07.07.2015

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

/artikel/das-britische-startup-pavegen-wandelt-unsere-schritte-in-energie-um
© Pavegen: So sehen Fliesen aus, die durch unsere Schritte Energie erzeugen.

Ein Mensch, der einem 40 Stunden Bürojob nachgeht, macht im Durchschnitt täglich bis zu 4.000 Schritte. Das sind für den Körper 6000 Schritte zu wenig. Studien zeigen, dass der Mensch circa 10.000 Schritte pro Tag gehen sollte, um fit und gesund zu bleiben. Verzichtet man auf öffentliche Verkehrsmittel und das Auto und geht etwa zu Fuß in die Arbeit, kann die zusätzliche Bewegung sogar ein Kalorienfresser sein. Mit jedem Schritt erzeugen wir Energie, die jedoch nicht weiterverarbeitet wird. Bis jetzt.

Bald sollten wir nicht nur der Gesundheit wegen zu Fuß gehen, sondern weil wir damit aktiv zur Schonung der Umwelt beitragen: Ein britisches Startup namens Pavegen hat spezielle Fliesen entwickelt, die unsere Schritte in Energie umwandeln. Die Fliesen bestehen aus recyceltem Kunststoff und alten Reifen. Beim Auftreten auf die Fliese wird diese ein wenig zusammengedrückt und erzeugt in einem speziellen Verfahren eine Energie von circa sieben Watt. Immerhin, jeder einzelne Schritt auf den Pavegen-Platten erzeugt Energie, die umgewandelt wird. An besonders belebten Orten soll auf diese Weise sehr viel Energie gewonnen werden.

Seit der Gründung im Jahr 2009 wurden die Fliesen bereits in über 30 Ländern auf der Welt installiert. Zum Beispiel in London und Paris. Eingesetzt wurden die Fliesen vorwiegend in Zugstationen, Shopping Centern, Flughäfen und öffentlichen Plätzen. Die Gründer meinen etwa, dass man mit ihren Fliesen sämtliche Straßenlampen auf Londons Oxford Street beleuchten könnte, wenn die belebte Einkaufsstraße mit den Fliesen bepflastert würde.

Während eines Marathonlaufs in Paris auf der Champs-Élysées wurden auf einer Fläche von über 450 Quadratmeter Pavegen-Platten installiert und auf diese Weise 4,7 Kilowattstunden Strom erzeugt – womit mehr als 2.000 Handys aufgeladen oder 50 LED-Straßenlampen betrieben werden können.

Das britische Startup bekommt Unterstützung von großen Namen, wie zum Beispiel Stephen Hawking: “Diese Technologie hat das Potential radikal die Art und Weise zu verändern, wie wir in der Zukunft Energie gewinnen”

Um das Produkt massentauglich zu machen, braucht man Geld, darum hat Pavegen erst kürzlich 750.000 Pfund via Crowdinvesting eingesammelt. Vor wenigen Tage verkündete das Startup außerdem einen neuen Advisor: Ex-Apple-Manager Jeff Martin, der eng mit Steve Jobs zusammen gearbeitet hatte.

ST_OMER_2397_LR 2_0

Feedback? Fragen? Finde mich auf twitter: @derbrutkasten und @die_theresa

Deine ungelesenen Artikel:
vor 5 Stunden

Syncraft: Tiroler GreenTech wandelt Restholz in Energie

Syncraft transformiert in seinen Kraftwerken Waldrestholz in Energie und speist seine Emissionen in Kohle. Dabei will das Scaleup nachhaltig CO2 senken.
/artikel/syncraft-tiroler-greentech-wandelt-restholz-in-energie
vor 5 Stunden

Syncraft: Tiroler GreenTech wandelt Restholz in Energie

Syncraft transformiert in seinen Kraftwerken Waldrestholz in Energie und speist seine Emissionen in Kohle. Dabei will das Scaleup nachhaltig CO2 senken.
/artikel/syncraft-tiroler-greentech-wandelt-restholz-in-energie
Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Das britische Startup Pavegen wandelt unsere Schritte in Energie um