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Silicon Valley-Investoren hören pro Jahr hunderten, sogar tausenden Startup-Pitches zu. Da kann es leicht frustrierend werden, wenn wesentliche Informationen zu einem Startup den Gründern regelrecht aus der Nase gezogen werden müssen. Einige VCs und Business Angels bieten deshalb Kurse oder Anleitungen an, was sie von Gründern in einem Pitch hören möchten. Die folgende Liste ist eine Zusammenfassung dieser Best-Practice-Tipps von Silicon-Valley-Investoren:
Teil 1: Warum investieren? | Teil 2: Was bietet das Startup?
8) Wettbewerb
- Wer sind die Hauptwettbewerber?
- Was macht dieses Startup besser als die anderen?
- Sind die Vorteile, die das Startup hervorhebt, wirklich wichtig für Kunden?
- Ist der Unterschied zu Mitbewerbern auf Dauer aufrecht zu erhalten?
- Wo ist das Startup verwundbar?
- Was ist die Strategie um gegen die Gorillas im Markt zu bestehen?
- Das Startup behauptet: “Wir haben keine Mitbewerber.”
- Das Startup kennt keine existierenden Mitbewerber.
- Kleine Unterschiede zur Konkurrenz werden vom Startup selbstverliebt präsentiert.
- Das Startup konzentriert sich mehr auf Funktionen, als auf Vorteile für die Kunden.
Gute Vorgehensweise:
- Das Startup kann Referenzen von Drittpartnern und Kunden vorweisen.
- Das Startup unterscheidet sich auch durch unternehmerische Vorteile, nicht nur durch technologische.
9) Finanzen
- Was ist die Überlebensstrategie?
- Wie sehen die Gewinne und Verluste für die nächsten zwei bis drei Jahre aus?
- Wie sieht die Cash-Burn-Rate aus?
- Wie sieht der Break-Even aus?
- Anzahl Kunden
- Erlöse
- Marktanteil
- Mitarbeiter
- Geld verwendet und am Konto
- Kann das Startup mit der heutigen Strategie und dem aktuellen Produkt und Marktfokus den Break-Even erreichen?
- Das Startup versteht nicht was der VC sehen will.
- Das Startup erwartet ein “Hockey-Stick-Wachstum”.
- Das Startup kann nur langsames Wachstum vorzeigen oder vorhersagen.
- Das Startup hat einen unrealistisch niedrigen Kapitalbedarf.
Gute Vorgehensweise:
- Die Pitchpräsentation sollte Reservefolien mit detaillierten Finanzinformationen haben.
- Das Startup hält eine Exceltabelle mit mehr Daten bereit.
- Das Startup hat Vergleiche mit anderen Startups vorbereitet.
10) Meilensteine / Kapitalverwendung
- Wie lauten die Meilensteine und Kennzahlen?
- Produktmeilensteine
- Teambuilding
- Verkaufszahlen
- Partnerschaften
- Finanzzahlen (bis Break Even)
- Operations
- Wie hoch ist das Risiko, dass das Geld ausgeht, bevor die Ziele erreicht werden?
- Wie wird das Geld eingesetzt?
- Es gibt keinen echten Geschäftsplan (“Wenn du keinen Geschäftsplan hast, dann hast du kein Geschäft.”)
- Es gibt nur vage Kennzahlen.
- Das Startup sagt “Hockey-Stick-Wachstum” vorher, hat dafür aber keine Grundlage.
- Es gibt hochriskante Meilensteine.
Gute Vorgehensweise:
- Ähnliche Unternehmen identifizieren und gegen sie benchmarken.
11) Team
- Person, Titel, Erfahrung – Wer sind die Leute im Team?
- Was haben sie vorher gemacht, das nun relevant für dieses Startup ist?
- Haben sie schon einmal als Team zusammengearbeitet?
- Haben sie schon einmal Geld für Investoren gemacht (in einem anderen Startup)?
- Kennen die Gründer das Geschäft bis ins letzte Detail?
- Wer fehlt im Team? Wie wird diese Position besetzt werden?
- Wie können die VCs/Business Angels helfen, das Team zusammenzustellen?
- Ein Lebenslauf, der nur zeigt dass man Zeit in einem Unternehmen abgesessen hat.
- Relevante Erfahrung für diesen Geschäftszweig fehlt.
Gute Vorgehensweise:
- Mindestens ein Teammitglied kommt aus der Branche.
Dream Team für einen VC/Business Angel:
- …haben schon einmal mit einem Startup Geld für Investoren gemacht.
- …haben ein relevantes Unternehmen aufgebaut.
- …haben Startup-Erfahrung.
- …haben vorher schon zusammengearbeitet.
- …haben Top-Produkte gebaut.
- …hatten im Unternehmen mit Schwierigkeiten zu tun und konnten diese meistern.
- …haben erfolgreiche M&A oder einen erfolgreichen Börsengang hinter sich.
- …haben ein exzellentes Netzwerk im Markt.
- …stellen gute Leute ein.
Teil 1: Warum investieren? | Teil 2: Was bietet das Startup?
Zum Autor:
Dr. Mario Herger ist der CEO von Enterprise Garage Consultancy und lebt seit 2001 im Silicon Valley. Der langjährige SAP-Entwicklungsleiter und Innovationsstratege berät Unternehmen, wie sie den innovativen und entrepreneurischen Spirit aus dem Silicon Valley auf ihre Organisationen übertragen können. Als Autor ist er mit dem Buch “Das Silicon Valley Mindset” erfolgreich.