22.11.2017

Wiener Unterhosenstartup True Boxers schluckt Berliner Konkurrenten

Exit. True Boxers aus Wien erzeugt Boxershorts. Get Amber aus Berlin auch. Nun kaufte das Wiener Unternehmen den Berliner Konkurrenten auf.
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"True Boxers" haben Boxershorts entwickelt, die nicht nur fair produziert werden, sondern auch optisch ansprechend sind.

“Wir erwarten uns zusätzliche Synergiepotenziale, insbesondere im Bereich des Einkaufs und Marketing, die sich stufenweise positiv auf das operative Ergebnis auswirken sollen”, sagt der True Boxers Geschäftsführer. Sein Wiener Unterhosen- (und Badehosen-)Startup hat nun die Übernahme des deutschen Labels Get Amber bekanntgegeben. Beide Firmen sind auf Boxershorts spezialisiert. Beide vertreiben vorwiegend über den eigenen Online-Store.

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Übernahme soll Expansion vorantreiben

Mit dem Kauf des Konkurrenten, dessen Produkt sich in der gleichen Preisklasse bewegt (um die 20 Euro pro Boxershort) und der eine ähnliche Zielgruppe anspricht, soll die Deutschland-Expansion den entscheidenden Schub erhalten. “Mit Get Amber haben wir eine solide und profitable Basis für einen Market Entry in Deutschland, bei gleichzeitig geringem operativen Risiko erworben”, sagt der True Boxers Co-Founder.

Promotion-Bild von True Boxers:

(c) True Boxers / Sophie Hemels

Große Pläne im deutschen Markt

Das 2015 gegründete Wiener Label wirbt unter anderem mit fairer und nachhaltiger Produktion. Mit dem Konzept gelang auch eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne, die das Kapital für die erste Produktion lieferte. Im deutschen Markt haben die Gründer nun große Pläne: “Der Markt für Herrenunterwäsche ist in Deutschland der größte Europas. Im Segment Herrenunterwäsche wird das mengenmäßige Marktvolumen im Jahr 2021 laut Prognose 211 Millionen Stück in Deutschland betragen”, heißt es in einer Aussendung. Der Absatz in Deutschland habe sich über die letzten Jahre sehr stabil und weitgehend konjunkturunabhängig entwickelt. Zusätzlich sei der Markt sehr stark von Servicequalität und hohem Markenbewusstsein geprägt.

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⇒ zur Homepage von True Boxers

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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