30.07.2019

So entwickelt sich Österreichs AI Landschaft im Moment

Das Wiener Startup enliteAI erstellt seit 2017 in regelmäßigen Abständen einen Überblick über die österreichische Artificial Intelligence (AI) Landschaft. Dabei zeichnet sich ein eindeutiger Trend ab: Österreichs AI Landschaft wächst.
/artikel/ai-landschaft-h1-2019
AI Landschaft
(c) enlite AI

Seit dem Jahr 2017 erstellt das auf Artificial Intelligence (AI) spezialisierte Startup enliteAI in regelmäßigen Abständen einen Überblick über die heimische AI Landschaft. In einer Übersichtsdarstellung werden dabei alle relevanten AI-Kompetenzträger dargestellt, wie beispielsweise Startups, Acceleratoren oder Forschungseinrichtungen. Die Auflistung der jeweiligen Akteure basiert auf der Auswertung von mehr als 100 Experteninterviews, Desk Researchs und Branchenevents. Mittlerweile existiert davon die vierte Version (v2.1), die im Juli diesen Jahres veröffentlicht wurde.

+++ Österreichische Artificial Intelligence Kompetenzträger im Überblick +++

AI Landschaft: 34 neue Unternehmen und Organisationen

Der Vergleich zwischen der aktuellen Version mit der Vorgängerversion (v2.0), die im November 2018 publiziert wurde, zeigt einen eindeutigen Trend: Österreichs AI Landschaft wächst. Laut enliteAI sind in diesem Zeitraum 34 neue Unternehmen und Organisationen hinzugekommen. Waren es im November 2018 noch rund 160 Akteure, so sind derzeit mehr als 190 Akteure gelistet.

Internationalisierung der AI Startup-Branche

Wie enliteAI erläutert, zeichne sich aktuell ein „gesundes Wachstum“ der heimischen AI Startup-Branche ab, sowohl in absoluten Zahlen, als auch in deren Qualität. Diese äußere sich in einer verstärkten Internationalisierung oder der Teilnahme österreichischer Startups an renommierten Acceleratoren im Ausland. So hat beispielsweise das Wiener AI-Startup MostlyAI, das sich auf die Erzeugung von synthetischen Daten spezialisiert hat, einen Pitching Contest von Plug’n Play gewonnen.

Staatliche Zuschüsse und Studiengang

Nicht nur in der Startup-Landschaft zeichnet sich ein positiver Trend ab, auch staatliche Institutionen erkennen die Relevanz von AI für den heimischen Wirtschaftsstandort. So erhielten laut enliteAI zahlreiche Unternehmen staatliche Zuschüsse, sowohl auf lokaler, als auch nationaler Ebene. Neben der finanziellen Untersützung, hält AI zudem Einzug in die österreichische Bildungslandschaft. So soll ab Herbst 2019 der erste AI-Bachelorstudiengang an der Johannes Kepler Universität Linz starten (der brutkasten berichtete).

Aktuelle Herausforderungen

Obgleich sich laut enliteAI der positive Trend in absehbarer Zeit fortsetzen soll, hat die AI-Landschaft Österreichs auch mit Herausforderungen zu kämpfen. Demnach stelle der Fachkräftemangel ein großes Hemmnis für die weitere Entwicklung dar. Diesbezüglich sei die Situation im Bereich von Natural Language Processing besonders prekär, da viele offene Stellen nicht besetzt werden können.

Diese Startups sind 2019 neu hinzugekommen

Im aktuellen Überblick (v.2.1) werden auch Startups gelistet, die seit November 2018 neu hinzugekommen sind. Um einige exemplarisch anzuführen:

  • DeepOpinion hat sich auf Opinion-Mining spezialisiert
  • Botbase von The Ventury ermöglicht Unternehmen selbst Bots zu erstellen, um Arbeitsabläufe zu automatisieren. Das Startup pitchte auf der größten Tech-Konferenz Asiens (der brutkasten berichtete)
  • Im medizinischen Bereich sind einige neue Player hinzugekommen, darunter Medicus AI, Symptoma, Cogvis, Innophore oder Ares Genetics.
  • eMentalist hat eine Big-Data-Lösung geschaffen, die bei Investment-Entscheidungen Unterstützung liefern soll.
  • Unter den Startups ist auch AVI-Systems aus Krems, das AI-Lösungen für autonomes Fahren oder die Industrie 4.0 anbietet.

Die ganze Liste an Akteuren findet sich auf der Website von enliteAI. Das Startup veröffentlicht zudem regelmäßig eine Übersicht über die österreichische Blockchain– und AR/VR-Landschaft.


=> zur Page von enliteAI

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„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

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„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

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