20.02.2020

600.000 Euro FFG-Förderung für Linzer Startup LingoHub

Das Übersetzungs-Startup LingoHub aus Linz zählt unter anderem Runtastic, Spotify und die Erste Bank zu seinen Kunden. Mit einem von der FFG geförderten Projekt machen die Oberösterreicher nun den nächsten Schritt.
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Helmut Juskewycz, CEO von LingoHub. (c) LingoHub

Das Übersetzungs-Startup LingoHub startet ein Forschungsprojekt mit der FH Hagenbergm das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit 600.000 Euro gefördert wird. Mit dem frischen Kapital wird in den kommenden zwei Jahren ein virtueller Assistent für die Qualitätsanalyse von Übersetzungen entwickelt.

+++Erste Bank nützt Co-Browsing-Lösung von Linzer Startup Chatvisor+++

Das im Jahr 2012 von Helmut Juskewycz (CEO) und Markus Merzinger gegründete Startup LingoHub bietet eine Lokalisierungsplattform für Apps und Websites. Über diese erhalten Softwareentwickler eine Lösung, mit der sie Übersetzungen automatisch in ihre Entwicklungsprozesse einbinden können. Übersetzer können wiederum die Texte über eine einfache Weboberfläche übersetzungen und die Übersetzungen verwalten.

Spotify und Erste Bank als LingoHub-Kunden

Das Team aus Oberösterreich hat schon jetzt rund 1500 Kunden in aller Welt – dazu zählen internationale Produktteams, wie etwa jene von Spotify, Runtastic, ESL Gaming und Erste Bank.

“Früher wurden Textdateien oder Excel Files zwischen Entwicklern und Übersetzern hin und her geschickt und mittels Copy/Paste in das System kopiert. Das ist nicht nur eine große Fehlerquelle, sondern auch sehr ineffizient”, erläutert Helmut Juskewycz, Gründer und CEO bei LingoHub, das Problem, welches von seinem Startup gelöst wird: “Dank LingoHub arbeiten alle beteiligten Personen über eine zentrale Plattform zusammen und können Übersetzungen unkompliziert in über 30 Sprachen bestellen.”

Linguist: Virtueller Assistent für Übersetzungen

Mit dem von der FFG geförderten Projekt “Linguist – Translation Quality Analysis” geht das Startup nun den nächsten Schritt. Der virtuelle Assistent soll die Qualität der Übersetzungen beurteilen, auf Übersetzungsfehler hinzuweisen und aktiv Empfehlungen für Übersetzungen geben.

“2019 waren mit mehr als 3,8 Milliarden Menschen bereits mehr als die Hälfte aller Menschen online. Vor allem nicht-englischsprachige Märkte gewinnen an Bedeutung, weshalb Softwarefirmen in immer mehr Sprachen übersetzen müssen”, erläutert Juskewycz: “Durch kurze Release-Zyklen und wachsende Anforderungen bei Übersetzunge, geschehen immer wieder Übersetzungsfehler. Mit Linguist wollen wir die Qualität von übersetzten Texten sicherstellen, denn diese tragen entscheidend zum Nutzungsverhalten und der Nutzerzufriedenheit unserer Kunden bei.”

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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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600.000 Euro FFG-Förderung für Linzer Startup LingoHub

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