10.03.2020

Höhle der Löwen: Grill-Startup bringt Dagmar Wöhrl in Rage

In dieser Folge von "Die Höhle der Löwen" ging es um Rost-Entferner, eingepackte Fitness-Studios und individualisierte Kosmetik. Zudem sorgte ein Startup mit seiner Bewertung für Unmut bei einer der Löwinnen der Sendung.
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Höhle der Löwen, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - Das Grill-Startup Willhelm-Grill sagte trotz Steak von Frank Thelen Investorin Dagmar Wöhrl so gar nicht zu.
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Den Anfang vor der Höhle der Löwen-Jury machte Ehsan Allahyar Parsa mit seiner Sprachlern-App Rootify. Der Gründer selbst spricht Deutsch, Persisch, Afghanisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Italienisch, Afrikaans und Mandarin. Er denkt, dass sich viele gesellschaftliche Probleme dadurch lösen ließen, wenn Menschen auf einer Ebene miteinander kommunizieren könnten. Um seine App zu finalisieren, benötigt der Gründer 175.000 Euro und bietet dafür 18 Prozent seiner Firmenanteile.

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Die Wurzel der Sprachen

Man merkte während des Pitches gleich, dass Parsa seine Worte überlegt wählte. Er zeigte den Löwen auf, inwiefern Sprachen miteinander verbunden sind und welche Ähnlichkeiten sie besitzen. Selbst Mandarin oder Persisch hätten gemeinsame Wurzeln, wenn man hinter das Sprachsystem schaue, so der Gründer. Und genau das sei die Vision von Rootify: Eine neue Sprache lernen, basierend auf den Wortschatz der Muttersprache oder anderen beherrschten Sprachen im Repertoire.

Mit Englisch, Deutsch und Französisch zu Portugisiesch

Nach dieser Erklärung demonstrierte Parsa die Funktionalität der App. Ein User etwa, der Englisch beherrsche und auch Deutsch fließend könne – zudem noch ein kleines Wissen aus der Schule über Französisch mitnehme – wäre fähig, beim Erlernen von etwa Portugiesisch bereits über 500 Wörter zu erahnen. Allein aufgrund des Wortstammes, ohne ein einziges Vokabular vorab gelernt zu haben.

Produkt noch nicht fertig

Nach Diskussionen zur Methodik der App, die auf Vokabeln der Sprachen, die man beherrscht, beruht, gab der Gründer zu, er benötige noch Kapital zur Produktentwicklung. Die Beta-Version solle zwei Monate nach Aufzeichnung gelauncht werden.

Erste Absage bei Höhle der Löwen

Handelsmogul Ralf Dümmel startete danach gleich den Verhandlunsgreigen mit den Worten, er sehe gleich einen Grund zu investieren: den Gründer. Dennoch stieg er aus, da er nicht der richtige Investor für die App sei.

Kein Investment, dafür ein Job-Angebot

Auch Nils Glagau war voll des Lobes für Parsa, störte sich aber daran, dass die App nicht fertig sei. Er stieg aus. Maschmeyer hingegen machte ein ungewöhnliches Angebot: Falls Rootify scheitere, können sich der junge Mann für einen Job an ihn wenden. Der Gründer meinte darauf höflich, solange er könne, würde er kein Arbeitnehmer werden, sondern Arbeitsplätze schaffen. Dennoch, ein potentieller Investor weniger.

Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Rootify-Gründer Ehsan Allahyar Parsa erhielt in der Sendung gleich ein Job-Angebot von Carsten Maschmeyer.

Co-Founder ohne Anteile?

Danach erklärte Parsa, er wäre alleiniger Anteilshaber an Rootify, hätte aber ein paar (nicht beteiligte) Leute an der Hand, die mit ihm das Unternehmen aufbauen sollten. Dabei passierte ihm ein Faux-Pas: Er nahm bei seiner Erklärung den Begriff Co-Founder in den Mund, was Frank Thelen auf den Plan rief.

“Schwachsinn versus Vision”

Jener kritisierte und nannte diesen Zustand “Schwachsinn”. Parsa, selbst nicht auf den Mund gefallen, meinte darauf, er könne diese “rhetorische Bombe” entschärfen. Er habe es bisher geschafft, sein Team mit einer Vision zu finanzieren.

Ein Angebot mit Haken

Thelen gestikulierte zwar abwehrend auf diese Erklärung, machte aber dennoch ein Angebot: 175.000 Euro für 20 Prozent. Mit einem Zusatz: er forderte vom Gründer ein, extra zehn Prozent von seinem Anteil für die Co-Founder bereitzustellen. Alleine könne man keine App aufbauen.

Der Prophet Kofler

Dann war Georg Kofler dran und zeigte sich begeistert. Der Investor sagte, er habe gewusst, dass Parsa nicht ohne Kapital aus der Show gehe. Da aber Thelen bereits ein Angebot gemacht habe und der Tech-Experte sicher der bessere Löwe für das Startup sei, verabschiedete er sich. Schlussendlich nahm Parsa den Deal mit Thelen an.

Drei Millionen Bewertung für smarten Grill bei Höhle der Löwen

Die zweiten bei “Die Höhle der Löwen” waren Michael Schunke und Mathias Dögel mit ihrem Willhelm Grill. Dabei handelt es sich um einen App-gesteurten Holz-Kohle-Grill mit höhenverstellbarer Glutwanne und integriertem Lüftungssystem, welches für eine regulierbare Temperatur auf der Grilloberfläche sorgen soll. Zudem verfügt der “smarte Grill” über einen festen Temperatursensor direkt am Rost und Anschlüsse für vier Gar-Thermometer. In knapp zehn Minuten ist der Grill einsatzbereit. Die Gründer forderten 600.000 Euro für 20 Prozent Beteiligung.

Thelen der Höhle der Löwen-Grillmeister

Ein weiterer Vorteil des Produkts wäre, dass er eine gleichbleibende Temperatur, die man über sein Smartphone sehen kann, halten könne. Thelen betätigte sich gleich als Grillmeister und fand heraus, dass der Willhelm Grill Temperaturen bis zu 800 Grad Celsius erreiche.

Das schöne an Archaik

Das fertige Thelen-Steak, das der Investor an seine Kollegen verteilte, erfüllte seinen Zweck und schien allen Juroren zu schmecken. Dennoch stieg Kofler aus. Er sei an einer Automatisierung des Grillens nicht interessiert, sagte er: Dieser archaische Vorgang, wie er es nannte, solle aufgrund der Atmosphäre so bleiben, wie er ist.

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5000 Euro Verkaufspreis

Maschmeyer brachte die Preisfrage ins Spiel und zeigte sich wie der Rest im Studio überrascht, dass der Grill 5000 Euro kostet: “Zu teuer und eine zu hohe Bewertung”, sprach er und war raus. Glagau tat es ihm gleich. Er stehe nicht hinter dem Produkt, sagte er.
Selbst Tech-Guru Thelen nannte Grillzeit eine Auszeit und ging ebenso als potentieller Financier.

Eine Löwin legt los

Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl dagegen zeigte sich bissig, als sie den Gründer darauf ansprach, warum er mit so einer hohen Bertung ins Studio käme, wenn er sich doch Know-how von den Löwen wünsche. Das widerspreche sich. Zudem habe er im Brotberuf eine erfolgreiche Software-Firma hinter sich stehen. Warum verwende er nicht daraus das Kapital, so die gereizte Frage der Löwin.

“Sie wollen nur Werbezeit”

Der Schluss aus alledem und ihr Bauchgefühl würden ihr verraten, dass die Gründer gar nicht an einem Investment interessiert gewesen seien: Sie wollten nur die Werbezeit im TV ergattern. Wöhrl stieg genervt aus und Kofler beendete den Auftritt des Duos, als er sie hinaus bat. Kein Deal für Willhelm Grill.

Kampf dem Rost bei Höhle der Löwen

Der dritte Pitcher bei “Die Höhle der Löwen” war Robert Lehmkuhl. Mit dem patentierten ROSTdelete entwickelte der Erfinder einen Rostentferner, der aus rein natürlichen Inhaltsstoffen besteht und kompostierbar sein soll. Die Reinigungspaste, unter anderem aus Holzmehl und Zitronensäure, wird auf die rostigen Stellen aufgetragen und muss je nach Rostbefall nach acht bis 24 Stunden Einwirkzeit mit Wasser abgespült werden. Dabei greife ROSTdelete kein Glas, kein Gummi und auch den Lack nicht an, sagte der Gründer. Gemeinsam mit seinem Sohn Frank forderte er für 20 Prozent Beteiligung 100.000 Euro.

Höhle der Löwen, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer- Investor Ralf Dümmel (r.) unterzieht das “ROSTdelete”-Produkt von Frank (l.) und Robert Lehmkuhl einem Praxistest.

Live-Demonstration im Studio

Der Gründer stellte ein paar Vorher-Nachher-Fotos von rostbefreiten Dingen vor und zeigte an einem abends zuvor eingeschmierten Wagen im Studio die Reinigungskraft seines Produkts. Hier konnte der Gründer punkten, haderte aber mit Umsatzzahlen.

Geringer Umsatz

Frank Thelen meinte nämlich, dass 41.000 Euro Umsatz in drei Monaten “Nichts” seien. Die Gründer argumentierten dagegen, dass sie bisher alles – vom Mischen her bis zur Abfüllung – alleine machen würden.

Zu hohe Nachfrage

Dennoch stellte sich die ROSTDelete-Historie als kleines Problem bei den Löwen heraus. Bereits 2013 hatten große Medien über das Produkt berichtet und die zu hohe Nachfrage zu “Panik” und gesundheitlichen Problemen beim Gründer geführt. Es gelang infolge Lehmkuhl nicht, den Grund für die Vertriebsschwäche seiner Erfindung vor den Löwen herauszuarbeiten.

Löwen-Exodus bei Höhle der Löwen

Thelen stieg aus. Kumulierte Umsatzzahlen von 37.000 Euro bis 65.000 Euro wären in sechs Jahren schrecklich. Auch Glagau ging. Er meinte, “Rost” sei kein Zukunftsmarkt. Maschmeyer dachte ähnlich und ging ebenso.

Ein Erfinder, kein Ökonom?

Beauty-Expertin Judith Williams traf danach den Nagel auf den Kopf, als sie meinte, Lehmkuhl sei Erfinder, bräuchte aber unternehmerisch ein Full-Service-Programm. Vertrieb und Marketing seien nicht sein Ding. Nach ihrem Ausstieg war Ralf Dümmel an der Reihe.

Doch noch ein Deal

Der Investor sah das Produkt etwas anders als seine Vorredner. Er nannte das Produkt “groß” und bot nach aller Kritik überraschend 100.000 Euro für 30 Prozent Beteiligung. Deal mit Dümmel für ROSTdelete.

Training to go

Die vorletzten bei “Die Höhle der Löwen” waren Patrick Kessel und Maja Bach mit Pakama. Dabei handelt es sich um einen Rucksack mit integriertem Fitnessstudio. Die wetterfeste “Pakama Sports Bag” wurde mit einem zehnteiligen Trainingsset bestückt, mit dem man den ganzen Körper trainieren kann. Brust- und Hüftgurt sind variabel einstellbar sind. Zur Trainingsoptimierung gibt es zusätzlich eine App mit personalisierten Trainingsplänen. Nach einem kostenlosen Monat kann das Programm über verschiedene Abo-Modelle weiter gebucht werden. Die Gründer forderten für 15 Prozent Anteilsabgabe 150.000 Euro Investment.

Der Fetisch von Frank Thelen

Nach einer Trainingsvorführung inklusive der Möglichkeit eines “Quick & Dirty”-Workouts mit einer Länge von vier Minuten, zeigte Carsten Maschmeyer seine Power und probierte gleich eine Übung aus. Thelen hingegen stand zu seinem Rucksack-Fetisch (zwischen 50 und 100 Rucksäcke in seinem Besitz) und meinte, er würde die Kreditkarten-Tasche vermissen, nannte aber das Produkt gut verarbeitet.

Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Maja Bach und Patrick Kessel präsentieren mit Pakama Trainingsequipment in einem Rucksack, das Investor Carsten Maschmeyer gleich austestete.

Leicht zu kopieren

Nils Glagau war dennoch nicht überzeugt vom Gesamtpaket des Produkts und stieg aus. Auch Maschmeyer und Dümmel verabschiedeten sich, weil die Idee von Pakama leicht zu kopieren sei.

Das falsche business-Modell?

Kessel kämpfte und brachte “Sales und Branding” ins Spiel, bei denen ein Löwe sicherlich helfen könne. Es half nichts. Williams meinte, die gängigen Apps würden ihr – auch unterwegs – reichen. Zudem würden die Gründer die Chance verkennen, was mit der App möglich wäre.

Kein Höhle der Löwen-Deal

Frank Thelen sagte abschließend, funktionale Trainingssachen seien nicht seine DNA. Er könne daher nicht zu einhundert Prozent hinter dem Produkt stehen. Kein Deal für Pakama.

Individuelle Pflege

Den Abschluss dieser Folge von “Die Höhle der Löwen” bildeten Max Winkler und sein Vater Andreas. Das Gespann führt eine Werbe-Agentur in dritter Generation, stellten aber den Löwen ihre eigene Marke MIMIK Skincare vor.

Hierbei handelt es sich um eine Pflegekosmetikserie, die vom Kunden individuell nach dem eigenen Hautbedürfnis und dem persönlichen Hautzustand zusammengestellt werden kann. Jedes Creme-Set besteht aus einer sogenannten Basic Cream, ein bis zwei Boostern und kann auf Wunsch des Kunden mit maximal einem Duft ergänzt werden. Die Basic Cream enthält Wirkstoffe für die vier verschiedenen Hautzustände: Oily (unrein), Hydro (feuchtigkeitsarm), Sensitive (sensibel) und Anti-Age (reif). Die Gründer forderten 125.000 Euro und boten 25,1 Prozent Anteile.

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Do it yourself für den Handel?

Das zusammengestellte Package wird als DIY-Set mit einem 45ml Tiegel mit 2ml Boostern sowie 1ml Fragrance verschickt. Bisher ist das Produkt über den eigenen Onlineshop erhältlich. Zukünftig möchten die Gründer aber auch im stationären Handel vertreten sein.

Bisher nur 6000 Euro Umsatz

Selbstverständlich weckte die Idee das Interesse von Judith Williams, die sich gleich eine eigene Creme zusammenrührte. Danach kam es zur Diskussion. Das Unternehmen machte bisher 6000 Euro Umsatz. Die Gründer wollte zu einer Erklärung ansetzen, wurden aber von Ralf Dümmel unterbrochen.

Ungewöhnliche Worte bei Höhle der Löwen

Der Handels-Experte meinte, man müsse sich dafür gar nicht rechtfertigen. Denn, wenn man einen Onlineshop inklusive Konfigurator kreiere, sei es ja nicht so, dass der User Tag und Nacht vor dem PC sitze und darauf warte, dass MIMIK Skincare online gehe. Mit dieser erfrischenden Einschätzung draußen, gab Maschmeyer zu, dass er eine Aversion gegen das “Eincremen” habe. Er stieg aus.

Zwei Argumente gegen den Gang in den stationären Handel

Ralf Dümmel wies darauf hin, dass im Handel der Kunde sofort abgeholt werden müsste. Er würde nicht Zeit und Lust verspüren, vor dem Regal tiefer in die Materie einzudringen, um auszuwählen, welche Inhaltsstoffe er benötige. Danach meinte Dagmar Wöhrl, ihr sei es bei Kosmetik wichtig, persönliche Beratung zu erfahren.

Listung bei Rossmann

Sowohl die Gründer als auch Williams meinten als Gegenargument, dass man Beratung im Netz gut fände. Dennoch ließ sich die Löwin nicht überzeugen und ging. Danach erwähnten die Gründer, dass sie eine Zusage für eine Rossmann-Drogerie-Listung für 2200 Filialen hätten.

Problematische Beteiligungs-Struktur

Dies sorgte allerdings nur kurz für Entspannung. Thelen wollte wissen, wer wieviel von der Firma besitze. Die Antwort: Die erwähnte Werbeagentur besitze 30 Prozent, die beiden Gründer jeweils zusätzlich noch zehn Prozent. Der Rest der 50 Prozent teile sich wie folgt auf: 30 Prozent für den Lohnhersteller, ebenfalls ein Vater-Sohn Gespann, die als Einzelpersonen ebenfalls jeweils zusätzlich zehn Prozent des Startups besäßen.

Höhle der Löwen, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Investorin Judith Williams (M.) nimmt Mimik Skincare von Maximilian Winkler und Sandra Zerbe unter die Lupe.

Die “poison pill” für Investoren

Dass der Lohnproduzent 50 Prozent von MIMIKA Skincare halte, war nicht nur für Williams eine Überraschung. Frank Thelen holte aus und meinte, die Gründer müssten sich besser vorbereiten, wenn sie vor die Löwen treten: “Ihr habt eine poison pill”, sagte er.

“Kapitaler Fehler”

Der Tech-Experte wünsche sich ein Team, das frei verhandeln und gegebenenfalls auch den Produzenten wechseln könne. Die Gründer hätten von Anfang an einen kapitalen Fehler begangen, der ihnen nie hätte passieren dürfen, sagte er. Er stieg verärgert aus.

Keine Hochzeit mit der Hälfte

Andreas Winkler erklärte, dass man den Produzenten seit mehr als 30 Jahren kenne und auch privat eine Beziehung existiere. Mehr Verständnis dafür zeigte Williams, während Dümmel ausstieg. Der Handels-Profi könne nicht “50 Prozent einer Firma heiraten”. Somit blieb Judith Williams allein über. Und war überglücklich, endlich über Kosmetik reden zu dürfen.

Eine unvernünftige Investorin bei Höhle der Löwen

Die Investorin nannte das Thema individualisierte Kosmetik fantastisch. Und fand heraus, dass die Rezepturen MIMIK Skincare gehörten und sie diese an beliebige Hersteller verkaufen könnten, falls nötig. Dann stand kurzzeitig die Idee der Gründung einer komplett neuen Firma im Raum. Als die Gründer ihre Kompetenzen zu einer solchen  Entscheidung bejahten – sie hatten ähnliche Szenarien bereits mit dem Lohn-Hersteller besprochen – sagte Williams, es wäre nicht vernünftig, was sie jetzt vorhabe.

Sie und ihr kosmetisches Herz machten ein Angebot – mit dem Hinweis, dass man Genaueres mit dem anderen Gesellschafter noch ausmachen müsse. Ihre Forderung: 30 Prozent für 125.000 Euro. Deal für MIMIK Skin care.


⇒ Rootify

⇒ Willhelm Grill

⇒ ROSTdelete

⇒ Pakama

⇒ MIMIK Skincare

⇒ DHDL zum nachsehen auf TVNOW

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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Höhle der Löwen: Grill-Startup bringt Dagmar Wöhrl in Rage

  • Den Anfang vor der Höhle der Löwen-Jury machte Ehsan Allahyar Parsa mit seiner Sprachlern-App Rootify. Er begeisterte die Jury nicht nur mit seinen zehn Sprachen, die er beherrscht.
  • Die zweiten bei “Die Höhle der Löwen” waren Michael Schunke und Mathias Dögel mit ihrem Willhelm Grill. Ein Startup, das Dagmar Wöhrl auf die Palme brachte.
  • Der dritte Pitcher bei “Die Höhle der Löwen” war Robert Lehmkuhl mit einem Rost-Entferner ROSTdelete, der laut Judith Williams ein “Full-Service-Programm” braucht.
  • Pakama packt das Fitness-Center in einem Rucksack und offenbart Thelens Fetisch.
  • Mimik Skin Care macht aus Judith Williams eine unvernüftige Investorin.

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