25.01.2016

7 Tipps wie Innovation im Unternehmen gelingt

Innovation ist ein essentielles Thema in jedem Unternehmen geworden. Wer sich nicht dem ständigen Wandel anpasst, verliert den Anschluss. Mit diesen 7 Tipps gelingen Innovationen in der Organisation.
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Sergey Nivens - fotolia.com

Stetiger Wandel fordert von Unternehmen sich an ständig ändernde Rahmenbedingungen anzupassen. “Agieren statt reagieren” – so sollte das Credo eines innovativen Unternehmens klingen.

Es gilt den Wandel selbst in die Hand zu nehmen, anstatt nur darauf zu reagieren was andere (erfolgreich) machen. Der Brutkasten hat sich angeschaut, wie 7 Tipps zu einer innovationsfreundlichen Umwelt im Unternehmen beitragen.

1) Mitarbeiter ermutigen

Innovation passiert nicht von selbst. Mitarbeiter sollten ermutigt werden neue Ideen einzubringen. Und dazu brauchen sie Spielraum. Menschen dürfen keine Angst haben Ideen auszusprechen und sie auch umzusetzen. Muss jeder Schritt eines Mitarbeiters abgesegnet werden, wird er früher oder später aufhören zu fragen.

2) Versuchen-Scheitern-Lernen

Fehler bilden mitunter die Basis für erfolgreiche Innovationen. Vorausgesetzt man lernt aus ihnen und setzt die gewonnene Erfahrung richtig ein. Schnelle Umsetzung ist wichtiger als Perfektion, da der Antrieb sonst verloren geht. In Industriebetrieben werden Rückschläge oft als Entwicklungsschritt für neue Produkte betrachtet. Risikofreude, Fehlertoleranz kritische Reflexion sind ausdrücklich erwünscht.

© invitroinnovation
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3) Viele Ideen, Viele Möglichkeiten

Innovation ist getrieben von Meinungsvielfalt und Differenz. Fachfremde Personen treten oft mit unkonventionellen Methoden und neuartigen Fragestellungen an bekannte Probleme heran. Führungskräfte haben die Aufgabe, ein Team aus unterschiedlichen Charakteren mit verschiedenen Kompetenzen zusammenzustellen und zu stärken. Weiterbildung und Austausch bringt frischen Wind in ein Unternehmen. Außerdem werden dadurch eingefahrene Denkmuster aufgebrochen.

4) Innovation geht nicht nebenbei

Es ist eine Illusion zu glauben, Innovation und Veränderung könne neben dem Alltagsgeschäft gelingen. Es muss Bewusstsein dafür geschaffen werden. Darüberhinaus ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Es liegt am höheren Management transparente Strukturen zu schaffen und eine klare Vision zu kommunizieren. Wer selektiert welche Entscheidungen nach welchen Kriterien? Diese Frage muss vorab geklärt werden

5) Ideen analysieren

In den Grundzügen lassen sich viele gute Ideen auf diverse Unternehmen übertragen. Eine genauere Prüfung sollte jedoch immer mit einhergehen. Verträgt sich die Neuerung auch mit der vorhandenen Unternehmenskultur und dem Geschäftsmodell. Anstatt die Ideen anderer einfach nachzuahmen, ist es sinnvoller selbst nachzudenken wie man den Input passend umsetzen kann.

6) Innovations-Projektmanagement vermeiden

Aus einem innovativen Prozess ein klassisches Projektmanagement zu machen funktioniert nicht. Orientiert man sich nur an Budgets, Ressourcenmanagement und Zeitplänen wird der Prozess scheitern. “Go With the Flow”.

7) Feindbild: Veränderung

Wer in einem komplexen Unternehmen schon einmal Verhaltensweisen und Gewohnheiten verändern wollten, hat sich möglicherweise gefühlt wie der Hund der den Mond anbellt. Oftmals verunsichern Veränderungen die Mitarbeiter. In weiterer Folge können Angst und Stress zu Blockaden führen. Wenn das Ziel und der Sinn gut kommuniziert werden, werden auch die Mitarbeiter gerne bereit sein überdurchschnittliche Leistungen zu bringen.

 

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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