17.10.2016

3D Modelle erstellen – Shapediver gewinnt Startup Live #14 in Wien

Jungunternehmer aus der ganzen Welt nahmen an der 14. Auflage des Startup Live in Wien am vergangenen Wochenende teil. Software zum Erstellen von 3D-Modellen, Pokémon Go für Taucher oder Socken, die Atmung messen - sind nur ein kleiner Ausschnitt der Ideenvielfalt. Der Brutkasten war beim spannenden Finale dabei.
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Shapediver gewann die 14. Auflage des Startup Live Vienna. (c) Facebook Startup Live
kooperation

“I think, this was the best Startup Live Vienna, we had so far” – blickt Veranstalterin Tanja Sternbauer glücklich auf ein arbeitsintensives Wochenende zurück.

Daniel Horak als Dinosaurier der Startup-Szene

Die finale Phase der 14. Auflage des Startup Live Vienna eröffnete CONDA Co-Founder Daniel Horak. In einer amüsanten Keynote-Speech, erzählte er über seine ersten Schritte als Unternehmer. Auch daraus, dass er mittlwereile zu den Dinosaurieren der Szene zähle, machte er keinen Hehl. Er ging auf seinen Misserfolg mit einer Chatbot-Firma ein, seinen Startup-Live-Sieg mit den späteren Rublys-Gründern und die “ewig währende Achterbahnfahrt” mit Conda. Aber wie das in der Startup-Szene so üblich ist – “He loves what he does”.

“Yes – Awesome”

Natürlich durfte auch Moderator Schrägstrich Bühnenclown Juan Guerra nicht fehlen. Mit inflationären “Yes – Awesome” Rufen (jeder, der schon einmal bei Startup Live war, weiß wovon die Rede ist) und anfangs nur sehr mäßig funktionierenden “Mexican Waves” (auch die sollten bekannt sein) unterhielt er das Publikum.

Shapediver gewinnt Startup Stage

Insgesamt pitchten am Sonntagabend 18 Startups um die Gunst der Jury. Traditionell gab es vier Gewinner-Kategorien.

Shapediver ermöglicht es Firmen, auf einfache Art und Weise 3D-Modelle ihrer Produkte zu erstellen. Die Software verwandelt 2D-Modelle in 3D, ohne irgendwo unzählige Fotos hinaufzuladen.

  • Gewinner Best Pitch: Identifish

Identifish ist eine Kombination aus einer Fisch-Datenbank und “Pokémon Go”. Mit Hilfe einer smarten Taucherbrille und der dazupassenden App, wird Tauchern in Echtzeit angezeigt, welche Fische sie gerade vor sich sehen. Zusätzlich werden die gesehenen Fische gespeichert und man bekommt Punkte. Sprich “Pokémon Go” für unter Wasser.

  • Gewinner Early Stage: Franz Babycare

Franz Babycare hat eine smarte Socke entwickelt, die die Gesundheit eines Babys überwacht. Mittels eines Infrarotsensors misst die Socke die Atmung und den Puls des Kindes. Bei Unregelmäßigkeiten schlägt eine eigene App am Smartphone Alarm.

  • Gewinner Community Award: Walkovr

Walkovr will das Erlebnis “Virtual Reality Games” verbessern. Mit deren Lösung soll es möglich sein, sich besser in das Spiel hineinzuversetzen und sich zu bewegen. VR-Brille, Halterungsgestell und Matte sind bereits am Markt.

Die nächsten Startup Live Termine

21.10. – 23.10. Salzburg #1

11.11. – 13.11. Innsbruck #3

Vorarlberg #1 musste aufgrund mangelnder Teilnehmerzahlen abgesagt werden.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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