18.03.2016

Startup Hub Austin ist Geheimtipp als High-Tech und IT-Zentrum

Noch ist Austin ein Geheimtipp auf der Startup-Landkarte. Große IT-Unternehmen haben die Vorzüge der Stadt aber längst für sich entdeckt und ihre Aktivitäten in Texas deutlich ausgebaut: Zum Beispiel Apple.
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Wolfgang Drucker

Austin/Wien. Wer in die texanische Hauptstadt Austin reist, kann sich von einem gleich einmal verabschieden: den Klischees. Von wegen Möchtgern-Cowboys und Revolverhelden, wie man sie sich als Europäer hier vielleicht erwartet. Stattdessen ist es an diesem Samstag sehr ruhig auf der Congress Avenue im Herzen der Stadt. Sogar die Autos wurden heute verbannt: Das jährliche Buchfestival gastiert in der Stadt und wenige Menschen mit vielen neuen Büchern dominieren Downtown Austin.

Austin: Nur 900.000 Einwohner, trotzdem tut sich viel

Aber auch dieser Eindruck trügt: Denn in Austin brodelt es gehörig. Die Stadt selbst hat zwar nur rund 900.000 Einwohner – rund zwei Millionen in der Region – und zählt damit nicht gerade zu den größten Städten des Landes.

Einwohnervergleich:

  • New York: über 8,4 Millionen
  • Los Angeles: 3,8 Millionen
  • Silicon Valley: rund 2,3 Millionen Einwohner

Dennoch gehört Austin aktuell zu den am stärksten wachsenden Städten der USA. Pro Tag kommen 70 neue Bewohner in die Stadt.

Dank Feier- und Ausgehkultur und dem zehntägigen Festival South by Southwest (SXSW) für Musik, Film und Interaktives kommen immer mehr Touristen in die Stadt. Vor allem boomt die Stadt aber aus einem Grund: Unternehmen zieht es hierher. Zum Beispiel Apple. Der Konzern will aber gar nicht so viel Wind darum machen, so wissen viele Einwohner gar nichts von ihrem prominenten Gast. Und auch am Apple-Campus gibt man sich zugenköpft. „Jegliche Anfragen sind nur über Cupertino möglich“, sagt die Dame am Empfang höflich aber bestimmt.

Das Gelände ist gar nicht so leicht zu finden und wer auf der West Parmer Lane oder am Riata Vista Circle daran vorbei fährt, stößt nicht auf Prestigebauten vergleichbar mit der neuen Zentrale im Silicon Valley. Nur ein dezentes Schild mit blauem Apfel auf weißen Grund verweist hinter einem riesigen Parkplatz auf den Komplex. Apple stapelt tief, denn eigentlich ensteht in Austin gerade die zweitgrößte Niederlassung nach der Zentrale im kalifornischen Cupertino. Der Standort ist für das gesamte Geschäft in allen westlichen Märkten zuständig.

+++ Mehr zum Thema: SXSW: Die Welthauptstadt der Live-Musik lädt zum Festival +++

Über 100.000 Quadratmeter groß sind die Büroflächen in sieben Gebäuden, die Apple noch heuer vollständig beziehen wird. Knapp 7000 Arbeitsplätze sollen insgesamt entstehen, davon sind bereits 5000 besetzt. Aktuell hat das Unternehmen aber noch hunderte Jobangebote offen. Bei Vertragsabschluss mit der Stadt hat Apple zudem angekündigt insgesamt 282 Millionen US-$ (umgerechnet rund 260 Millionen €) in den Komplex zu investieren.

Apple in Austin

Apple hatte gute Gründe nach Austin zu gehen, sind sich Experten einig. Neben Steuerbegünstigungen der Stadt in der Höhe von 35 Millionen US-$ kann das Unternehmen hier auf eine Vielzahl von potenziellen Mitarbeitern zurückgreifen: Die University of Texas zählt mit über 50.000 Studenten nicht nur zu den größten des Landes, sondern gilt auch als beste öffentliche Einrichtung. Und im Vergleich zum Silicon Valley sei hier das Leben noch leistbar. „In Austin gibt es Häuser mit 500 Quadratmetern Wohnfläche ab 300.000 $“, sagt eine Managerin des Computerherstellers Dell auf Anfrage des brutkasten. Im Silicon Valley hingegen muss man mit einer Million $ aufwärts rechnen.

Es gibt zudem noch ausreichend Platz zu wachsen, gegenüber des Apple-Komplexes sind aktuell immer noch 20.000 Quadratmeter zu haben. Aber auch im Stadtzentrum gibt es einige Baustellen und noch viele freie Flächen – zum Beispiel sogar noch in Bürohäusern in der Congress Avenue.

Warum heißt Austin “Silicon Hills?”

Einer der wichtigsten Vorteile für den Standort ist aber die Ausrichtung: So hat sich Austin still und heimlich längst in ein High-Tech- und IT-Zentrum entwickelt. Auch aufgrund der geographischen Gegenbenheiten heißt Austin deshalb Silicon Hills.

Dell wurde hier gegründet und beschäftigt heute 14.000 Mitarbeiter in der Region. Der IT-Konzern Oracle mit Hauptsitz in Redwood City (Silicon Valley) betreibt in Austin sein größtes Rechenzentrum. „De facto läuft von hier aus weltweit die gesamte interne IT“, sagt Oracle-Österreich-Chef Martin Winkler über die Bedeutung des Standorts. Bei 120.000 Mitarbeitern hat das Rechenzentrum damit schon eine besondere Wichtigkeit. Darüber hinaus wird von hier auch der gesamte US-amerikanische Cloud-Markt betreut. Aber längst sind auch Unternehmen wie Google, HP, IBM, der Chiphersteller AMD, National Instruments, oder auch Facebook vor Ort. Und auch diese Firmen suchen Personal: Facebook aktuell an die 20.

Nicht zuletzt lockt dieses Umfeld auch eine Vielzahl von Startups und Jungunternehmer nach Texas. „Hier gibt es ein sehr starkes Wachstum bei Startups“, sagt Mark Goldfinger. Er selbst ist erst vergangenes Jahr für seinen Job von New York nach Texas gezogen und arbeitet hier für den Anbieter für Coworking Spaces We Work. Das Unternehmen hat 2015 ein Büro mit 200 Arbeitsplätzen im Stadtzentrum eröffnet. Die Nachfrage war enorm, sagt Goldfinger. So hat We Work zuletzt im Jänner die Fläche auf zwei neue Geschosse ausgebaut und ein Standort in Uni-Nähe ist bereits geplant. „Es gab für die neuen Flächen eine lange Warteliste und in Austin noch viel Luft nach oben“, sagt Goldfinger. Mit New York möchte er Austin nicht vergleichen, aktuell gebe es bei Tech-Startups hier aber deutlich mehr Dynamik.

+++ Mehr zum Thema: Investments: Austin Startups sind für Investoren günstig zu haben +++

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Als viertgrößte Volkswirtschaft Asiens und Innovationszentrum für Technologien wie Elektronik, Automobilbau und Halbleiter bietet Südkorea hervorragende Wachstumschancen für Unternehmen und Investoren. Die strategische Lage des Landes als Brücke zu den Märkten in China, Japan und Südostasien eröffnet auch ausländischen Unternehmen zusätzliche Marktzugänge und Wachstumschancen.

Fokus auf Energie und Mobilität

Für österreichische Startups, die sich im technologisch hochentwickelten Markt Südkoreas etablieren möchten, startet das Global Incubator Network Austria (GIN) das Acceleration-Programm GO SEOUL 2025. Das Programm richtet sich an Startups (mid- or later-stage) mit innovativen Lösungen in den Bereichen Energie und Mobilität, die ihre Expansionsstrategie für Südkorea vorantreiben wollen. Die teilnehmenden Startups erwartet eine intensive einwöchige Reise im Juni 2025, die einen umfassenden Markteinblick und gezielte Vernetzungsmöglichkeiten bietet.

Was GO SEOUL 2025 bietet

Das Programm ist in zwei Phasen unterteilt. Zunächst erhalten die Startups im Rahmen eines Onboardings gezielte Einblicke in den südkoreanischen Markt, um den Aufenthalt optimal nutzen zu können. Hierzu gehören ein dreistündiges IP-Coaching und exklusiver Zugang zu den GIN-Masterclasses, die wichtige Tipps und Strategien für den Markteintritt vermitteln. In einem Kick-off-Dinner in Wien können die Teilnehmer:innen zudem bereits erste Kontakte knüpfen.

Der zweite Teil des Programms besteht aus der Expansionsreise nach Seoul, die von 23. Juni bis 27. Juni 2025 stattfindet. Während dieser Woche werden individuelle Geschäftstreffen organisiert, die gezielt auf internationale Leads abzielen. Startups können ihre Lösungen und Ideen auf speziell zugeschnittenen Pitch-Events präsentieren und potenzielle Partner sowie Investoren direkt vor Ort treffen.

Im Rahmen von GO SEOUL 2025 nehmen die Teilnehmer:innen auch an Südkoreas führendem Startup-Event NextRise teil. Das Event dient als zentrale Plattform für Startups, Unternehmen und Investoren, um grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen und strategische Partnerschaften zu bilden. 2024 zählte NextRise mehr als 25.000 Teilnehmer:innen, wobei über 3.300 Business Meetups organisiert wurden.

Reisekostenzuschuss von bis zu EUR 10.000

GIN übernimmt bis zu 80 Prozent der programmspezifischen Kosten für Flug und Unterkunft, mit einer maximalen Fördersumme von EUR 10.000 pro Startup. Mit dem Gender-Bonus können sogar bis zu 90 Prozent der Kosten abgedeckt werden.

Teilnahmeberechtigt sind österreichische Startups, die sich in den Bereichen Energie und Mobilität positionieren, über ein skalierbares Geschäftsmodell verfügen und bereits erste Investitionen erhalten haben. Die Bewerbungsfrist für GO SEOUL 2025 endet am 1. Dezember 2025. Interessierte Startups können sich über die Plattform aws Connect anmelden und ihr Pitchdeck einreichen.


GO SEOUL 2025 ist ein Accelerator-Programm von Global Incubator Network Austria (GIN) und Teil des GO ASIA-Programms. Über die letzten Jahre wurden damit zahlreiche Startups bei deren Markteintritt in asiatische Märkte unterstützt. Das Programm wird in Zusammenarbeit mit Außenwirtschaft Austria organisiert. Weitere Informationen zum aktuellen Call finden Startups hier: https://gin-austria.com/calls/goseoul2025

Kontakt

Bei Fragen zu GO SEOUL oder zum Bewerbungsverfahren können sich Startups an folgenden Kontakt wenden:

Christoph Pekarek

Project Manager | GO ASIA

T +43 1 50175 447

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