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Im Durchschnitt litten zehn Prozent aller Kinder im Schulalter an Migräne, allein in Österreich seien es mehr als 100.000 Kinder, schreiben die Gründer des 2019 in Cambridge gegründeten Startups Happyr. Nicola Filzmoser und Cornelius Palm kommen aus Wien und Oberösterreich. Filzmoser litt selbst bereits als Kind an der chronischen Schmerzerkrankung. Von der englischen Universitätsstadt aus wollen die beiden das Problem nun angehen – und zwar mit einer Migräne-App eigens für Kinder.
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Migräne bei Kindern als besonders große Belastung
Forschung und Praktiker würden sich nämlich hauptsächlich auf die Behandlung von Erwachsenen konzentrieren. Dabei wären vor allem auch junge Migränepatienten und ihre Familien durch die Krankheit in ihrem täglichen Leben stark beeinträchtigt. Kinder würden bis zu 50 Prozent der Schulzeit fehlen. “Die hohe emotionale Belastung steigert nicht nur die Wahrscheinlichkeit Depressionen und Ängste zu entwickeln, sie erhöht auch das Risiko einer stagnierenden Entwicklung des Kindes”, zitieren die Gründer aus einer wissenschaftlichen Studie. Happyr wolle Spielmechanismen und wissenschaftliche Forschung kombinieren, um junge Migränepatienten zu unterstützen.
Happyr: Migräne-App schlägt psychologische Behandlung vor
Konkret können Kinder in der Migräne-App mit einem Augmented-Reality-Avatar “in einer sicheren und geschützten Umgebung” sprechen bzw. chatten. Anhand der Gespräche des Kindes sowie eines Eltern-Dashboards erkennt die App individuelle Migräne-Auslöser. Co-Founder Palm erklärt: “Auf der Grundlage dieses Migräne-Tagebuchs können wir psychologische Behandlungen innerhalb der Anwendung vorschlagen und an das Kind anpassen. Mit einem Team von Migräne-Experten und Psychologen werden wir im ersten Schritt kognitive Verhaltenstherapie in Form von mobilen Spielen zur Verfügung stellen”.
Crowdfunding-Erfolg in der Coronakrise
Der Ausbruch des Coronavirus verschlimmere die Situation für Kinder mit Migräne zusätzlich, da sie aus ihrer täglichen Routine gezwungen würden und viel Unsicherheit ausgesetzt seien. “Da viele Spezialkliniken geschlossen und Therapietermine abgesagt wurden, sind digitale Ressourcen die einzige Zuflucht für verzweifelte Familien”, meinen die Gründer. Das werten sie auch als einen der Gründe für den Erfolg einer derzeit laufenden Crowdfunding-Kampagne. Das Minimal-Ziel von 10.000 Pfund wurde schnell geschafft. Nun läuft die Kampagne bis Ende Mai weiter.