23.06.2017

Volvo macht Elektroautos, Tesla macht Musik

Personalrochaden, neue Automarken und ethische Fragen: Was diese Woche die Automobilbranche beschäftigt hat.
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(c) Volvo Car Group

Volvo hat diese Woche seine Elektro-Offensive präsentiert. Der schwedische Autohersteller baut Polestar als Tochterunternehmen auf und positioniert dieses als Marke für Elektroautos.  Ziel ist es, Polestar als „echten Mitbewerber im aufstrebenden Markt der elektrifizierten Hochleistungsfahrzeugen“ zu positionieren. Das heißt, Volvo will seine neue Marke als Konkurrenz zu Tesla etablieren. Polestar soll im ersten Schritt laut Medienberichten nicht komplett auf Elektroantrieb umstellen, sondern vorerst Hybrid-Modelle auf den Markt bringen. Erste Modelle will Volvo im Herbst präsentieren. Quelle: cnet.com 

Musik von Tesla

Tesla beschäftigt aktuell ein anderes Thema: Der E-Autobauer will seine Kunden auf der Fahrt mit Musik versorgen. Diese soll allerdings nicht von Streaming-Services wie Spotify und Apple Music kommen, sondern von Tesla selbst. Für den Aufbau eines eigenen Musik-Streaming-Dienstes verhandelt das Unternehmen bereits mit Labels, das Angebot soll als Paket mit den Pkws verkauft werden. Warum Tesla nicht auf bestehende Services zurückgreift? „Unser Ziel ist es, höchste Zufriedenheit für unsere Kunden zu schaffen“.  Quelle: recode.net 

Kampf um die Talente

In der Autopilot-Abteilung von Tesla gab es in den vergangenen Tagen einige personelle Veränderungen: Der Leiter Chris Lattner verlässt das Unternehmen nach nur einem halben Jahr. Er war zuvor elf Jahre bei Apple, und könnte Gerüchten zufolge dorthin zurückgehen. CEO holt sich dafür Verstärkung aus dem Bereich Künstliche Intelligenz: Andrej Karpathy wechselt von OpenAI – eine von Musk unterstützte AI-Schmiede – zu Tesla als Leiter für Artificial Intelligence Forschung. Diese Abteilung widmet sich in erster Linie autonomer Fahrtechnologie. Quelle: technologyreview.com 

Googles Auto-Tochter Waymo schnappt sich wiederum einen ehemaligen Tesla-Manager: Satish Jeyachandran war sieben Jahre lang beim E-Auto-Pionier, zuletzt als Chef der Hardware-Entwicklung. Bei Waymo führt er das Hardware-Team für selbstfahrende Autos. Quelle: bloomberg.com 

Uber ohne Führung

Als „wahrlich selbstfahrendes“ Startup wurde diese Woche Uber bezeichnet, als CEO Travis Kalanick seinen Rücktritt bekannt gab. Der Verwaltungsrat sucht nach einem neuen Führungsteam, während mehr als 1.000 Mitarbeiter eine Petition für die Rückkehr Kalanicks unterzeichnen. Die Suche nach einem CEO könnte länger dauern, denn die COO-Rolle versucht Uber seit März zu besetzen. Als neuer Geschäftsführer ist unter anderem der ehemalige Ford-CEO Alan Mulally, er müsste für den Job seine Rente vorübergehend pausieren. Spekulationen gab es auch um Facebook-COO Sheryl Sandberg, sie will jedoch Kalanicks Nachfolge nicht übernehmen. Quelle: recode.net 

Ethische Fragen für Maschinen

Die Ethik-Kommission für Automatisiertes und Vernetztes Fahren des deutschen Verkehrsministeriums hat diese Woche ihre Empfehlungen für ethische Regeln veröffentlicht. Diese dienen als Richtlinien bei der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen. Die Kommission fordert: „In Gefahrensituationen, die sich bei aller technischen Vorsorge als unvermeidbar erweisen, besitzt der Schutz menschlichen Lebens in einer Rechtsgüterabwägung höchste Priorität. Die Programmierung ist deshalb im Rahmen des technisch Machbaren so anzulegen, im Konflikt Tier- oder Sachschäden in Kauf zu nehmen, wenn dadurch Personenschäden vermeidbar sind.“ Die Verantwortung bei Unfällen mit fahrerlosen Pkws sieht das Verkehrsministerium bei den Herstellern. In unausweichlichen Unfallsituationen sei jegliche Qualifizierung nach persönlichen Merkmalen wie Alter oder Geschlecht untersagt. Im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle empfiehlt die Ethik-Kommission, dass die Datenhoheit bei vernetzten Fahrzeugen bei den menschlichen Verkehrsteilnehmern liegt.  Quelle: bmvi.de 

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Runtastic: Büros in Pasching, Salzburg und Wien werden zugesperrt – 170 Jobs fallen weg

Es gab bereits seit Tagen Gerüchte. Nun ist es Gewissheit. Adidas schließt die Runtastic-Büros in Pasching, Salzburg und Wien. Und kündigt 170 Mitarbeiter:innen.
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Runtastic, Runtastic wird eingestellt, Adidas, Runtastic aus...
(c) Runtastic/FB - Wilde Gerüchte um Runtastic im Netz.

Es ist das Ende eine Ära. Runtastic galt als der “erste große Exit in unserem Ökosystem” (220 Millionen Euro), wie auch Founder Alfred Luger vor wenigen Monaten dem brutkasten erzählte (siehe Video unten). Er selbst hat als letzter Founder das Unternehmen 2022 verlassen.

Nun sperrt der deutsche Konzern adidas, der das Paschinger Startup 2015 übernommen hat, Runtastic zu. Die Büros in Pasching bei Linz, Salzburg und Wien werden gestrichen – 170 Mitarbeiter:innen werden gekündigt.

70 Jobs schon im Vorjahr gestrichen

Diese Entwicklung hatte sich schon länger abgezeichnet: Im März 2023 hieß es bereits: “Runtastic möchte sich zukünftig auf seine App ‘adidas Running’ fokussieren und wird die aktuell zusätzlich bestehende App ‘adidas Training’ in den kommenden Monaten einstellen. Zudem werden die Unternehmensstrukturen ‘effizienter’ ausgerichtet sowie Projekte und Teams verkleinert”. Damals wurden bereits 70 von 250 Jobs gestrichen.

Zudem hatte es seit vegangenem Freitag Gerüchte auf der Plattform reddit über ein All-Hands-Meeting am heutigen Montag (konkret eine Betriebsversammlung) gegeben, für das auch “Leute aus dem Urlaub ins Büro gebeten wurden” (inkl. NDA-Erklärungen), wie es dort heißt. Ein User namens “bjorn_gulden”, der sich nach dem Vorstandsvorsitzenden von adidas benannt hat und seit dem 13. September existiert, war bei dieser Diskussion federführend.

Verzahnung mit anderen Digitalangeboten von adidas

Zur Einordnung: Runtastic wurde 2009 von Florian Gschwandtner, René Giretzlehner, Christian Kaar und Alfred Luger gegründet. Vier Jahre danach stieg der Axel Springer-Verlag ein und sicherte sich 50,1 Prozent Anteile. 2015 übernahm adidas das ehemalige österreichische Vorzeige-Startup.

Nach der Übernahme erfolgte eine immer stärkere Verzahnung mit anderen Digitalangeboten des Unternehmens. Die Mitarbeiter:innen von Runtastic brachten etwa ihr Know-how auch in anderen Digitalbereichen des Konzerns ein, beispielsweise bei der Weiterentwicklung der adidas App, der adidas Confirmed App oder in die Kooperation mit dem Fitnessanbieter LesMills.

Offizielle Mitteilung von adidas

Laut offizieller Pressemittelung wird die Running App “adidas Running” künftig aus den bestehenden zentralen Unternehmensstandorten in Herzogenaurach, Amsterdam und Saragossa betrieben werden.

Ziel der Entscheidung sei es, das Know-how und die digitalen Kompetenzen an weniger Standorten zu bündeln, so effektiver am Digitalangebot des Unternehmens arbeiten zu können und gleichzeitig Strukturen an Marktbedingungen und die strategische Ausrichtung des Unternehmens anzupassen.

“Infolge der Entscheidung werden die Runtastic-Standorte in Österreich – Pasching, Wien und Salzburg – von denen aus zuletzt schwerpunktmäßig an der Running App gearbeitet wurde, bis Mitte 2025 schrittweise geschlossen. Davon betroffen sind derzeit rund 170 Runtastic Mitarbeiter:innen. Für diese besteht die Möglichkeit, sich auf Positionen an den adidas Standorten Herzogenaurach, Amsterdam oder Saragossa zu bewerben”, heißt es per Aussendung.

Runtastic-Geschäftsführer Dunlap: “Unterstützen bei einem Wechsel”

Scott Dunlap, Geschäftsführer von Runtastic erklärt den Schritt: “Wir bedauern die Auswirkungen der Entscheidung sehr und setzen alles daran, den Veränderungsprozess für alle Betroffenen respektvoll und fair zu gestalten. Wir sind im Austausch mit den Mitarbeitenden dazu, wie wir in dieser Situation unterstützen können, sei es bei einem Wechsel an einen anderen adidas-Standort oder bei einer beruflichen Neuorientierung. Wir bedanken uns bei allen Runtastic-Mitarbeiter:innen für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie hatten in den vergangenen zehn Jahren einen wesentlichen Anteil daran, die digitalen Kompetenzen bei adidas auf- und auszubauen, und haben die adidas Running App zu einem zentralen Bestandteil des Digitalangebots des Unternehmens entwickelt.”

Tobias Seemann, bei adidas Senior Vice President Global Digital & eCommerce, ergänzt: “Die Bündelung unserer digitalen Kompetenzen an wenigen Standorten ist ein wichtiger Schritt, um unser Digitalangebot zielgerichtet weiterzuentwickeln, unseren Kunden die bestmöglichen digitalen Erlebnisse zu bieten und uns gleichzeitig stärker auf die Kernkompetenzen von adidas zu fokussieren. Wir verstehen, dass diese Entscheidung für viele unserer Mitarbeiter:innen eine Herausforderung darstellt. Deshalb werden wir alles tun, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten und umfassende Unterstützung anzubieten.”

In Österreich bleibt adidas trotz der Entscheidung verwurzelt. So plant das Unternehmen seinen Marktanteil in Österreich in diesem und im kommenden Jahr auszubauen, sowohl durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern im Einzelhandel als auch über eigene Geschäfte.

Aus dem Archiv: “Adidas war die Kür” – Alfred Luger von Runtastic

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