22.11.2021

Acadybot-Gründer gewinnt deutschen Preis für Canvas-Innovationsprozess

Innovation gilt heutzutage als ein Schlagwort, das für manche Unternehmen überlebenswichtig, aber wenig greifbar scheint. Thomas Gernbauer versucht mit Canvas zu unterstützen.
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Canvas, Innovation, Transformation,
(c) Gernbauer - Thomas Gernbauer begleitet Unternehmen durch die Transformation.

Wie beginnt Transformation? Kann man Innovation lernen? Üblicherweise – so lässt sich beobachten – starten diese Prozesse mit Notwendigkeiten oder der Suche nach Lösungen für ein konkretes Problem. Acadybot-Gründer Thomas Gernbauer meint, dass Innovation auch aus dem “Mindset” zu ziehen ist, wenn man nur wisse wie. Daher hat er mit seinem Innovation-Hub das “Million Euro Innovation”-Projekt gestartet und dabei sein Transformations- und Innovationscanvas entwickelt, das er Kunden anbietet. Und wurde dafür auf der Erfindermesse iENA in Nürnberg in der Kategorie “freie Erfinder” mit Silber ausgezeichnet.

Viele kennen es. Canvas ist ein “Business Model”, um eine Startup-Idee zu visualisieren und auch um zu testen, ob ein Geschäftsmodell sinnvoll ist. Entwickelt wurde es von Alexander Osterwalder, der in seinem Buch “Business Model Generation” seine Methode erklärt.

Innovations Canvas soll unterstützen

Das Modell des Gründers ermöglicht, Gernbauer nach, die Visualisierung eines Gesamtüberblicks, eine ständige Erinnerung durch ein großflächiges Board, eine Workshop-Grundlage für eine geführte Moderation, intuitive Weiterbearbeitung danach und schnelle Ergebnisse. Er sagt: “Aufgrund dieser Vorteile habe ich den Transformations- und Innovations Canvas kreiert. Dieser soll bei der Entwicklung und Annahme von Innovationen durch die verschiedenen Organisationen unterstützen.” Bei dem sechsmonatigen Seminar, das er Unternehmen anbietet, greift der Gründer auf Expert:innen aus Mathematik, KI, Finanzen, Statistik, Innovation und Marketing zurück, wie er erklärt.

Er als Innovations-Coach begleitet Firmen und vor allem Startups, mit dem konkreten Ziel ihre Erfindungen und Entwicklungen wirtschaftlich erfolgreich zu machen. “Der Canvas ist eine Methodik, mit der die drei Stufen der Veränderung erarbeitet werden können, kurzum, Aufbrechen, Neudenken und Einfrieren bzw. Umsetzen”, erklärt der ehemalige Maschinenbau-Ingenieur.

Routine durchbrechen

Für Gernbauer setzt echte Innovation nämlich ein persönliches “Mindset” voraus, das Routinen durchbricht und mit Veränderung beginnt: Auf der anderen Seite schlafen etwa, oder im Diskurs eine kontroverse Meinung vertreten, um zu sehen, was geschieht. So seine Beispiele. Gernbauer erzählt von weiteren durchbrochenen Alltagshandlungen, um sich dem Innovationsprozess zu nähern, die sich alle verkürzt mit dem Begriff “Verhaltensvariabilität” charakterisieren lassen. “Durch das Aufbrechen gewohnter Muster schafft man die Transformation und den Boden für Innovation in dem jeweiligen Unternehmen”, betont er.

Der Weg “Consulting” begann für Gernbauer im Jänner 2020, als er seine Webseite online gestellt hatte. “Dabei habe ich bemerkt, was an Erfahrung bereits vorhanden war. Und da ich gerne berate und dabei gleich Lösungen aller Art entwickle, wollte ich meine Lösungsfähigkeit auch anderen zur Verfügung stellen”, sagt er. “Denn, bei Transformations- und Innovationsprozessen ist es notwendig, eine bestimmte Haltung zu haben, die sich Blockaden auch bewusst macht. Quasi, ein Aufreißen hin zu mehr Innovationsoffenheit.”

Das Bot-Projekt “dialoguebots.com” (inklusive der Coachingprozesse Acadybot, Tutorybot, Consultybot, Coachybot und herapeutybot) ist noch im Werden, wie er sagt: Ich bin auf dafür auf der Suche nach Investoren, die den Weitblick für Bildung für die Welt haben.”

Nicht zuletzt unterstützt Gernbauer ein in Spanien entstehenden Modelldorf der “Arts Villages” und stellt dafür sein Wissen in Communitybuilding und Aquaponik – ein Verfahren, das Aquakultur mit Hydroponik im Wasser kombiniert – zur Verfügung.

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Negative Kommentare auf Social Media: So reagieren Startups und Unternehmen richtig

Der Umgang mit Kritik will gelernt sein. Das Wiener Social-Media-Software-Unternehmen Swat.io hat sich der Thematik der negativen Kommentare auf sozialen Netzwerken angenommen, sie aufgedröselt und einen kleinen Leitfaden zum Umgang damit entwickelt.
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vor 37 Sekunden

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Negative Kommentare, so reagiert man bei negativen Kommentaren, Hassrede, Hasskommentare
(c) Stock.Adobe/sanderstock - Negative Kommentare im Netz können für Unternehmen zum Problem werden.

Der Puls steigt, Sorgenfalten übernehmen die Stirn und die Gedanken im Kopf fangen an zu rasen. Der Grund: Die Kaffeetasse kaum in der Hand und zu den Lippen geführt, hat man einen Blick gewagt. Einen Blick auf die firmeneigene Social-Media-Seite, wo man plötzlich einen oder mehrere negative Kommentare entdeckt hat. Und das ist ein Problem.

Negative Kommentare präsenter im Kopf

Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) fanden 2021 heraus, dass man sich an negative Erfahrungen besser erinnert, als an etwas Positives. “Von belastenden Erlebnissen, wie zum Beispiel der Führerscheinprüfung, haben wir meist noch nach vielen Jahren detaillierte Bilder vor dem geistigen Auge”, schrieb damals Oliver Wolf vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft in Bochum. “Ein Spaziergang durch den Park am selben Tag ist dagegen schnell vergessen.”

Mit der Prämisse, dass “Schlechtes” besser im Kopf bleibt, verwundert es nicht, wenn im Startup-Milieu ein negatives Feedback Stress auslöst – da sich potentielle Kund:innen oftmals an den Erfahrungen ihrer Vorgänger:innen orientieren und gleich zu Beginn einen schlechten Ersteindruck vom eigenen Unternehmen erhalten.

Einer mit mehr Wirkung als zehn positive

Die Social-Media-Experten von Swat.io haben sich diese Thematik genauer angesehen und einen Leitfaden im Umgang mit negativen Kommentaren erstellt.

Manche mögen an dieser Stelle einwerfen, dass ein einzelner Kommentar kein Beinbruch sei, es sich dabei vielleicht auch um “Trolle” oder “Feiglinge aus der Anonymität” handelt, doch wie oben beschrieben, kann eine negative Einzelmeinung – online gepostet – doch einen starken Effekt haben. Man bedenke nur die im Kopf bleibenden Kommentare bei Apps oder Rezensionen bei Online-Händlern.

Swat.io hat deswegen einen Zugang, speziell für Community-Manager gefunden, die regelmäßig mit Spam, Hasskommentaren, Beleidigungen oder anderen destruktiven Äußerungen konfrontiert werden.

“Für das Community Management bedeutet das: Ein negativer Kommentar entfaltet oft mehr Wirkung als zehn positive. Er kann Communities oder sogar das Image einer Marke nachhaltig schädigen und einen ausgewachsenen Shitstorm nach sich ziehen. Natürlich multipliziert sich das Risiko, wenn es sich nicht nur um einen, sondern um viele negative Kommentare handelt. Außerdem hängt viel davon ab, wie ein:e Community Manager:in auf die Äußerung reagiert”, schreibt Swat.io. Und schlüsselt die verschiedenen Arten von negativem Feedback auf.

Diese Arten von negativem Feedback gibt es

Konstruktive Kritik sieht das Wiener Startup als wertvoll an. Sie zeige einem, wo es Verbesserungsbedarf gebe und helfe dabei, das eigene Produkt oder den eigenen Service zu optimieren. Diese Art von Feedback sei oft konkret.

“Ernst gemeinte Kritik solltest du auf keinen Fall ignorieren, löschen oder verbergen. Sonst läufst du Gefahr, dass dir Zensur vorgeworfen wird. Eine positive Beziehung zwischen Unternehmen und Kund:innen lebt davon, dass sich beide Seiten respektieren und Fehler zugeben”, so die Social-Media-Experten.

Allerdings sei es oft sinnvoll, die Diskussion auf private Kanäle zu verlegen. Im direkten Austausch biete sich die Möglichkeit, eine für beide Seiten gute Lösung zu finden und zu verhindern, dass die Beschwerde Wellen schlägt.

Hasskommentare indes sind etwas anderes. Sie sind verletzend und oft persönlich. Ihr Ziel ist es, zu provozieren oder zu beleidigen und sie enthalten selten nützliche Hinweise. Hier geht es weniger um konstruktives Feedback, sondern mehr darum, Frust abzulassen oder eine negative Reaktion zu erzwingen.

“In diesem Fall kannst du versuchen, mit einer höflichen Antwort die Wogen zu glätten. Ist der Kommentar beleidigend und bzw. oder enthält er sogar obszöne, rassistische und ähnliche Äußerungen, ist es oft besser, ihn zu verbergen beziehungsweise gleich zu löschen”, so der Ratschlag hierbei.

Man könne in Guidelines darauf aufmerksam machen, welche Arten von Kommentaren gelöscht werden. Ein Vorteil des Verbergens: Die Urheberin beziehungsweise der Urheber bekommt davon nichts mit – da er ansonsten mit einem anderen Account einfach wiederkehren könnte.

Manchmal, so Swat weiter, äußern Kund:innen ihren Frust, weil sie mit einem Produkt oder einer Dienstleistung unzufrieden sind. Diese Kommentare können emotional sein, hätten aber oft eine echte Beschwerde als Grundlage. Hier wird ein offenes Ohr und eine Kommunikation per Direktnachricht empfohlen.

Trolle zu guter Letzt sind ein eigenes Phänomen für sich. Sie posten negative oder provokante Kommentare, oft ohne echten Bezug zum Thema. Ziel ist es, Streit zu verursachen oder andere zu verärgern. Um konstruktive Kritik von Hasskommentaren oder Trollen zu unterscheiden, helfe es, auf die Tonalität und den Inhalt zu achten.

Konstruktive Kritik ist wie oben erwähnt sachlich und oft mit Verbesserungsvorschlägen verbunden. Hasskommentare und Trollbeiträge sind hingegen emotional überzogen und enthalten selten konkrete Hinweise. Der Umgang mit diesen Kommentaren sollte entsprechend unterschiedlich sein. Hat man einmal eine Person als Troll identifiziert, könne man sie mit gutem Gewissen blockieren, so Swat.io.

Die Troll-Definition

Blog.hubspot.de hat passend dazu einerseits eine Definition von Trollen erstellt und zitiert den Kommunikationsexperten Aaron Huertas, der folgende Charakteristika von Netz-Störenfrieden ausmachte:

  • Stark übertriebene und hochemotionale Aussagen (besonders zu kontroversen Themen)
  • Persönliche Angriffe unter der Gürtellinie
  • Kein Interesse, auf Argumente einzugehen
  • Auffallend schlechte Grammatik und Rechtschreibung
  • Leere, unvollständige Profile oder Fake-Accounts

Die Plattform unterscheidet zwischen mehreren Arten von Trollen und rät, “die Trolle nicht zu füttern” (keine langen Diskussionen), sie gegebenenfalls zu melden und einen sachlichen Umgang mit ihnen zu pflegen. Auch sie meint, ähnlich wie Swat.io, dass das Löschen von Kommentaren der letzte Ausweg sein sollte.

Für die Wiener von Swat.io ist es von der Strategie her allgemein wichtig, schnell zu reagieren. Sie schreiben: “Wenn ein:e Kund:in sich beschwert, erwartet er oder sie eine zeitnahe Antwort. Das zeigt, dass das Anliegen ernst genommen wird. Je schneller du reagierst, desto eher verhinderst du, dass sich der Frust weiter aufstaut oder dass andere Nutzer:innen auf den negativen Kommentar aufspringen. Schnelle Reaktionen signalisieren Professionalität und Verantwortungsbewusstsein.”

Schnell zu reagieren heiße jedoch nicht zwangsweise gleich das Problem lösen zu müssen. Wichtig sei, dass man der anderen Person zeige, dass man ihr Anliegen ernst nimmt. Zudem sollte man stets höflich bleiben, dabei aber klare Grenzen setzen. Community Guidelines für Social-Media-Kanäle können als Anker verwendet werden, auf die man bei Grenzüberschreitung hinweist.

Löschen als last resort

“Kommentare zu verbergen oder zu löschen oder Nutzer:innen zu blockieren, sollte immer die letzte Option sein”, so Swat.io weiter. “Lösche nur Kommentare, die klar gegen die Netiquette verstoßen, zum Beispiel bei Hassrede, Beleidigungen oder Spam. Nutzer:innen, die wiederholt negativ auffallen und keinerlei konstruktiven Beitrag leisten, kannst du blockieren, um die Community zu schützen. Wichtig ist, dass du nachvollziehbare Kriterien für das Löschen und Blockieren hast, damit du transparent und konsequent vorgehst. So vermeidest du Vorwürfe der Zensur und schaffst ein sicheres Umfeld für deine Community.”

Abschließend zeigt das Community-Startup die gängigen Fehler auf, die man bei negativen Kommentaren vermeiden sollte. “Nichts tun” gilt als Kapitalfehler, da man so riskiere, dass sich Kund:innen nicht wertgeschätzt fühlen und Hasskommentare für schlechte Stimmung sorgen. Zudem sollte man nicht immer mit den gleichen Floskeln antworten oder sich über Kritik lustig machen. Und, wenn das eigene Unternehmen offenkundig einen Fehler gemacht hat, sollte man sich schlicht entschuldigen, weil, wie Swat.io schreibt: “Eine Entschuldigung hat schon so manche Social-Media-Krise im frühen Stadium entschärft.”

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