19.02.2019

Relaunch: Open-Data-Portal data.gv.at erscheint im neuen Design

Das zentrale Open-Data-Portal der österreichischen Verwaltung wurde einem Relaunch unterzogen. Mittlerweile sind rund 20.700 nicht-personenbezogene Datensätze abrufbar. Die Daten kommen laut Digitalisierungsministerium bereits bei 450 Apps und Internet-Services zur Anwendung.
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Open Data
(c) open.gv.at

Detaillierte Informationen zu denkmalgeschützten Objekten, Wetterdaten, Wasserqualitäten, Baumbeständen, aber auch zu Wahlergebnissen – all das umfassen die Open Goverment Data (OGD) der österreichischen Verwaltung. Zu den Daten zählen Informationen, die weder personenbezogen, noch infrastrukturkritsch sind. Bürger aber auch Unternehmen können auf diese Datensätze zentral über das Einstiegsportal data.gv.at zugreifen. Das Portal besteht seit dem Jahr 2012 und wird vom Bundesrechenzentrum betrieben. Wie das Digitalisierungsministerium gestern mitteilte, erfolgte nun ein umfassender Relaunch von data.gv.at.

+++ brutkasten Meetup #OpenData: “Daten dürfen nicht im Silo lagern” +++

Neue Suchfunktion

Das Herzstück des Relaunches umfasst eine neue Suchfunktion, die den Nutzern mit einer “Themensuche” einen besseren Überblick über die Datensätze verschaffen soll. Die Themen reichen von “Bildung” und “Finanzen” über “Gesundheit”, “Kunst” und “Sport” bis hin zu “Verkehr” oder “Wirtschaft”.

Open Data
(c) data.gv.at

Zudem soll eine Dreiteilung in die Bereiche “Daten”, “Dokumente” und “Anwendungen” den Zugriff für unterschiedliche Zielgruppen einfacher machen. So können sich beispielsweise Bürger aus dem Bereich “Anwendungen” fertige Apps herunterladen, um Daten auf dem Smartphone oder PC zu nutzen. Darüber hinaus werden laut dem Ministerium nun auch alle Daten von opendataportal.at, dem Schwesterndatenportal für Wirtschaft, Kultur, NGO/NPO, Forschung und Zivilgesellschaft, bei der Suche berücksichtigt.

Schnittstelle zum europäischen Datenportal

Zudem stellt data.gv.at eine Schnittstelle zum europäischen Datenportal www.europeandataportal.eu bereit, so dass alle offenen Daten auch auf globaler Ebene nutzbar sind. Dies soll laut Ministerium Entwickler aus ganz Europa zu kreativen Ideen und neuen Anwendungen inspirieren. Die Anwendungen können über data.gv.at gemeldet werden und stehen anschließend in einem Verzeichnis zur Verfügung.

Wie das Ministerium erläutert, seien bereits hunderte Anwendungen entstanden. Zu ihnen zählen beispielsweise: Eine Web-Anwendung für die Seestadt Aspern, die auf Basis der basemap.at-Daten sämtliche Infrastruktureinrichtungen, Geschäfte und Unternehmen des “Grätzls” ersichtlich macht. Oder eine Smartphone-App für Gleitschirmflieger, die basierend auf Open Data alle Luftfahrthindernisse in Tirol, wie Seilbahnen oder Stromleitungen, in Echtzeit während des Fluges darstellt

450 Apps arbeiten mit Daten von data.gv.at

Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck weist im Zuge des Relaunches auf die Bedeutung von Open Government Data auch für die Wirtschaft hin: “Daten sind das Öl der Zukunft. Auf data.gv.at gibt es aktuell über 20.700 Datensätze. Bereits 450 Apps und Internet-Services nutzen die Daten auf data.gv.at, und stellen den Bürgerinnen und Bürgern weitere Serviceleistungen zur Verfügung.”


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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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