Prozent) bevorzugen Co-Investments und gaben im Rahmen der Umfrage an, bereits mind. ein internationales Investment als (Co-)Investorin oder Investor getätigt zu haben. 

Ein essentieller Faktor bei der Entscheidung für ein Investment spielt die Startup-Phase: So investieren 70 Prozent der Befragten in Startups, die sich in der “Seed-Phase” befinden und bereits über einen Prototypen verfügen. Bevorzugt wird in die Branchen Software (53 Prozent), Health Tech/Life Science (44 Prozent) und Internet/E-Commerce (43 Prozent) investiert.

Sind Investoren und Investorinnen erst einmal an Bord, beabsichtigen sie ihr Investment mittelfristig (drei bis sieben Jahre) anzulegen. Etwa 51 Prozent der Business Angels investieren bis zu zehn Stunden ihrer Zeit pro Woche in ein Startup – primär, um es strategisch zu beraten oder mit der Bereitstellung ihres Netzwerks zu unterstützen. Und das laut der Umfrage mit Erfolg – denn mehr als die Hälfte der österreichischen Investorinnen und Investoren (58 Prozent) hat zumindest schon einmal einen erfolgreichen Exit mit deutlicher Wertsteigerung verzeichnen können.

Investitionsausblick 2021 – Neue Normalität? 

Zudem geht der Angel Investing Report auch auf die Coronakrise ein. “Nach dem notwendigen Fokus auf die Unterstützung des Portfolios im Jahr 2020, scheinen sich die Investorinnen und Investoren an die neue Normalität gewöhnt zu haben”, so die Initiatoren der Umfrage.

Die Zahlen deuten auf eine hohe Investitionsbereitschaft im Jahr 2021 hin. Mehr als 87 Prozent möchten in mindestens ein Startup im Jahr 2021 investieren und rund 40 Prozent der Business Angels erwarten mindestens einen Exit für 2021. Auf der Schattenseite prognostizieren jedoch mehr als die Hälfte der Investorinnen und Investoren für einige ihrer Portfoliounternehmen langfristige finanzielle Schwierigkeiten aufgrund der Krise. Alle Ergebnisse des Reports könnt ihr hier nachlesen.

Tipp der Redaktion

Im Anschluss an die Präsentation gab es eine Roundtable-Diskussion mit Business Angel Hansi Hansmann, Business Angelina Karin Kreutzer, GoStundent Co-Founder Felix Ohswald und byrd Co-Founder Petra Dobrocka. In der Panel-Diskussion thematisierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die historische Entwicklung des österreichischen Startup-Ökosystems und die Rolle von Frauen in der Business-Angel-Szene. Die Diskussionsrunde könnt ihr im Video (siehe weiter oben) ab Minute 44:00 nachschauen


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Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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