20.06.2017

Die Bedeutung von High Tech Startups für den Wirtschaftsstandort

Zu Unrecht werden Startups lediglich mit online Marktplätzen, Apps oder Kommunikationsplattformen in Verbindung gebracht. Gerade in den Bereichen Medizintechnik, Automatisierung, IT oder Life-Sciences konnten Startups nachhaltig erfolgreiche Unternehmen aufbauen. Startups sind auch keine „Arbeitsplatz-Vernichter“ – Technologien, in der Anwendung von großen und kleinen Unternehmen, durch die Nutzung von Konsumenten (somit uns allen) und mit der Intention, den Statusquo zu verbessern, führen zu Anpassungsprozessen, welche für einige mit Schwierigkeiten verbunden sind.
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(c) duskojovic - fotolia.com

Bereits am Beginn ihres Lebenszyklus sind Startup-Teams oft Technologie-Pioniere, Impulsgeber für neue Lösungen oder Geschäftspotentiale sowie Partner bei der Entwicklung von Innovationen. Erfolgsbeispiele dafür sind Hackathons und Innovation Challenges, die Unternehmen veranstalten, um ihre Entwicklungspipeline zu füllen. Später schaffen Startups den Markteintritt meist mit einfachen, schlanken und kostengünstigen Angeboten, in denen viel Know-How steckt. Damit besetzen sie Marktnischen, die international betrachtet beachtliche Größen haben.

Jene Startups, die sich erfolgreich im Wettbewerb behaupten können, schaffen schließlich Arbeitsplätze, ziehen weitere Investitionen an und – last but not least – zahlen Steuern! 2013 wurden jene Startups evaluiert, welche aus AplusB Zentren hervorgingen – dies ist also nur ein Teil der Start-up Gründungen in Österreich. Per 2013 wurden von 486 gegründeten Unternehmen 1.752 Arbeitsplätze geschaffen, davon 1.665 unselbständig Beschäftigte. Nach fünf Jahren erwirtschaften diese Unternehmen im Durchschnitt einen Umsatz von 615.000 EUR pro Jahr.

Start-ups sind Kaderschmieden für hochqualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte

“Startup” ist zudem mehr als ein Label für eine Kategorie von Unternehmensgründern. Vielmehr ist es ein Mind-Set, ein Management-Paradigma sowie ein Vorgehensmodell zur Entwicklung von Geschäftsideen bis zur Marktreife. Damit hat es Relevanz für Intrapreneure in Großkonzernen und KMU’s, für Investoren und Business Angels sowie beispielsweise Teams von Wissenschaftern, die ein Unternehmen gründen wollen. Auch wenn nicht aus allen Startup-Vorhaben erfolgreiche Unternehmen hervorgehen, sind die Erfahrungen und Qualifikationen aller daran Beteiligten Rohstoff für jene Innovationen, welche die Grundlage für den Wirtschaftsstandort Österreich sind.

Redaktionstipps

Innovative Vorhaben brauchen ein funktionierendes „Ökosystem“

Wirtschaftlich und gesellschaftlich relevante Initiativen, wie die Smart-City, die Verbesserung des Gesundheitssystems oder die nachhaltige Energiewende brauchen etablierte Wettbewerber, staatlich geförderte Forschung genauso wie Start-up Unternehmer. Erst das Zusammenwirken von Stabilität, Erneuerung und Bereinigung veralteter Strukturen kann Veränderung bewirken.

Den Wirtschaftsstandort stärken – gemeinsam

Insbesondere seitdem die Konjunktur ins Stocken geriet, wurde ein Verteilungskampf losgetreten, der Unterschiede statt Gemeinsamkeiten in den Vordergrund stellt. In Wirklichkeit gibt es kein „old economy“ gegen „new economy“! Die einzige Existenzberechtigung für etablierte Unternehmen und Start-ups ist Wert für Kunden zu schaffen – unter der Prämisse Alle daran Beteiligten und Betroffenen (Arbeitnehmer, Umwelt, Gesellschaft, Investoren,…) besser zu stellen als zuvor. High-Tech Start-ups leisten diesbezüglich einen wichtigen Beitrag.

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12.12.2024

Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt

Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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