08.08.2016

Unicorns: So lang brauchten europäische Startups zur 1. Milliarde

Sie sind selten und sie sind wertvoll. Richtig wertvoll. Die Sprache ist von Unicorns - jenen Startups, die mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet werden. Europa beheimatet aktuell 21 Einhörner. Lesen Sie hier wie lange diese Startups dafür gebraucht haben, um zum Unicorn zu werden.
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Das schnellste Unternehmen wurde in Europa in nur 3 Jahren zum Unicorn.

Bewegt sich die Unternehmensbewertung erst mal im 13-stelligen Bereich, kann man mit Fug und Recht behaupten es geschafft zu haben. Denn dann zählt das Unternehmen zum exklusiven Club der Unicorns. Der Kreditvermittler Fleximize hat sich die Einhörner des europäischen Kontinents genauer angesehen, und analysiert wie lange sie auf ihrem Weg zur Milliarde gebraucht haben.


Hier die schnellsten Einhörner Europas:

Jeder Kontinent hat mindestens ein Unicorn

Wie unschwer zu erraten ist, weist Nordamerika die größte Einhorndichte der Welt auf. Nichtsdestotrotz befindet sich auf jedem Kontinet mindestens ein Unternehmen, das mit mehr als 1 Milliarde US-Dollar bewertet ist. Durchschnittlich wird ein Startup in Asien am schnellsten zu einem Einhorn.

  • Afrika: 1 Unicorn – 4 Jahre
  • Asien: 58 Unicorns – Ø 5 Jahre
  • Europa: 25 Unicorns – Ø 5 Jahre
  • Nordamerika: 137 Unicorns – Ø 6 Jahre
  • Australien & Ozeanien: 1 Unicorn – Ø 12 Jahre
  • Südamerika: 1 Unicorn – 17 Jahre

Die Platzierungen im Detail:

21. Avast Software: 25 Jahre und 10 Monate

(c) Avast
(c) Avast

Antiviren-Software

Hauptsitz: Prag, Tschechien

Gegründet: April 1988

Unicorn seit: Februar 2014

 

 

20. Shazam: 15 Jahre und 2 Monate

Campisky - fotolia.com
Campisky – fotolia.com

App für Musikerkennung

Hauptsitz: London, Vereinigtes Königreich

Gegründet: Dezember 1999

Unicorn seit: Januar 2015

 

 

19. CureVac: 15 Jahre

denisismagilov - fotolia.com
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Pharmakonzern

Hauptsitz: Tübingen, Deutschland

Gegründet: Juni 200

Unicorn seit: März 2015

 

 

18. Skyscanner: 15 Jahre

Screenshot skyscanner
Screenshot skyscanner

Suchmaschine für Reisen und Hotels

Hauptsitz: Edinburgh, Vereinigtes Königreich

Gegründet: Juni 2001

Unicorn seit: Januar 2016

 

17. BlaBlaCar: 8 Jahre und 10 Monate

screenshot bla bla car
screenshot bla bla car

Online-Mitfahrzentrale

Hauptsitz: Paris, Frankreich

Gegründet: Dezember 2006

Unicorn seit: September 2015

 

16. Adyen: 8 Jahre

(c) Adyen
(c) Adyen

Bezahlsystem

Hauptsitz: Amsterdam, Niederlande

Gegründet: Juni 2006

Unicorn seit: Dezember 2014

 

15. Farfetch: 8 Jahre

Photographee.eu - fotolia.com
Photographee.eu – fotolia.com

Online-Modehaus

Hauptsitz: London, Vereinigtes Königreich

Gegründet: Juni 2007

Unicorn seit: März 2015

 

 

14. Avito.ru: 7 Jahre

ra2 studio - fotolia.com
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Werbefirma

Hauptsitz: Moskau, Russland

Gegründet: Juni 2008

Unicorn seit: Oktober 2015

 

 

13. Klarna: 6 Jahre

Ivan Kruk - fotolia.com
Ivan Kruk – fotolia.com

Online-Bezahlsystem

Hauptsitz: Stockholm, Schweden

Gegründet: Juni 2005

Unicorn seit: Dezember 2011

 

 

12. Spotify: 5 Jahre und 3 Monate

Campisky - fotolia.com
Campisky – fotolia.com

Musik-Streaming

Hauptsitz: Stockholm, Schweden

Gegründet: April 2006

Unicorn seit: Juni 2011

 

 

11. ironSource: 5 Jahre

Olivier Le Moal - fotolia.com
Olivier Le Moal – fotolia.com

Software

Hauptsitz: Tel Aviv, Israel

Gegründet: Juni 2009

Unicorn seit: August 2014

 

10. TransferWise: 4 Jahre und 11 Monate

(c) transferwise
(c) transferwise

Online-Bezahlsystem

Hauptsitz: London, Vereinigtes Königreich

Gegründet: März 2010

Unicorn seit: Januar 2015

 

9. Funding Circle: 4 Jahre und 9 Monate

(c) funding circle
(c) funding circle

Peer-to-Peer Kreditvermittlung

Hauptsitz: London, Vereinigtes Königreich

Gegründet: August 2010

Unicorn seit: April 2015

 

 

8. Global Fashion Group: 4 Jahre

javiindy - fotolia.com
javiindy – fotolia.com

Online-Modeversand

Hauptsitz: London, Vereinigtes Königreich

Gegründet: Juni 2011

Unicorn seit: April 2015

 

7. MindMaze: 4 Jahre

vectorfusionart - fotolia.com
vectorfusionart – fotolia.com

Virtual Reality/Neurowissenschaften

Hauptsitz: Lausanne, Schweiz

Gegründet: Juni 2012

Unicorn seit: Februar 2016

 

6. Infinidat: 4 Jahre

ra2 studio - fotolia.com
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Cloud-Speicher

Hauptsitz: Herzliya, Israel

Gegründet: Juni 2011

Unicorn seit: April 2015

 

 

5. Blippar: 3 Jahre und 7 Monate

(c) blippar
(c) blippar

App für erweiterte Realität

Hauptsitz: London, Vereinigtes Königreich

Gegründet: August 2011

Unicorn seit: März 2015

 

4. Home24: 3 Jahre und 5 Monate

Robert Kneschke - fotolia.com
Robert Kneschke – fotolia.com

Online-Möbelhaus

Hauptsitz: Berlin, Deutschland

Gegründet: Januar 2012

Unicorn seit: Juni 2015

 

3. AUTO1 Group: 3 Jahre und 1 Monat

animaflora - fotolia.com
animaflora – fotolia.com

Online-Gebrauchtwagenhandel

Hauptsitz: Berlin, Deutschland

Gegründet: Juli 2012

Unicorn seit: August 2015

 

2. HelloFresh: 3 Jahre

(c) HelloFresh
(c) HelloFresh

Kochboxen

Hauptsitz: Berlin, Deutschland

Gegründet: Juni 2012

Unicorn seit: September 2015

 

 

1. Delivery Hero: 2 Jahre und 11 Monate

(c) Screenshot Delivery Hero
(c) Screenshot Delivery Hero

Online-Lieferservice

Hauptsitz: Berlin, Deutschland

Gegründet: Dezember 2011

Unicorn seit: November 2014

 

 

Quelle: Fleximize

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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