20.09.2017

Neues Hightech-Headquarter von Kreisel Electric ist eröffnet

Der rasant wachsende Mühlviertler Newcomer Kreisel Electric hat beim Opening der neuen Firmenzentrale Hollywood Flair nach Rainbach im Mühlkreis gebracht. Stargast Arnold Schwarzenegger fuhr in seinem neuen Spielzeug vor - einem von Kreisel elektrifizierten, roten Retro E-Hummer!
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(c) Der Brutkasten

Der unglaubliche Erfolgskurs der drei Brüder aus Freistadt, Johann, Markus und Philipp Kreisel, der in einer kleinen Garage seinen Anfang nahm, setzt sich ungebremst fort. Kreisels gehören zu den Wegbereitern eines neuen Zeitalters der E-Mobilität und fordern mit ihren selbst entwickelten Elektro-Akkuystemen alles bisher dagewesene heraus – Elon Musk und Tesla eingeschlossen. „Diese visionäre Success Story ist nicht im Silicon Valley geschrieben worden, sondern hier, in einem kleinen Ort im Mühlviertel”, sagte Bundeskanzler Christian Kern, der mit seiner Frau, der Unternehmerin Eveline Steinberger-Kern, anreiste, in seiner Eröffnungsrede (hier Christian Kern im Brutkasten Livestream-Interview vom Event).

Auch Justizminister und Vizekanzler Wolfgang Brandstetter zeigte sich begeistert: “Ich finde es großartig, was die Familie Kreisel hier zustande gebracht hat. Ich bin fasziniert, dass aus dem hobbymäßigen Umbau von Einzelfahrzeugen ein international konkurrenzfähiger Vorreiter von Elektromobilität erwachsen ist”, sagt Brandstetter, der sich zudem hocherfreut über die Vielzahl neuer österreichischer Arbeitsplätze für hochqualifizierte Menschen zeigte und Arnold Schwarzeneeger als Geschenk eine Schnitzelform mit den Umrissen Österreichs überreichte. (Mehr Infos im Brutkasten Livestream-Interview mit Wolfgang Brandstetter vom Event).

In der neuen Fertigungshalle in Rainbach sollen künftig hochautomatisierte Fertigungsprozesse die Umrüstung auf neue Batterietechnologie begünstigen. Bis Ende 2018 sollen zu den aktuell 100 Mitarbeitern noch 100 weitere dazu kommen, die Kreisel zum Teil selbst ausbilden will.

+++Mehr dazu: Mobilität: Startups als Triebwerk kommender Revolutionen+++

Schwarzenegger-Neffe investiert bei Kreisel

Stargast Arnold „Arnie” Schwarzenegger, der sich schon im Frühjahr sein erklärtes Lieblingsauto, den Mercedes G 350 d (Baujahr 2016), von den Kreisel Brüdern zum Elektro-SUV mit einer Reichweite von 300 km, umbauen ließ, ist in seinem Privatjet zur Eröffnung angereist. Sein Neffe, Patrick Knapp-Schwarzenegger war ebenfalls dabei und gab zudem bekannt, dass er sich gemeinsam mit strategischen Partnern mit 15 Prozent am E-Mobility Vorreiter Kreisel Electric beteiligt (Der Brutkasten berichtete). Knapp-Schwarzenegger will das oberösterreichische Unternehmen “zu einem globalen Marktführer der E-Mobilität machen”, sagte er im Rahmen der Eröffnungsreden.

(c) Der Brutkasten

Die Chronologie des Erfolges

Die unglaubliche Geschichte der Kreisels nahm ihren Anfang übrigens 2012, als Kreisel Senior sein erstes Elektroauto kaufte. Als örtlicher Elektrohändler wollte er den Trend nicht verpassen und legte sich einen elektrischen Renault Fluence zu, der bei seinen Söhnen ein Fieber für E-Mobilität auslöste. Ihm, und weiteren Familienmitgliedern der Gründer, wurden rührende Danksagungen ausgesprochen. Bei ihrem Erstlingswerk, einem elektrifizierten Audi A2 war die Reichweite noch bescheiden, doch schon das Batteriemodul für Projekt Numero zwei sollte alles Bekannte übertreffen. „Wir haben uns damals um 600.000 Euro eine eigene Laseranlage gekauft und mit Lithium-Ionen-Rundzellen experimentiert, die beispielsweise auch Tesla-Gründer Elon Musk verwendet”, erklärt der E-Mobility-Visionär. Und genau darin liegt die große Stärke der patentierten Kreisel-Technologie, denn anstatt die Zellen zu verschweißen, verwenden die Mühlviertler modernste Lasertechnologie. Das verringert die Widerstände zwischen den Zellen, um mehr Energie nutzbar zu machen.

Das Geheimnis

„Wirklich revolutionär ist unser Kühlsystem, denn jede Rundzelle ist von einer speziellen, nicht leitenden und nicht brennbaren Flüssigkeit umspült, die eine sichere Ladung möglich macht, da kein Kurzschluss passieren kann. Zudem können wir günstiger produzieren, was unsere Batteriesysteme für die Großindustrie attraktiver macht”, erklärt Markus Kreisel, der mit seinem Team nach jahrelanger Forschung zusammenfassend eine neue Verbindungstechnik, sowie ein neuartiges Kühlverfahren entwickelt und optimiert hat, sodass Kreisel-Batterien kleiner und leichter und günstiger gebaut werden können. Außerdem sind sie sicherer, weisen bessere Reichweiten sowie eine längere Lebensdauer auf und sind schneller wieder aufgeladen. Zudem setzt Kreisel Electric mit seiner aktuell 100 Mann starken Truppe auf die Entwicklung von Eigenprodukten wie Getrieben für E-Fahrzeuge, flexible Stromspeicherlösungen für private und gewerbliche Anwendungen sowie Schnellladestationen für E-Fahrzeuge. Der Dritte Geschäftsbereich widmet sich der lizenzierten Serienproduktion größerer Stückzahlen der patentierten Batteriesysteme.

Redaktionstipps

Internationalisierung und Wachstum

Gemeinsam mit Familie Schwarzenegger, in die Kreisels seit der Eröffnung offiziell aufgenommen worden sind, wollen die Freistädter nun internationale Märkte in den USA und China erobern. „Wenn wir uns nur mit Batteriesystemen beschäftigt hätten, wären wir heute nicht dort wo wir sind. Aus Leidenschaft zum Fahrzeug haben wir vom ersten Tag an Demonstrationsfahrzeuge gebaut, um auch zu beweisen, dass es funktioniert”, betont Markus Kreisel. Zum Beispiel haben es die Tüftler von Kreisel geschafft, die Batteriekapazität im Vergleich zum Serienmodell des VW e-Golf von 24,2 auf 55,7 Kilowattstunden zu erhöhen – bei identischem Bauraum und Gewicht. Und so ist auch der schwarze Kreisel Electric Panamera, der in der Eingangshalle des neuen Hightech-Entwicklungszentrums der Firma Kreisel glänzt, außen und innen kaum von der ursprünglichen Version zu unterscheiden. „Der Electric Porsche hat ein maximales Drehmoment von 770 Newtonmetern und erreicht mit einer Motorleistung von 360 kW eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 300 km/h”, erklärt Kreisel. 8.160 Stück 18650-Zellen sorgen für eine Gesamtkapazität von 85 kWh und eine garantierte Reichweite von 450 Kilometer. Das Gewicht des Batteriepack inklusive Gehäuse, BMS und Elektronik beträgt 510 kg. Im Cockpit werden ausschließlich Originalinstrumente verwendet und für den neuen Elektroantrieb und die Batterie adaptiert.

Arbeiten wie im Silicon Valley

Außerirdisch wirkt auch der neue Kreisel-Standort in Rainbach, der architektonisch der Form des sternförmigen Unternehmens-Logos nachempfunden ist. Es ist aus den drei Anfangsbuchstaben, der Ks ihres Nachnamens, zusammengesetzt. Nach dem Vorbild zahlreicher Silicon-Valley Startups wird es auch hier einen „Fun-Floor” mit Fitnessbereich, einer Sauna und einem Außenpool mit BBQ-Bereich geben. „Wir bilden hier auch selbst junge Leute aus, da es schwierig ist qualifizierte Arbeitskräfte für die E-Mobilität zu bekommen. Und weil wir viel von unseren Mitarbeitern verlangen, sollen sie einen Ort zum Entspannen haben, wo sie auf neue, innovative Ideen kommen”, erklärt Unternehmensentwickler Christian Schlögl. „In Zukunft werden wir in der Region Oberösterreich lauter Spezialisten haben”, ergänzt er.

Bodenständiger Weitblick

Dennoch wirken die Kreisel Brüder sehr bodenständig und möchten mit ihren zukunftsweisenden Projekten und Produkten ihren Teil zu einer besseren Welt beitragen. ”Die E-Mobilität explodiert zur Zeit, der Markt wird sehr dynamisch und da könnte aus einem kleinen Unternehmen in der Garage sehr schnell ein Milliardenunternehmen werden”, sagt Schlögl, der mit seinen Firmenkollegen, zahlreichen Stargästen, Vertretern der internationalen Automobilbranche und bekannten Gesichtern der Startup-Szene, bis in die Nacht hinein feierte.

+++Mehr dazu: E-Mobility: Ein Gegenwartsthema mit großer Zukunft+++

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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