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Wenn die Tiroler Beteiligungsgesellschaft KitzVenture rund um Gründer Patrick Landrock ein neues Geschäftsmodell startet – und das passiert in einer gewissen Regelmäßigkeit – ist eine Kontroverse zu erwarten. 2016/2017 fiel das Unternehmen erstmals breitenwirksam auf, als es in Werbekampagnen für Investments ab 250 Euro in sein Startup-Portfolio 9,75 Prozent Zinsen versprach – der Verein für Konsumenteninformation (VKI) klagte damals, nachdem Ungereimtheiten in den Geschäftsbedingungen festgestellt wurden.
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KitzVenture wollte an Marke “Fridays for Future” verdienen
2019 versuchte sich das Unternehmen Bezeichnungen wie “Tiroler Madl”, “Kitz”, “Gamsstadt” und “Tiroler Berge” schützen zu lassen, um daran zu verdienen. 2020 wollte man sich gar die Rechte an der Marke “Fridays for Future” sichern. Zuletzt sorgte KitzVentures für öffentliches Interesse, als es seine eigenen Anwälte verklagte – der brutkasten berichtete.
mundschutzmasken24.com: Extreme Preise für Mundschutz und Desinfektion
Mit einem neuen Geschäftsmodell geht das Tiroler Unternehmen nun – je nach Sichtweise – noch weiter. Über die kürzlich aufgesetzte Page mundschutzmasken24.com vertreibt man Mundschutzmasken und Hände-Desinfektionsmittel. Masken gibt es etwa in Paketen zu fünf Stück um ca. 20 Euro bis zu 50 Stück für ca. 130 Euro. Standard-Händedesinfektionsmittel wird etwa für mehr als 30 Euro je 100 Milliliter angeboten. Sämtliche Preise liegen um ein Vielfaches über Apothekenpreisen. Dafür könne man “sofort liefern”, heißt es.
ARD recherchierte – Testbestellung kam auch nach einer Woche nicht
Das Team der ARD-Sendung Kontraste recherchierte die Sache genauer und traf Gründer Patrick Landrock. “Es ist eine Goldgräberstimmung da, und es gibt ja auch Krankenhäuser, wo große Mengen an Mundschutz, Masken und Desinfektionsmittel gestohlen worden sind. Das müssen wir alles absichern. Ist ein Riesenaufwand. […] Wie kriegt man die Warenflüsse noch hin? Kann die Post noch weiterarbeiten?”, sagt der Unternehmer dort. Und: “Wir haben für Militär, Polizei, Krankenhäuser, Ärzte eine spezielle internationale Hotline eingerichtet. Die auch als Notfall-Hotline auch im Internet entsprechend angepriesen wird. Dort kriegen wir ständig rund um die Uhr Anrufe”. Das Kontraste-Team machte eine sofort bezahlte Testbestellung, die nach deren Angaben auch nach einer Woche noch nicht angekommen war.