22.03.2019

Etagrow: Tiroler Startup bringt Winter-Tomaten mit Heizfunktion

Top 10 Greenstarter 2019. Das Startup Etagrow aus Telfs (Tirol) will mit seinem LED-basierten System den Indoor-Gemüseanbau revolutionieren. Die Abwärme der wassergekühlten Lampen wird dabei zum Heizen eingesetzt.
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greenstart: Etagrow-Co-Founder Stefan Hübl
(c) greenstart: Etagrow-Co-Founder Stefan Hübl

“Die Weltbevölkerung wächst weiter, gleichzeitig werden die landwirtschaftlichen Flächen durch Verbauung immer kleiner. Unser Gemüse ist oft mehrere tausend Kilometer unterwegs, bevor es im Supermarkt landet – und Österreich importiert fast die Hälfte seines Gemüsebedarfs”, erklärt Florian Ablinger, Gründer des Startups Etagrow aus Telfs in Tirol. Mit seinem Team hat er ein System entwickelt, das den Gemüseanbau im Winter auch in unseren Breiten wirtschaftlich tragbar und umweltverträglicher machen soll.

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Effizientere Lampen mit Abwärme-Nutzung

Dazu nutzt Etagrow LEDs. Mit den Lampen erzielt das Startup bei gleichem Stromverbrauch 75 Prozent mehr pflanzenwirksames Licht, als bei bislang üblichen Natriumdampflampen. Zudem sind die LED-Lampen deutlich langlebiger. Das effizientere Beleuchtungssystem iat aber nur eine Seite des Etwagrow-Konzepts. “Wärme steigt bekanntlich auf. Mit unserer Wasserkühlung können wir die Wärme an der Decke sammeln und damit etwa benachbarte Räume heizen oder eine Fußbodenheizung im Gewächshaus speisen. Dadurch geht keine kostbare Energie verloren und das Klima im Anbaubereich wird optimiert”, sagt Ablinger.

Rotlicht-Tomaten und buschige Salate

Auch mit den Adaptionsmöglichkeiten der LEDs arbeitet der Gründer. Das Farbspektrum des Lichts wird im Etagrow-System an die jeweiligen Pflanzen angepasst. Ein höherer Rotanteil im Licht etwa lässt Pflanzen rasch nach oben schießen und eignet sich zum Beispiel für Tomaten. Ein höherer Blau-Anteil wiederum lässt Salate buschiger und knackiger werden und steigert deren Gehalt an Antioxidantien und ätherischen Ölen.

Marktstart im Industrie-Bereich

Seit März 2018 nutzt Etagrow eine Pilotanlage in Hall in Tirol, die vom Unternehmen Evergreen betreiben wird. Nun ist das System ausgereift und hat bekommt in Kürze eine CE-Zertifizierung. Der Markstart steht knapp bevor – zunächst im Industrie-Bereich. In einem zweiten Schritt soll es ab Spätsommer auch ein Angebot für kleinere Anwender geben. “Um die höheren Investitionskosten abzufedern, arbeiten wir derzeit auch an einer Leasing-Variante”, erklärt Ablinger.

Vision: Vertical Farming in der Smart City

Die Pläne des Startups gehen freilich noch weiter. Spätestens im Sommer 2020 wolle man eine vollautomatische Produktion entwickeln. Und Ablinger formuliert eine noch deutlich größere Vision: “Statt Gemüse von weit her zu holen, könnte man in Neubauten einen zentralen Bereich für Vertical Farming einrichten und das ganze Gebäude mit der Abwärme der Pflanzenbeleuchtung beheizen”.

Etagrow als Top 10 Greenstarter 2019

Mit seinem Konzept schaffte er es dieses Jahr auch unter die Top 10 im Wettbewerb greenstart. Schon das Antragsschreiben habe ihm geholfen, Gedanken zu sammeln, zu hinterfragen und in Form zu bringen, sagt Ablinger. Inzwischen habe sich auch ein Business Angel aus dem Umwelttechnikbereich bei Etagrow gemeldet. “Natürlich würden wir uns auch freuen, wenn sich eine Kooperationsmöglichkeit mit einer Klima- und Energie-Modellregion zum Thema Gewächshäuser oder Vertical Farming ergibt”, sagt der Founder.

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Kurstafel:

📉 Bitcoin fiel zwischenzeitlich auf unter 60.000 US-Dollar

Autsch. Diese Woche ging es ordentlich abwärts am Kryptomarkt. Der Bitcoin-Kurs rasselte vorübergehend sogar unter die 60.000-Dollar-Marke. Nach einer Erholung am Freitag lag er zuletzt wieder deutlich darüber. 

Zwischenzeitlich war es für Bitcoin aber bis auf 56.500 Dollar abwärts gegangen. Damit fiel er auf das tiefste Niveau seit rund zwei Monaten. Von dem Mitte März erreichten Rekordhoch von über 73.000 Dollar ist der Kurs damit um mehr als 20 Prozent gefallen. 

Und das alles nur kurz nach dem Halving. Von dem sich viele einen starken positiven Impuls für den Kurs erwartet haben. Warum diese Annahme ohnehin viel zu vereinfacht gedacht war, ist hier in den vergangenen Wochen immer wieder thematisiert worden - siehe etwa Crypto Weekly #138 oder Crypto Weekly #139

Abgekürzt könnte man es folgendermaßen auf den Punkt bringen: Die kurzfristige Kursreaktion auf das Halving ist nicht vorhersehbar - weil sie hauptsächlich spekulativ getrieben ist. Und deshalb kann es schnell in die eine, wie auch in die andere Richtung gehen. Die tatsächliche Kursreaktion am 20. April fiel äußerst unspektakulär aus.

Rund zwei Wochen später geht’s jetzt aber deutlich nach unten am Markt. Allerdings gibt es keinen Grund, das ursächlich mit dem Halving in Verbindung zu bringen. Wie schon in der Vorwoche geschrieben, deutet für die nächsten Monate vieles darauf hin, dass die makroökonomische Lage der dominierende Faktor für den Kryptomarkt sein wird.  

🤔 Wie die US-Zinsen den Kryptomarkt beeinflussen

Eines der wesentlichen Themen dabei: Die Zinsentwicklung. Das war sie auch schon im letzten Bullenmarkt. Genauer gesagt: Bei dessen Ende. Dieses ging einher mit der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA. Die Fed begann im Spätherbst 2021 eine Abkehr von der Nullzinspolitik zu signalisieren. 

Und als sie einige Monate später dann tatsächlich begann, die Zinsen schnell und deutlich zu erhöhen, zog der Kryptowinter auf. Hintergrund des Kurswechsels in der Geldpolitik war die hohe Inflation, die gemessen am Inflationsziel der Notenbank so richtig aus dem Ruder lief. 

Zweieinhalb Jahre später ist die Situation eine andere: Die Inflation ist schon 2023 wieder deutlich gesunken. Am Finanzmarkt rechneten daher viele mit einem erneuten Kurswechsel der Notenbank - hin zu Zinssenkungen. Auch, um eine sich abkühlende Wirtschaft zu stützen.

Allerdings hat sich dann gezeigt: Die von vielen erwartete Rezession in den USA blieb aus. Die Inflation dagegen erwies sich in den vergangenen Monaten allerdings etwas hartnäckiger als von der Notenbank erhofft. Und aus dieser Kombination führt dann eben zu einem vorsichtigereren Vorgehen der Notenbank: Die solide Wirtschaftslage zeigt, dass es nicht unbedingt niedrigere Zinsen braucht - zumal diese potenziell wieder die Inflation befeuern könnten.

Am Mittwoch stand nun die nächste Zinssitzung der US-Notenbank an. Dass der Leitzins unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent blieb, war bereits im Vorhinein weitgehend erwartet worden. Die begleitenden Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell wurden an den Märkten aber so interpretiert, dass man sich offenbar noch länger auf hohe Zinsen einstellen müsse. 

Ein solches Szenario gilt gemeinhin als schlecht für sämtliche “Risk Assets”, zu denen neben Aktien eben auch Krypto zählt. Ob es tatsächlich eintritt, wird sich erst zeigen. Klar ist aber: Wer am Kryptomarkt aktiv ist, sollte in nächster Zeit darauf eingestellt sein, dass Einflüsse von der Makroebene den Handel dominieren - und auch das kann in beide Richtungen gehen. 


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