19.09.2017

Google AI-Chef: “Machine Learning ist gut für den Datenschutz”

Bei der TechCrunch Disrupt ließ Googles Artificial Intelligence Chief John Giannandrea wenig Kritik am Internetriesen und der KI-Entwicklung gelten.
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(c) Dominik Perlaki: Google AI-Chef John Giannandrea auf der Bühne der TechCrunch Disrupt.

“Computer werden zwar immer leistungsfähiger, sie sind aber auch ziemlich dumm”, sagt John Giannandrea. Er ist bei Google für den Bereich Artificial Intelligence (AI) verantwortlich. Ziel sei es, den Computern beizubringen, smarter zu werden. Den tatsächlich seien Maschinen Menschen nur in sehr engen Feldern überlegen: “Sie sind noch weit davon entfernt, Menschen generell zu übertreffen.” Giannandrea nennt einige Beipiele. So wären Computer etwa sehr schlecht darin, Informationen aus einer kleinen Stichprobe abzuleiten, wie es Menschen in qualitativen Analysen tun. Auch könnten sie Fähigkeiten noch schlecht auf ähnliche Tätigkeiten übertragen. “Man würde denken, wenn eine AI ein Videospiel gut beherrscht, schafft sie das auch bei einem anderen aus dem gleichen Genre. Es ist aber nicht so”, sagt der Google AI-Chef.

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Es geht auch ohne Daten…

An diesen und weiteren Herausforderungen arbeite man beim Internet-Konzern. Giannandrea sieht dabei auch große Chancen für Startups: “Ein so großer Anteil dieser Technologie ist Open Source. Startups haben Zugang zu absoluten Top-Entwicklungen”, sagt er. Die Anmerkung des Moderators, dass Google aber über Unmengen an Daten verfüge, die die Startups nicht haben, lässt Giannandrea nicht gelten. Man brauche für Machine Learning überhaupt nicht so viele Daten, wie immer behauptet werde. Und überdies publiziere Google sehr viele seiner Daten auf die eine oder andere Weise.

Die Sorgen der Unwissenden

Auch bei einem anderen gängigen Kritikpunkt beschwichtigt der Google AI-Chef. Er habe keine Angst vor der AI-Apokalypse. “Es sind Menschen, die die Technologie nicht verstehen, die sich solche Sorgen über Artificial General Intelligence machen”, sagt er. Das habe auch mit dem großen Hype im Moment zu tun. Dennoch räumt Giannandrea ein: “Die ethischen Bedenken sind gerechtfertigt. Daher arbeiten wir auch daran. Es ist aber nicht so, dass hier eine unvermeidbare Katastrophe auf uns zukommt.” Die größte Herausforderung in der KI-Forschung sieht er in einem anderen Bereich: “Es gibt da draußen Millionen Publikationen, aber Computer können noch immer nicht sinnerfassend lesen. Es geht in der Forschung nun darum, dass sie das alles tatsächlich verstehen und nutzen können.”

“Machine Learning ist gut für den Datenschutz”

Machine Learning-Systeme sollen nicht parteiisch werden

Was ethische Bedenken angeht, sieht Giannandrea vor allem zwei große Herausforderungen. Erstens, dass so viel Information im Internet parteiisch oder gar falsch ist. “Wir arbeiten daran, dass unsere Machine Learning-Systeme diese Verzerrung erkennen und nicht selbst parteiisch werden”, erklärt er. Zweitens müsse man an der Erklärbarkeit von AI arbeiten: “KI darf für User keine Blackbox sein. Sie müssen verstehen, was da passiert, damit sie keine Angst davor haben.” Im Privacy-Bereich sieht er wenig überraschend kein Problem. Man nehme Datenschutz bei Google sehr ernst. Und User würden ja schließlich viel für ihre Daten bekommen. Giannandrea geht sogar noch weiter: “Machine Learning ist gut für den Datenschutz”. Denn die anonymisierte Nutzung und Aggregation von Daten würde es Menschen letztendlich ermöglichen, sich besser zu schützen.

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Trotz sinkender Gewinne und stagnierender Umsätze steigen die Ausgaben in Forschung und Entwicklung (F&E) von Unternehmen deutlich an. Das ergibt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, für die die 500 börsennotierten Firmen weltweit mit den größten F&E-Budgets untersucht wurden. Demnach sind bei diesen Unternehmen die F&E-Ausgaben im Jahr 2023 um insgesamt zwölf Prozent gestiegen – obwohl der Umsatz nur um zwei Prozent zulegte und der Gesamtgewinn sogar um neun Prozent schrumpfte.

„Kostensenkungsprogramme, die derzeit sehr wohl gang und gäbe sind, konzentrieren sich eher auf Prozesse in Verwaltung oder Produktion. F&E weiter zu treiben bleibt dagegen essenziell“, sagt Gunther Reimoser, Country Managing Partner von EY Österreich.

US-Unternehmen klar an der Spitze

Die größten Investor:innen haben nach wie vor ihren Sitz in den Vereinigten Staaten: 169 der 500 Top-Investor:innen in F&E weltweit sind laut EY US-Unternehmen. Auch die Anzahl der US Firmen, welche im Top-500-Ranking vertreten sind, steigen merklich. Im Vergleich zu 2018 stieg die Zahl von 140 auf 169. Ingesamt investierten diese 169 US-Konzerne 533 Mrd. Euro, das entspricht einem Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auch in den Top 10 haben amerikanische Unternehmen die Nase vorn. Sieben von zehn Konzernen mit den höchsten Innovationsausgaben sitzen in den USA, davon sind sechs Digitalkonzerne. Amazon hatte 2023 laut EY das größte Innovationsbudget – umgerechnet etwa 79 Milliarden Euro (plus 17 Prozent). Auf dem zweiten Platz folgt die Google-Muttergesellschaft Alphabet mit Entwicklungsausgaben von 42 Milliarden Euro (plus 15 Prozent). An dritter Stelle ist Meta mit 36 Milliarden Euro an Forschungs- und Entwicklungsausgaben (plus neun Prozent).

Europa und Asien hinken hinterher

Die vertretenen Unternehmen aus Asien steigerten ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent. Europäische Konzerne erhöhten ihre F&E-Ausgaben um sieben Prozent.

Immerhin: Zwei europäische Unternehmen belegen Platzierungen in den Top 10. Volkswagen auf Rang acht (15,8 Milliarden Euro, plus 10 Prozent) und der Schweizer Pharmakonzern Roche auf Rang zehn (14,6 Milliarden Euro, minus 7 Prozent).

Als überdurchschnittlich innovationsfreudig erweist sich in Europa laut EY lediglich die Automobilindstrie. Während die europäischen Automobilunternehmen 6,1 Prozent ihres Umsatzes in F&E investieren, liegt der Anteil in Asien bei 5,0 Prozent und in Nordamerika bei 3,9 Prozent.

EY sieht Österreich auf falschem Weg

Gunther Reimoser sieht in der Analyse einen klar negativen Trend für die Zukunftsfähigkeit des europäischen Wirtschaftsstandorts. „US-Unternehmen sind hier ganz klar die Klassenbesten, trotz eines nur leichten Umsatzwachstums und eines Gewinnrückgangs. Die Schere zwischen den USA und Europa/Asien geht immer mehr auf. Immerhin könnte man salopp sagen: Die Forschungsinvestitionen der Gegenwart sind die Gewinne der Zukunft – und ohne Forschung sehen Unternehmen ihren Anspruch auf Technologieführerschaft schnell dahinschwinden“, so Reimoser.

Country Managing Partner von EY Österreich Gunther Reimoser (c) EY/Stefan Seelig

Außerdem formuliert der Country Managing Partner von EY Österreich eine klare Handlungsaufforderung an die Politik: „Gerade bei den hohen Steuersätzen in Österreich und Deutschland müssen neue Wege erschlossen werden, um die Innovationskraft unserer Betriebe zu fördern, siehe zum Beispiel schnellere Abschreibungsmöglichkeiten, Bürokratieabbau und ein Ausdünnen des Regulierungsdschungels.“

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