08.06.2018

A1-CEO Grausam: “5G vor allem ein Netz für die Industrie”

Ab 2019 will A1 das 5G-Netz für seine Kunden zugänglich machen. Damit soll das "Internet of Things" (IoT) in Österreich breitenwirksam eingeführt werden. Hinsichtlich der immensen Kosten für den Infrastrukturausbau wolle man auf jeden Fall mit dem Mitbewerb kooperieren.

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5G-Netz
(c) A1: Das 5G-Netz soll in Österreich bis 2025 flächendeckend zugänglich sein. Dafür setzt A1 auf die Kooperation mit dem Mitbewerb.

Das Mobilfunknetz der fünften Generation (5G-Netz) – das stellte A1-CEO Marcus Grausam anlässlich eines Medien-Events zur Demonstration der neuen Technologie klar – ziele weniger auf den Privatkunden ab, als auf die Wirtschaft: “5G wird vor allem ein Netz für die Industrie sein”. Die Revolution des “Gigabit-Netz” folge der bisherigen Mobilfunklogik, insofern es “etwa alle zehn Jahre einen wirklichen Technologiesprung gibt”.

1990 war dies die Übermittlung von Textnachrichten mit 2G-Netzgeschwindigkeiten um die 200 kbit/s, ab 2000 die Bildübertragung via 3G-Standard mit 20 Mbit/s und beginnend mit 2010 habe sich die Video-Übertragung im 4G/LTE-Netz mit bis zu 300 Mbit/s etabliert. Die neue 5G-Technologie könnte Übertragungsraten von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde ermöglichen, mit einer Verzögerung (Latenz) von unter vier Millisekunden.

+++ Glasfaserausbau: 5G “flächendeckend ab 2025” +++

5G-Netz überall, wo es Glasfasernetz gibt

Die mit dem 5G-Netz sinkende Latenzzeit ist unter anderem ausschlaggebend für einen besonders wichtigen Anwendungsfall des Internet of Things, nämlich die autonome Mobilität. Selbstfahrende Autos, die bekanntlich mit einer Vielzahl an Sensoren ausgestattet sind, können größtmögliche Sicherheit nur bei einer sehr raschen Informationsübermittlung gewährleisten. Jede zeitliche Verzögerung könnte sich auf einen allfälligen Bremsweg auswirken – und auf diese Weise Menschenleben gefährden.

Grundlage für das 5G-Netz bleibe zwar – und damit erklärt sich, dass der Privatkunde nicht Zielkunde Nummer 1 ist – das Glasfaserkabel. Auf dieses setzen aber neue Sende- und Empfangseinheiten auf, die so genannten “Small Cells”, derzeit etwa in der Größe eines WLAN-Modems. Grausam verspricht: “Überall dort, wo es Strom und einen Glasfasernetz-Zugang gibt, wird 5G möglich sein”. Die Mobilität der Zukunft soll also mit steigender Anzahl an in der Infrastruktur verankerten 5G-Zellen zunehmend autonomer werden. Weiters rücken laut Grausam Anwendungen wie “digitale Medizin und intelligente Fabriken in greifbare Nähe”, die neue Mobilfunkgeneration werde “zum Motor der gesamten Wirtschaft”.

Eigene Funk-Netzwerke für die Industrie

Im Gesundheitsbereich könnten Ideen wie Cloud-Robotik für betreutes Wohnen oder die Fernüberwachung von Patienten verwirklicht bzw. verbessert werden. Die Energiewirtschaft würde laut A1 und auf Basis der bereits bekannten Smart-Meter-Technologie Elektrizität zielführender produzieren und nachhaltiger verteilen können. Und die Industrie schließlich profitierte von der Möglichkeit, je nach Bedarf “eine eigene Netzwerkschicht” aufzubauen.

Diesen Ansatz präzisiert Michael Ziermair vom A1 Service and Demand Management: Wenn automatisierte Produktionsprozesse laufend aktualisierte Daten benötigen, wäre es fatal, falls z.B. auf einer nahen Autobahn ein Stau entsteht. Im Falle, dass dies im Bereich derselben Funkzelle geschieht, die auch das betreffende Unternehmen nutzt, könnte allein die Tatsache, dass plötzlich viele AutofahrerInnen zu Hause oder im Büro anrufen und über ihre Verspätung informieren, dazu führen, dass die Produktion mangels Datenfluss steht. 5G beuge einem solchen Fiasko nicht nur mit einer deutlich größeren Bandbreite, sondern mit wirklich unabhängigen, vom Kunden erstellten und kontrollierbaren Mobilfunknetzen vor.

Flächendeckende Einführung bis 2025

Die Vervollständigung des nun erstmals öffentlich präsentierten 5G-Technologiestandards wird für 2019 erwartet, worauf auch die Markteinführung erfolge. Flächendeckend soll 5G bis 2025 zugänglich sein. Das “riesige Investement” für den Ausbau der benötigten Infrastruktur wolle man in Kooperation mit den heimischen Mitbewerbern stemmen. Diesen Wunsch erkenne man auch ebendort.

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Als viertgrößte Volkswirtschaft Asiens und Innovationszentrum für Technologien wie Elektronik, Automobilbau und Halbleiter bietet Südkorea hervorragende Wachstumschancen für Unternehmen und Investoren. Die strategische Lage des Landes als Brücke zu den Märkten in China, Japan und Südostasien eröffnet auch ausländischen Unternehmen zusätzliche Marktzugänge und Wachstumschancen.

Fokus auf Energie und Mobilität

Für österreichische Startups, die sich im technologisch hochentwickelten Markt Südkoreas etablieren möchten, startet das Global Incubator Network Austria (GIN) das Acceleration-Programm GO SEOUL 2025. Das Programm richtet sich an Startups (mid- or later-stage) mit innovativen Lösungen in den Bereichen Energie und Mobilität, die ihre Expansionsstrategie für Südkorea vorantreiben wollen. Die teilnehmenden Startups erwartet eine intensive einwöchige Reise im Juni 2025, die einen umfassenden Markteinblick und gezielte Vernetzungsmöglichkeiten bietet.

Was GO SEOUL 2025 bietet

Das Programm ist in zwei Phasen unterteilt. Zunächst erhalten die Startups im Rahmen eines Onboardings gezielte Einblicke in den südkoreanischen Markt, um den Aufenthalt optimal nutzen zu können. Hierzu gehören ein dreistündiges IP-Coaching und exklusiver Zugang zu den GIN-Masterclasses, die wichtige Tipps und Strategien für den Markteintritt vermitteln. In einem Kick-off-Dinner in Wien können die Teilnehmer:innen zudem bereits erste Kontakte knüpfen.

Der zweite Teil des Programms besteht aus der Expansionsreise nach Seoul, die von 23. Juni bis 27. Juni 2025 stattfindet. Während dieser Woche werden individuelle Geschäftstreffen organisiert, die gezielt auf internationale Leads abzielen. Startups können ihre Lösungen und Ideen auf speziell zugeschnittenen Pitch-Events präsentieren und potenzielle Partner sowie Investoren direkt vor Ort treffen.

Im Rahmen von GO SEOUL 2025 nehmen die Teilnehmer:innen auch an Südkoreas führendem Startup-Event NextRise teil. Das Event dient als zentrale Plattform für Startups, Unternehmen und Investoren, um grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen und strategische Partnerschaften zu bilden. 2024 zählte NextRise mehr als 25.000 Teilnehmer:innen, wobei über 3.300 Business Meetups organisiert wurden.

Reisekostenzuschuss von bis zu EUR 10.000

GIN übernimmt bis zu 80 Prozent der programmspezifischen Kosten für Flug und Unterkunft, mit einer maximalen Fördersumme von EUR 10.000 pro Startup. Mit dem Gender-Bonus können sogar bis zu 90 Prozent der Kosten abgedeckt werden.

Teilnahmeberechtigt sind österreichische Startups, die sich in den Bereichen Energie und Mobilität positionieren, über ein skalierbares Geschäftsmodell verfügen und bereits erste Investitionen erhalten haben. Die Bewerbungsfrist für GO SEOUL 2025 endet am 1. Dezember 2025. Interessierte Startups können sich über die Plattform aws Connect anmelden und ihr Pitchdeck einreichen.


GO SEOUL 2025 ist ein Accelerator-Programm von Global Incubator Network Austria (GIN) und Teil des GO ASIA-Programms. Über die letzten Jahre wurden damit zahlreiche Startups bei deren Markteintritt in asiatische Märkte unterstützt. Das Programm wird in Zusammenarbeit mit Außenwirtschaft Austria organisiert. Weitere Informationen zum aktuellen Call finden Startups hier: https://gin-austria.com/calls/goseoul2025

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Project Manager | GO ASIA

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