01.07.2019

LinkedIn darf nicht Facebook werden!

LinkedIn wird immer relevanter. Das zeigen auch steigende User Zahlen. Schon mehren sich Stimmen, dass LinkedIn nicht Facebook werden darf. Einen neuen User zentrierten Algorithmus gibt es überdies.
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LinkedIn darf nicht Facebook werden!
No Cat Content on LinkedIn

LinkedIn erfreut sich im Moment größter Beliebtheit. Immer mehr Nutzer melden sich im Business Netzwerk aus Mountain View (Kalifornien) an oder erstellen Unternehmensseiten, die auch regelmäßig mit Content bespielt werden. Über mehr als 610 Millionen registrierte Nutzerinnen und Nutzer verfügt LinkedIn im Moment. Wobei 1.3 Millionen aus Österreich stammen.

LinkedIn User aus Österreich

Die Aktivität nimmt kontinuierlich zu

Immer mehr User posten Content auf LinkedIn. Wie erwähnt nutzen aber auch vermehrt Unternehmen ihre LinkedIn Channels zur Kommunikation. Waren es bisher vor allem die HR Abteilungen von Corporates, um zum Beispiel Bewerber abzuchecken, auf Mitarbeitersuche zu gehen oder Employer Branding zu betreiben, entdecken nun auch die Marketing- sowie die PR Abteilungen die Plattform für sich. LinkedIn reagierte in mehrfacher Hinsicht auf diese Entwicklungen. 

Neue Funktionen und Anpassungen bei Profilen und Company Pages

Einerseits wurden neue Funktionen beim Advertising freigeschalten. Karussell Ads wie man sie beispielsweise von Facebook kennt. Oder das neue Feature als Seiten-Administrator Kontakte auf die Page einzuladen, auch das ist uns von Facebook bekannt und vertraut. Andererseits gibt es stetig neue Funktionen bei LinkedIn Profilen: Livestreaming wird nun möglich, direkte Video Uploads gibt es schon länger, ein Story Modus ist angedacht und nun kann man auch andere Nutzer auf Fotos markieren. Das Markieren von Kontakten im Posting Text wird jetzt also, zumindest bei Fotos, unnötig. Auch diesbezüglich bleibt festzuhalten, dass diese Adaptionen schon von Facebook bekannt sind.  

Was erwartet sich LinkedIn von dieser Annäherung an von Facebook bekannten und teils beliebten Funktionen?

Die meisten neuen Features des Business Netzwerkes werden von der Community durchaus kritisch beäugt. Einigen wichtigen und richtigen Neuerungen stehen “Klatsch und Herzerl Emoticon”, “Gratuliere zum Geburtstag”, “Gratuliere zu 4 Jahren im Unternehmen” oder “Lobe deine Kollegen” Aufforderungen gegenüber. Was sich LinkedIn hier erwartet? Mehr Aktivität durch die User, eine höhere Nutzung des LinkedIn Messengers und natürlich eine längere Aufenthaltsdauer auf der Page oder in der App. Letzteres sorgt dann auch für mehr Revenue durch eine höhere Schaltungsfrequenz und Sichtbarkeit der Werbeschaltungen. 

Um welchen Content geht es bei LinkedIn? Business, Business, Business!

Zumindest war das bis jetzt so! Zuletzt entdeckt man im eigenen Newsstream auch vermehrt Cat Content oder Memes, wie man sie von anderen Social Networks zur Genüge kennt. Schon sprechen und tippen erste User von einer “Verspassung” des Business Networks in Richtung Facebook. War doch gerade LinkedIn bis jetzt frei von solchem Entertainment Content – es geht um Business News, es geht um Hard Facts und es geht vor allem darum sein eigenes geschäftliches Netzwerk auf der Plattform aufzubauen, zu pflegen und über persönliche News und bestehende oder potentielle Geschäftspartner über Milestones zu informieren. Viele LinkedIn User werden also den Aufruf “No Cat Content on LinkedIn” unterstützen.   

Reagierte LinkedIn mit den Algorithmus Anpassungen auf diese Tendenzen und Entwicklungen?

Wie nun bekannt wurde ist der LinkedIn Newsstream Algorithmus in den letzten Wochen angepasst worden. Meaningful Content und Interactions rücken, wie wir es seit 2018 von Facebook kennen, in den Vordergrund. Was bedeutet das nun genau? Beiträge von Personen die besonders oft geliked, kommentiert oder geteilt werden rücken im Newsstream Feed der Follower hinauf. Erhalten dadurch mehr Reichweite, Relevanz sowie Aufmerksamkeit. Ergo werden Inhalte von Unternehmen wahrscheinlich an Sichtbarkeit verlieren. Außer man sponsert selbige und kauft sich die Reichweite. Auch diese Entwicklung kennen wir von Facebook nur zu gut. 

+++ Das “WeChat Prinzip” – eine mögliche Zukunft der Social Medias +++

Zusammengefasst lässt sich für Unternehmen festhalten: LinkedIn Company Pages haben in den letzten Monaten immer mehr Features erhalten um Follower aufzubauen sowie diese zu bespielen. Nun nimmt man ihnen vielleicht die organische Reichweite? Man wird sehen. Per se lassen sich diese Neuerungen und Anpassungen aber dennoch durchaus positiv bewerten. Wird nun doch wieder das Profil der User in den Vordergrund gerückt, als auch deren Postings und Inhalte. Diesbezüglich gibt es den Hoffnungsschimmer, dass ein spannender Link auf einen Business relevanten Artikel oder Blogpost mehr Likes, Applaus, Herzerl und Inspirierend Emoticons bekommt als ein lustiges Katzen Foto. Die User sind nun gefragt und am “Drücker”!  


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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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