02.05.2016

Styria Ventures: Executive Director Bernhard Thalhammer im Interview

Bernhard Thalhammer ist Executive Director von Styria Ventures, der neuen Venture Unit der Styria Media Group. Zum Launch der Website gibt er uns einen umfassenden Einblick in das Geschäftsmodell, die Strategie und welche Beteiligungen in Zukunft eingegangen werden sollen.
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"Wir suchen nach Startups mit hoher Wachstumsphantasie“, Bernhard Thalhammer von Styria Ventures im Interview. (c) Clemens Fabry

Heute ist die neue Website von Styria Ventures online gegangen. Kopf hinter der neuen Beteiligungsfirma aus der Styria Media Group ist Bernhard Thalhammer. Im Gespräch mit dem Brutkasten, erklärt Thalhammer, wieso Medienbeteiligung für Startups von Interesse sein kann.

Bernhard, Gratulation zum Launch der neuen Website, das sieht gut aus! Was steckt denn hinter Styria Ventures?

Vielen Dank! Wir sind die Venture Unit der Styria Media Group und bieten Medienleistung, also Werbung in all unseren Medien im Gegenzug zu einer Beteiligung an. Wenn Startups Fundraising machen ist ja oft ein guter Teil des geraisten Kapitals für Marketing verplant. Genau dort setzen wir an: Wir als Styria Ventures können auf das gesamte Inventar der Styria Media Group zugreifen, wie zB.  “Die Presse” und Wirtschaftblatt, willhaben.at, die Kleine Zeitung, miss.at wogibtswas.at, bolha.com und 24sata.hr, um nur einige zu nennen.

Ich sehe mir die Website gerade an… Komplett auf Englisch?

Wir bedienen mit unserem Angebot die Kernmärkte der Styria, also Österreich, Kroatien und Slowenien. Somit wäre die Alternative gewesen, eine dreisprachige Version der Website zu machen. Nachdem wir sehr stark an die “Lean” Startup-Methodik glauben, haben wir uns dafür entschieden, gleich alles auf Englisch zu machen.

Eure Medienleistung ist ja schön und gut, aber ist für Startups nicht Google und Facebook relevanter?

Uns ist 100%ig bewusst dass Google und Facebook integraler Bestandteil der Media-Planung von Startups sind. Deswegen bieten wir ja auch – wenn gewünscht – an, sämtliche Online Marketing Agenden einer Beteiligung zu übernehmen. Wir haben bei uns im Haus die Digital Performance Unit, die den konzernweiten Traffic bei uns steuert, das sind etwa 40 Mio Unique Clients pro Monat in Österreich, Kroatien und Slowenien. Darüber hinaus machen die Kolleginnen und Kollegen auch das Third Party Media Buying für unsere Brands, sie konzipieren also Facebook- und Adwords-Kampagnen und setzten die dann auch unter laufender Optimierung um.

Wir können nicht davon ausgehen dass Startups umfassende Erfahrung im Media-Buying haben. Deswegen bieten wir umfassende Beratung beim Erstellen der Media-Pläne und optimieren die Kampagnen auch laufend.

Ist das mit eurem Claim “we work for equity” gemeint?

Wir haben in den letzten Kooperationen gelernt dass es nicht ausreicht, ausschließlich einen Media-Plan umzusetzen. Wir können nicht davon ausgehen dass Startups umfassende Erfahrung im Media-Buying haben. Deswegen bieten wir umfassende Beratung beim Erstellen der Media-Pläne und optimieren die Kampagnen auch laufend. Darüber hinaus bieten wir eine ganze Reihe von zusätzlichen Services an, die sich ein Startup nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen kann: Das beginnt bei dem gerade erwähnten Online Marketing, geht über B2B-Sales-Support bis hin zur B2B-Eventproduktion, wo wir bei uns im Haus eine eigene Einheit dafür haben. Darüber hinaus bieten wir Unterstützung im Bereich Kreation, Content Marketing und PR.

Warum erst jetzt? Die Firma wurde ja bereits Ende 2015 eingetragen.

Grundsätzlich bin ich kein Fan von großen Worten und Gesten sondern von Fakten und Tatsachen. In diesem Fall war es uns besonders wichtig, sämtliche Schnittstellen im Konzern, die für unser Geschäftsmodell wichtig sind, zuerst herzustellen und dann zu optimieren. Darüber hinaus haben wir das Modell dann mit einigen Partnern getestet. Das haben wir jetzt geschafft; die Prozesse sind glattgezogen und wir sind bereit für alles was kommen möge (lacht). Die Website ist sozusagen nur die Spitze des Eisbergs.

Wir haben uns bewusst entschlossen, keine Branchen auszuschließen sondern wollen mit unserem Angebot alle Unternehmen ansprechen die Awareness für ihre Brand bzw. ihr Produkt benötigen bzw. Conversions benötigen.

Nach welchen Beteiligungen sucht ihr?

Wir suchen nach Startups mit hoher Wachstumsphantasie die in Österreich, Slowenien und Kroatien tätig sind bzw. sein wollen. Wir haben uns bewusst entschlossen, keine Branchen auszuschließen sondern wollen mit unserem Angebot alle Unternehmen ansprechen die Awareness für ihre Brand bzw. ihr Produkt benötigen bzw. Conversions benötigen. Wir können dabei sowohl Startups mit B2C als auch mit B2C-Fokus bedienen.

Was ist dein Hintergrund?

Ich habe 2006 während meines Studiums an der WU begonnen, als Praktikant bei einem VC zu arbeiten. Man könnte sagen, ich habe das Beteiligungsgeschäft bei Klaus Matzka gelernt, der mittlerweile Partner bei Speedinvest ist. Außerdem war ich von 2006 bis 2009 Vorstand eines studentischen Vereins zur Förderung der Gründungskultur, sozusagen einem geistigen Vorgänger von Start Europe bzw. Pioneers. Als wir damals an der WU Flyer für unsere Veranstaltungen verteilt haben, konnte praktisch niemand mit Begriffen wie “Startups” oder “Venture Capital” was anfangen. Ich bin sehr froh, dass sich das mittlerweile geändert hat, nicht zuletzt aufgrund der großartigen Arbeit von – wie erwähnt – zB. Pioneers oder Startup Live. Außerdem habe ich ein Startup mitgegründet, eine Zeit lang bei einem weiteren gearbeitet, ich verstehe somit beide Seiten des frühphasigen Beteiligungsgeschäfts sehr gut und kann mich vor allem gut in die Lage von Startups hineinversetzen. 

Media for Equity genießt in der Branche ja keinen besonders guten Ruf. Man hält den Medienunternehmen vor, die Startups abzuzocken weil die angebotene Medienleistung ja ohnehin vorhanden ist und oft unvorteilhafte Platzierungen vergeben werden. Wie gehst du damit um?

Wie in jeder Branche gibt es auch in diesem Bereich qualitative Unterschiede bei den Anbietern. Nachdem wir in den letzten Jahren diesen Begriff nicht mitgeprägt haben, können wir ja rein technisch gesehen auch nicht für diesen Ruf verantwortlich sein (lacht). Wir hoffen somit auf eine positive Grundstimmung, spätestens bei den Beteiligungsverhandlungen und den von uns angebotenen Konditionen werden wir beweisen dass wir es ernst meinen.

Hilft dir der Brutkasten vielleicht sogar bei der Recherche nach interessanten Startups?

Ja klar, auf jeden Fall! Wir sehen uns natürlich sehr genau an, über welche Startups ihr schreibt, für uns könnte ja die eine oder andere interessante potentielle Beteiligung dabei sein. Außerdem kooperieren wir ja eng bei Veranstaltungen, wie zB. beim “Brutkasten Spring Contest”, wo wir als Preis u.a. 10.000 Euro Werbeleistung vergeben.

Mehr Infos hier: www.styriaventures.com und www.facebook.com/styriaventures

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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